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Himmelstiefe

Himmelstiefe

Titel: Himmelstiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daphne Unruh
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war von hier? Wie das? Hieß das, sie hatte mir die ganze Zeit aus der magischen Welt geschrieben? Atropa hörte auf, Text auf den Bildschirm zu zaubern, sobald sie merkte, dass ich was schreiben wollte.
     
    Kira: wo bist du? dann gibt es also doch noch einen zweiten PC an der akademie?
     
    In mir vibrierte alles vor Aufregung. Ich vertippte mich dauernd. Ich sah, dass Pio mich beobachtete. Als ich hinüberschaute, senkte er jedoch sofort wieder den Blick, starrte auf die Murmel in seiner Hand und gab ein gedehntes Summen von sich.
     
    Atropa: nein. ich kann durch pios PC mit dir kommunizieren. so wie zuhause. endlich bist du hier. du musst öfter kommen und dann können wir reden. pio ist unbestechlich, außer man bringt ihm besondere murmeln. murmeln, die glitzern. auf dem grund des sees kann man schöne finden
     
    Meine Gedanken überschlugen sich und bildeten ein einziges, riesiges verstricktes Wirrwarr. Ich sah mich um. Hier war niemand außer Pio und ich. Ich fragte noch einmal: Wo bist du, obwohl ich langsam verstand.
    Kira: du bist in pios PC? du bist … du meinst …
    Atropa schrieb weiter.
    ja … du kannst mich nicht sehen, zumindest noch nicht. deswegen war es auch mit dem treffen schwierig :)
    Kira: heißt das, ich chatte die ganze zeit mit sowas wie einem ... geist?
    Atropa: es tut mir leid. ich weiß, du bist jetzt schockiert. aber wie sollte ich es dir erklären?
    Ich war schockiert. Das stimmte. Ich schüttete seit Jahren einem Geist mein Herz aus und wusste nichts davon. Ich lebte seit Jahren in einer Welt, in der nichts so war, wie es schien. Ich erinnerte mich daran, wie Atropa mich vor einigen Jahren zum ersten Mal angeschrieben hatte, lustige Antworten zu meinen Twitter-Einträgen und irgendwann war daraus unsere virtuelle Freundschaft entstanden.
     
    Kira: warum hast du ausgerechnet mir geschrieben? war das zufall? was willst du von mir?
    Atropa: ich passe auf dich auf, ich bin dein schutzgeist sozusagen :)
     
    Ich kommunizierte also seit Jahren mit meinem persönlichen Schutzgeist. Mann o man, was würde Luisa dazu sagen …
     
    Kira: du wusstest also die ganze zeit, dass die schatten keine erfindung von mir waren. warum hast du mir das nicht gesagt?
    Atropa: hättest du mir geglaubt, dass irgendwelche magischen wesen durch die welt rennen, um dich zu entführen? nein. als ich sie bei deiner entführung gesehen habe, wurde mir klar, dass sie bereits mehr macht haben, als ich dachte
    Kira: du warst dabei?
    Atropa: ich bin oft bei dir. abends oder nachts ist es für mich am leichtesten. versuch also, pio abends aufzusuchen, bevor er in den wald spazieren geht. das ist eine gute zeit. vertrau mir
    Kira: wie soll ich dir vertrauen. du hast mich fast umgebracht. warum hast du mich durchs wasser geschickt, obwohl ich erde bin?
    Atropa: es gibt keinen anderen weg für mich in die welt, nur das wasser. es war die einzige möglichkeit. außerdem bist du keine erde, kira. du wirst weitere kräfte entwickeln, außergewöhnlich stark werden. es werden zwei elemente sein, wasser und feuer. sobald du andere kräfte als erde beweisen kannst, geh unbedingt zum rat
    Kira: ich habe heute einen stein zu lava gepresst
    Atropa: das ist sehr gut. geh zum rat und wechsel den mentor
    Alles sträubte sich gegen diesen Gedanken. Ich wollte bei Jerome bleiben. Ich fühlte mich mit ihm wohl. Was sollte mit ihm nicht stimmen?
    Kira: aber ich habe diese erdtypischen essanfälle!
    Atropa: das kann damit zusammenhängen, dass du zwei elemente in dir trägst
    Kira: trotzdem, ich möchte bei jerome bleiben. jerome ist in ordnung. wenn mein vater nur halb so wäre wie jerome, dann wäre er schon ein guter mensch!
    Atropa: ich hoffe, dass das stimmt. aber vertrau jerome nicht blindlings. ich dachte, du magst auch ranja
    Kira: ranja ist okay, aber … ich mein, wie soll ich DIR dafür blindlings vertrauen, obwohl du aus dir ein riesengroßes geheimnis machst?!
    Atropa: ich mache kein geheimnis aus mir. ich habe dich aus der anstalt geholt und du hast den durchgang wasser überlebt, weil du wasser bist. ich werde weitere zeichen setzen, damit du siehst, dass du mir vertrauen kannst. ich bin ein geist. ich gehöre in die magische welt und ich beschütze dich
    Atropa hatte recht. Es klang logisch, was sie sagte. Und dass sie wusste, was mit mir los war, weil sie zur magischen Welt gehörte, machte auch Sinn. Aber warum sollte ich hier weiterhin in Gefahr sein? Ich blieb trotzig.
    Kira: neve beschützt mich und von geistern

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