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Himmelssöhne - Das Erbe der Asaru (German Edition)

Himmelssöhne - Das Erbe der Asaru (German Edition)

Titel: Himmelssöhne - Das Erbe der Asaru (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmut Radlbeck
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Stammesältesten ein Gefäß mit Stäbchen in die Hand gedrückt. Anschließend erklärte er den Sachverhalt: „Er sagte mir, es gehe um die Nahrung der Sonne. Sie sollten wissen, was in der Mitte einzufügen ist. Die Zahl des Ergebnisses sollen Sie in Form dieser Stäbchen in das Loch stecken. Erst wenn Sie alle Rätsel gelöst haben, können Sie den Schrein öffnen.“
    Die Männer des Dorfes traten einige Schritte zurück und ließen die Auserwählten gewähren.
    Jack trat auf den Schrein zu, legte eine Hand darauf und schüttelte den Kopf. Dann ließ er ein kurzes, spottendes Lachen verlauten. „Es kann doch nicht sein, dass intelligente Raumfahrer aus einer anderen Welt einen dermaßen primitiven Mechanismus bauen, um ihr Vermächtnis zu beschützen. Wenn ich etwas Werkzeug dabei hätte, wäre die Sache in wenigen Minuten erledigt.“
    Grace stand auf und sah Jack grimmig an. „Kapierst du das nicht? Dieser simple Kasten ist bestimmt kein Hindernis, um an den Inhalt zu kommen. Das ist auch mir klar! Der Sinn dieser Vorrichtung liegt einzig und alleine darin, den Eingeborenen die Entscheidung zu erleichtern, ob sie uns das Vermächtnis anvertrauen können, oder eben nicht. Die wahren Beschützer sind die Indios, nicht dieser Steinklotz hier. Ihre Lehrmeister wussten damals schon, dass die Menschen in dieser Abgeschiedenheit niemals einen hochtechnischen Stand erreichen würden. Und das war ihr Plan, das war so gewollt! Das Vermächtnis sollte erst in die Hände der Auserwählten gelangen, wenn die Zeit gekommen ist. Die Eingeborenen wurden von den Anunnaki lediglich auf diese einzige Aufgabe vorbereitet. Ihr Erbe zu beschützen! Und dass sie ihre Sache gut machen, haben wir auf grausame Art und Weise in Erfahrung gebracht.“ Ohne ihren Blick von dem Schrein abzuwenden, zeigte sie auf die Totenköpfe beim Eingang.
    Jack zeigte Einsicht. „Entschuldige bitte! Du hast natürlich recht, das war blöd von mir. Aber jetzt habe ich ein noch mulmigeres Gefühl als vorher. Wenn wir mit heiler Haut davonkommen möchten, sollten wir uns also wirklich bemühen, bei der Lösung dieses Rätsels keine Fehler zu begehen.“
    „Das hoffe ich auch! Aber nicht aus Angst vor den Eingeborenen, sondern vielmehr, um endlich an das Vermächtnis zu kommen. Sonst war die ganze Quälerei hierher umsonst, und was das für die Zukunft unseres Planeten bedeuten könnte, mag ich mir nicht vorstellen.“ Sie sah zuerst zum alten Mann und wandte dann ihren Blick zu Jack.
    „Ich glaube nicht, dass sie uns etwas antun würden. Auch nicht, wenn wir dieses Rätsel nicht lösen könnten.“
    „Lasst mich mal sehen!“, sagte Willy, nahm die Fackel zur Hand und kniete sich vor die Lade. Zur Erleichterung aller brauchte er nur wenige Augenblicke, um den Sinn dieser Aufgabe zu erkennen. Lächelnd drehte er seinen Kopf über die Schulter und nickte Grace zu.
    „Ihr werdet es nicht glauben, aber ich bin mir sicher, dass ich dieses Rätsel lösen kann. Ist ganz einfach! Es geht dabei um die Chemie der Sterne. Ihr habt doch bestimmt schon mal die vergoldeten Tafeln gesehen, die an den Voyager-Sonden angebracht wurden.“
    „Ja klar!“, antwortete Grace und kniete sich nieder. „Es gibt doch wohl nicht etwa einen Zusammenhang mit diesen Skizzen hier?“
    „Eben doch! Zwar nicht direkt, aber sinngemäß.“ Er deutete auf den Kreis auf der linken Seite des ersten Abschnitts. „Das hier ist das Zeichen für Helium 3. Sieht fast genauso aus, wie die Markierung auf den Tafeln der Voyager-Sonden. Nur sind hier zwei Protonen und ein Neutron schematisch abgebildet. Also ein Zeichen, das eine technisch fortgeschrittene Zivilisation auf jeden Fall erkennen muss. Wie Pablo sagte, geht es hier um die Nahrung der Sonne. Das heißt, zwei Helium 3-Kerne verschmelzen bei fünfzehn Millionen Grad Celsius zu Helium 4. Die kleinen Punkte in den Lücken der großen Kreise sollen die Elektronen darstellen.“ Er zeigte auf die rechte Skizze.

    „Es handelt sich bei der Lösung also um einen zweiten Helium 3-Kern, also um ein Neutron und zwei Protonen. Drei! Die Lösung ist drei!“
    Grace atmete erleichtert auf. „Verdammt noch mal, du hast recht!“
    Jack hatte etwas einzuwenden. „Nein, kann nicht sein, zähl doch mal zusammen! Drei plus drei ergibt? Na? Sechs, nicht vier! Du liegst also falsch!“
    Willy schüttelte den Kopf. „Du hast wohl in Chemie nicht aufgepasst. Bei der Verschmelzung entweichen zwei Protonen, deshalb vier.“ Er sah wieder zu Grace.

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