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Himmelssturz

Himmelssturz

Titel: Himmelssturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alastair Reynolds
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größeren Wasserteiche zu legen. Der Felsboden fühlte sich unter ihrer Berührung glatt wie Seife an, und das Wasser sprudelte sanft um ihre Schultern. Die Kühle gab ihr ein belebendes Gefühl und regte die Durchblutung ihrer Haut an, aber es war nicht so kühl, dass sie sich hätte vorstellen können, den ganzen Tag im Wasser zu verbringen. Schon bald empfand sie eine angenehme, verlockende Schläfrigkeit. Sie verlor den Antrieb, sich zu bewegen, sie verspürte nicht mehr den Wunsch zu denken. Ohne eine Spur von Beunruhigung nahm sie wahr, wie das Wasser stieg und sie vollständig bedeckte, und als man sie zurückbrachte, hatte sie eine vage Erinnerung, ertrunken zu sein. Doch darin war nichts, das sich nach Angst anfühlte, nur die zufriedene Akzeptanz, wie ein Kind, das sich in guten Händen wusste.
    Aber sie erinnerte sich an einen Traum.
    In diesem Traum herrschte allumfassende Finsternis, und in dieser Finsternis hatte sich ein Kind verloren. Ein Mädchen, das sich im Schnee verirrt hatte, in der dünnen Luft und grausamen Kälte einer Nacht irgendwo im Hindukusch, wie es betete und hoffte, dass ein Licht, das Rettung bedeutete, die Dunkelheit durchschnitt. Schließlich flammte ein Licht auf und verstärkte sich, bis es die Helligkeit des Tages erreichte, und Bella war zurück. Sie lag immer noch im seichten sprudelnden Wasser. Sie hob die Hand zum falschen Himmel und sah, dass die Aliens getan hatten, worum sie sie gebeten hatte. Doch sie hatte etwas von jener Kälte aus dem Traum zurückbehalten, und als man sie aufforderte, sich zu erheben, spürte sie sie immer noch in ihren kräftigen neuen Knochen.
    »Es wird Zeit heimzukehren, Bella«, sagte McKinley, und für einen kurzen Moment dachte sie, er meinte die Erde und nicht Crabtree.

 
Siebenundzwanzig
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    Früher oder später, dachte Bella, würde sie in ein größeres Büro umziehen müssen. Entweder das oder sie musste ihre Pläne für die Fische zurückschrauben. Das alte Glasbecken war immer noch da – sie hatte es nach Crabtree zurückgebracht, als sie wieder die Macht übernommen hatte –, doch nun bildete es nur noch einen Teil einer viel größeren Reihe von miteinander verbundenen ökologischen Nischen. Die riesigen Aquarien beanspruchten drei Wände und den größten Teil der Decke ihres Büros und warfen ein ständig zitterndes Licht auf ihren mit Papieren übersäten Schreibtisch. Irgendwo hinter einem Becken gab es ein Fenster, aber seit zwanzig Jahren hatte niemand mehr hindurchgeschaut. Selbst bei Nacht, wenn sie die Aquarien verdunkelte, bevorzugte Bella die Schattenwelt der Fische gegenüber jedem Ausblick auf Janus.
    Durch genetische Manipulationen war das Ausgangsmaterial zu hundert brillanten Formen und Farben erweitert worden. Wenn sie genug vom Papierkram hatte, konnte sich Bella im chromgelben Blitzen eines Fuchsgesichts verlieren oder im azurblauen Schimmern eines Mirakelbarschs oder eines Riffbarschs. Die genetischen Schablonen der Perückenköpfe umfassten nur wenige Fischarten, aber sie verstanden es, überzeugende Nachbildungen zu modellieren, die akkurate Kopien von sich selbst herstellen konnten.
    Es war spät, die Aquarien waren gedimmt, und sie blätterte geistesabwesend durch die Geschichte aus der Zeit vor der Zäsur. Sie machte handschriftliche Notizen auf cremefarbenem Papier aus den Schmiedekesseln und strich die historischen Passagen an, die ohne Bedenken öffentlich gemacht werden konnten, während sie andere speziell markierte, die noch zurückgehalten oder verändert werden mussten.
    Die Geschichtszensur bereitete ihr keine Freude, aber sie war nun einmal notwendig. Irgendwann würde die Wahrheit herauskommen, davon war sie überzeugt, aber sie musste in kontrollierten Dosen verabreicht werden, wie ein starkes Medikament. Sie besaß Dateien über jedes überlebende Mitglied der ursprünglichen Besatzung der Rockhopper: Namen, Nationalität, Geburtsort, Andeutungen biografischer Details. Zum Beispiel Gabriela Ramos. Sie war noch am Leben und zufällig seit kurzem Großmutter. Sie war zufrieden und ausgeglichen, ein verlässliches Mitglied der Gemeinschaft. Obwohl sie während der Meuterei eine Anhängerin von Svetlana gewesen war, hatte es für Bella nie einen Grund gegeben, ihr Antipathie entgegenzubringen. Doch Gabriela Ramos stammte aus dem alten Buenos Aires, und dort hatte sie eine sehr große Familie zurückgelassen, als das Schiff zu Janus aufgebrochen war.
    Ramos hatte sich eingefügt, wie es

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