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Himmelssturz

Himmelssturz

Titel: Himmelssturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alastair Reynolds
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hinter den äußeren Vorhang zurück. »Von uns wirst du keine Klagen hören. Wir sind sehr glücklich, Jim bei uns zu haben. Trotzdem wurde es höchste Zeit, dass du uns einen Besuch abstattest. Du möchtest doch nicht, dass du für uns zu einer zu großen Herausforderung wirst, nicht wahr?«
    »Auf gar keinen Fall«, sagte Bella, »obwohl ich keinen Moment an euren Fähigkeiten zweifle.«
    »Ich hoffe, ihr leistet gute Arbeit«, sagte Thale. »Ihre Freunde haben sehr lange gebraucht, sie zu diesem Schritt zu überreden, und die meisten von uns würden nicht mehr die Kraft für einen weiteren Versuch aufbringen.«
    »Wir werden uns Mühe geben.« Das Alien vollführte eine seltsam vertraut wirkende Geste. Es streckte zwei Strähnen aus und legte sie zusammen wie ein Mensch, der sich die Hände rieb, bevor er zum Geschäftlichen kam. »Allerdings ist die Prozedur selbst nichts, weswegen ihr euch Sorgen machen müsstet.«
    »Das erleichtert mich«, sagte sie, obwohl es nicht ganz die Wahrheit war.
    »Doch es gibt noch etwas anderes, worüber wir diskutieren müssen. Ich glaube, Jim hat bereits angedeutet, worum es geht.« McKinley drehte den gesamten Körper und erweckte den Eindruck, als würde er sich Chisholm zuwenden. »Stimmt’s, Jim?«
    »Ich habe Bella erzählt, was ihr mir erzählt habt. Ich möchte nicht respektlos erscheinen, aber es waren kaum harte Fakten dabei. Ich habe ihr gesagt, dass ihr etwas entdeckt habt …«
    »So ist es. Es handelt sich sogar um mehrere Objekte.«
    Thale warf Bella einen kurzen Blick zu und fragte: »Wo genau?«
    »In einer benachbarten Röhre«, sagte McKinley. »Nicht mehr als vier Lichtminuten von hier entfernt.«
    »Das ist doppelt so weit wie der Bereich, den wir bisher erkundet haben«, sagte Bella und fragte sich, ob der Perückenkopf die leichte Verärgerung in ihrem Tonfall bemerkte. Die Aliens hatten den Menschen nahegelegt, sich nicht zu weit in die spicanische Struktur hinauszuwagen, und unbestimmte Warnungen über die Gefahren ausgesprochen, die dort den Unachtsamen drohten.
    »Es gibt gute Gründe für die Vorsicht, zu der wir anraten«, erwiderte McKinley mit einer Spur von Tadel. »In den vergangenen zwanzig Jahren seid ihr gut zurechtgekommen, doch eure Technik ist immer noch sehr eingeschränkt, verglichen mit den meisten Wesenheiten, denen ihr in den Tiefen der Struktur begegnen könntet. Tore öffnen und schließen sich ohne Vorwarnung. Wir bewohnen hier eine relativ stabile Region, aber in anderen Bereichen werden Konflikte ausgetragen, die gelegentlich in benachbarte Röhren übergreifen. Ihr solltet es tunlichst vermeiden, in so etwas hineingezogen zu werden.«
    »Aber ihr habt damit kein Problem.«
    »Selbst wir müssen Vorsicht walten lassen. Natürlich steht es euch frei, zu tun, was ihr wollt. Wir haben nie versucht, eure Erkundungen zu behindern.«
    Bella musste sich gerechterweise eingestehen, dass das stimmte, obwohl die Aliens wahre Meister im Abraten waren und diese Kunst schon häufig erfolgreich angewendet hatten. Bis auf ein oder zwei isolierte Ereignisse, die von der Verwaltung schnell bestraft worden waren, hatte kein menschlicher Gesandter aus Crabtree jemals gegen die Richtlinien der Perückenköpfe verstoßen.
    »Was habt ihr also gefunden?«, fragte sie.
    »Technischen Abfall«, sagte McKinley, »Dinge, die wir mit einer anderen Zivilisation in Verbindung bringen können, die die Struktur bewohnt.« Er bewegte seine Strähnen, als wollte er eine Fliege verscheuchen. »Sie sind sehr unordentlich. Überall, wo sie sich aufhalten, hinterlassen sie eine Spur aus weggeworfenem Müll.«
    »Wer sind sie?«
    »Ihre Bezeichnung lässt sich in menschlichen Begriffen noch am besten mit ›Moschushunde‹ wiedergeben.«
    »Sind sie gefährlich?«
    »Die Moschushunde sind an und für sich gar nicht besonders aggressiv oder kampflustig. Und sie sind nach den Maßstäben innerhalb der Struktur auch nicht sehr weit fortgeschritten. Aber sie … machen Ärger. Wenn sie mit weniger fortgeschrittenen Zivilisationen zu tun haben, verhalten sie sich rücksichtslos und ungeschickt. Sie haben bereits schwere Schäden verursacht. Manche Zivilisationen erwiesen sich als widerstandsfähig genug, um den Kontakt mit den Moschushunden zu überleben, aber die meisten trugen schwere Verletzungen davon oder wurden gar ausgerottet.«
    »Glaubt ihr, dass die Moschushunde auf dem Weg hierher sind?«
    »Die Entdeckung ihrer Abfälle gibt auf jeden Fall Anlass zur Sorge. Es

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