Himmlisch Verliebt
an.
»Wofür?«
»Das ich so uncool war, was deine …«, sein Blick wandert zu seinen Füßen, »… Zeichnungen anbelangt.«
Die Blumen und Herzen! Bei all der Anspannung habe ich sie komplett vergessen. »Nein! Mir tut es leid!«, platze ich heraus. »Ich hätte richtige Notizen machen müssen.«
»Kein Ding.« Jeff schaut mich an. »Ich habe das Wichtige sowieso im Kopf gespeichert.«
»Wirklich?« Ich bin beeindruckt.
»Trotzdem tut es mir leid, dass ich dich so angefahren habe. Ich war so vom Spiel gefangen«, spricht Jeff weiter.
Ich zucke mit den Schultern. »Schon okay.«
Er wechselt wieder auf den anderen Fuß. »Diese Fahrradschuppen-Story ist eine gute Idee«, sagt er noch einmal. Und dann ist er weg. Zur Tür hinaus wie ein fliehendes Kaninchen.
Oh mein Gott. Plötzlich wird es mir klar. Er ist schüchtern! Er weiß nur, wie man über Sport redet. Innerlich mache ich mir Notizen für Tracy. Das sind tolle Neuigkeiten. Kein Wunder, dass er sie noch nicht nach einem Date gefragt hat. Das wird leicht! Tracy redet so viel über Sport wie Savannah über Mode. Sie und Jeff sind füreinander gemacht. Ich kann es kaum erwarten, ihr das zu erzählen.
Schnell renne ich aus der Schule und überquere den Spielplatz. Der Fahrradschuppen sieht jetzt, am späten Nachmittag, dunkel aus. Ich bin sauer, dass Cindy meine Idee torpediert hat. Mein Rettet-den-Schuppen-Artikel hätte Barbaras Schließfach-Artikel weggepustet. Der Schuppen ist eine Sache, die alle Schüler wirklich interessiert. Vor Kälte ziehe ich meine Schultern hoch. Dann höre ich Stimmen. Jemand ist hinter dem Schuppen. Ist es nicht ein bisschen spät für ein Stelldichein? Der Hof ist verlassen, und die Reinigungskräfte sind drinnen in vollem Gange. Ihre Staubsauger hallen durch die Gänge. Neugierig schleiche ich zur Hinterseite des Schuppens. Die Stimmen klingen vertraut. Ich linse verstohlen um die Ecke.
Josh? Ich erkenne seine Jacke. Und seine dunklen Locken. Er steckt mitten in einer leidenschaftlichen Umarmung. Savannah? Ich starre weiter. Das ist nicht Savannah! Mein Herz taumelt. Es ist Chelsea. Josh knutscht mit Chelsea!
[zurück]
»WIR MÜSSEN ES IHR SAGEN.« Tracy lässt sich nicht davon abbringen, als wir die Stufen zur Schule hinaufgehen.
Es ist Mittwoch, und ich habe Savannah noch immer nicht von Josh erzählt. Die Sonne scheint und täuscht vor, es wäre alles in Ordnung, aber es liegt eine scharfe Kälte in der Morgenluft.
»Können wir sie es nicht selbst herausfinden lassen?« Ich drücke die Tür zum Vordereingang auf. »Sie ist so glücklich.«
»Und Josh den Betrug durchgehen lassen?«
Ich weiß, dass Tracy recht hat, aber ich will wirklich nicht diejenige sein, die Savannahs Liebesboot zum Kentern bringt.
»Savannah wird doch so oder so verletzt«, merkt Tracy an. »Wenn er sie jetzt schon betrügt, wird das nur immer schlimmer.«
*********
Der Appell vor der ersten Stunde ist total ätzend.
Ich beobachte mürrisch, wie Josh sich an Savannah heranmacht. Dabei linst er mit einem Auge zu Chelsea hinüber, die auf der anderen Seite des Klassenzimmers Kaugummi kaut.
»Ich werde es Savannah in der Pause erzählen«, flüstere ich Tracy zu, als die Glocke zur ersten Stunde läutet.
»Wir machen es zusammen«, wispert Tracy zurück.
Mr Harris sieht mich an, als ich zur Englischstunde komme. »Fürs erste Mal war es doch schon ganz gut«, sagt er lächelnd.
»Wie bitte?«
»Das Webmagazin«, erklärt er. »Ich hatte Spaß beim Lesen.«
Ich war so mit Savannahs Liebesleid beschäftigt, dass ich ganz vergessen habe, dass heute ja das
Webzin
erscheint. Es muss inzwischen schon bei allen im Posteingang gelandet sein.
Tracy fasst mich am Arm, als wir uns setzen. »Das
Webzin
! Das habe ich total vergessen!«
»Ich auch!« Hätte ich bloß ein Smartphone, dann könnte ich jetzt meine E-Mails checken.
Hinter mir beugt sich Savannah über ihren Tisch. »Ich möchte es in der Pause anschauen«, flüstert sie. »Wir können in den IT -Raum gehen. Zuerst muss ich Cindys Beauty-Tipps lesen.« Sie kichert. »Schließlich will ich wissen, was sie benutzt, um ihr Lächeln zum Gefrieren zu bringen.«
Ich versuche, mich auf Mr Harris zu konzentrieren. Er hat eine Ausgabe von
Wer die Nachtigall stört
aufgeschlagen und liest leiernd daraus vor.
Sobald die Pausenglocke läutet, schleppe ich Tracy zum IT -Raum. Savannah und Sally Moore sind schon vor uns da und sitzen bereits vor zwei Computern. In mir hüpft es vor
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