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Himmelssturz

Himmelssturz

Titel: Himmelssturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alastair Reynolds
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Ein verdammt schwaches Signal …«
    »Das ist nur das Hintergrundrauschen von Crabtree«, sagte Bella resigniert.
    »Warum höre ich es dann erst, seit wir hier drinnen sind?«
    »Jemand hat überlebt. Ich wusste es!«, rief Svetlana.
    »Weiter kriegen wir die Tür nicht auf«, sagte Parry. »Wir können uns nicht hindurchzwängen, auch wenn wir uns noch so sehr bemühen.«
    »Dann nehmen wir den Umweg. Jetzt wissen wir zumindest, dass es einen triftigen Grund gibt, es zu tun.«
    Takahashis Hand lag immer noch an seinem Helm. »Sie können mich nicht hören«, sagte er, »aber ich glaube, jemand hat den Namen Batista erwähnt. Wie es klingt, sind es mehrere Überlebende.«
    »Batista hat sich hier aufgehalten«, sagte Svetlana. Sie klang viel zu erschöpft zum Jubeln, aber Bella konnte sich vorstellen, wie sie hoffte und betete, dass Emily unter den Überlebenden war.
    Bella sah Takahashi an. »Wie hören sie sich an, Mike?«
    »Nicht gerade bestens gelaunt. Eher ängstlich, wenn man nach den Stimmen geht. Aber sie leben. Tote haben keine Angst mehr.«
    »Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass sie sich im Lagerraum an der Frachtschleuse befinden«, sagte Svetlana. »Von den anderen Kuppeln kommt man sehr gut zum Lagerraum. Offenbar konnten sie sich schnell dorthin retten.«
    »Das heißt, zwischen ihnen und uns liegt nur noch ein Raum, wenn sie auf der anderen Seite des Verwaltungszentrums sind«, sagte Parry.
    »Dann sollten wir uns anstrengen, einen Weg durch diese Schleuse zu finden«, sagte Svetlana. »Vielleicht können wir etwas aus dem Büro als Hebel benutzen, ein Möbelstück oder …«
    »Dazu besteht kein Grund«, sagte Bella. »Mit einem Chakri-fünf kommt man nicht hindurch, aber ich trage einen anderen Anzug. Ich müsste mich jetzt ohne allzu große Schwierigkeiten durch den Spalt quetschen können.«
    Parry legte ihr eine Hand auf die Schulter. »Der Vorschlag ehrt dich, Bella, aber dein Anzug ist nur für den Notfall gedacht und kaum stabiler als eine Seifenblase. Sobald du etwas Scharfes streifst, schnappst du im Vakuum nach Luft, wenn sich die zweite Tür zur Frachtschleuse öffnet.«
    »Dann muss ich eben aufpassen, dass es nicht passiert.«
    Der Boden ruckte heftig. Bella spürte, wie sich die Schwerkraft weiter erhöhte und dann auf dem neuen Niveau konstant blieb.
    »Selbst wenn du Überlebende findest, haben wir ein Problem«, sagte Parry. »Wenn sie Anzüge hätten, wären sie längst rausgekommen.«
    »Dann sollten wir dafür sorgen, dass sie Anzüge bekommen.« Bella sah ihn eindringlich an. »Was soll das, Parry? Glaubst du wirklich, ich hätte ein solches Detail übersehen?«
    »Wie sieht also dein Plan aus?«, fragte Svetlana.
    »Ich habe mir gedacht, dass ihr eine Versorgungskette bildet. Einer von euch – zum Beispiel Mike – kehrt zum Zug zurück und holt die Notanzüge aus den Fächern unter den Sitzen. Es muss dort mindestens dreißig geben. Sie sind klein, sodass ihr problemlos mehrere auf einmal tragen könnt. Hauptsache, ihr passt auf, dass ihr nicht auf die Aktivierungsknöpfe drückt.«
    »Wir müssten sie durch die andere Luftschleuse bringen, und das würde eine Menge Zeit kosten, wenn wir mehr als einmal hindurchgehen müssen«, sagte Mike.
    »Wir wissen, dass in diesem Raum niemand mehr am Leben ist, und im nächsten Raum herrscht ohnehin Vakuum«, sagte Bella. »Das bedeutet, dass hier niemand ohne Schutzanzug rauskommt. Ich werde diese Tür sowieso öffnen, also verlieren wir nichts, wenn wir auch die andere Schleuse öffnen.«
    »Klingt sinnvoll«, sagte Takahashi. Wie alle Leute, die zum Außeneinsatzteam gehörten, hatte er eine tief verwurzelte Abneigung gegen das Ablassen von Luft. Er betrachtete das Vakuum als notwendiges Übel, das man nach Möglichkeit nicht auch noch künstlich herbeiführen sollte.
    »Sucht euch lieber etwas, woran ihr euch festhalten könnt«, sagte Bella. »Es dürfte gleich etwas zugig werden.«
    Bella zwängte sich vorsichtig durch den Spalt und suchte für sich selbst eine Stelle, an der sie sich festhalten konnte. In der Enge des Innenraums musste sie sich nach ihrer Einschätzung gut gegen die ausströmende Luft behaupten können, bis sie den angrenzenden Verwaltungsbereich ausgefüllt hatte oder völlig in den Weltraum entwichen war. Alles hing davon ab, wie der Druckabfall verlief, was wiederum vom Alter und der Konstruktion der Kuppel abhängig war.
    »Ich werde auf dieser Seite der Tür warten«, sagte Svetlana. »Parry kann die

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