Himmlisch Verliebt
ab ...
Ich sehe ein Foto von meiner Cousine Jen.
... der unerwartete Besuch eines Verwandten ...
Mums beleuchtbarer Globus steht im Bücherregal.
... aus Übersee bringt ...
Was? Einen Ohrensessel? Eine Schale Potpourri? Dads Teller? Ich starre ihn gedankenversunken an. Die Cheddar-Krümel sind ausgetrocknet und inzwischen durchsichtig geworden.
... Käse.
Der unerwartete Besuch eines Verwandten aus Übersee bringt Käse? Jessica scheint vor lauter Überarbeitung schon ganz wirr zu sein, aber das muss reichen!
Ich klappe mein Notizbuch zu und entscheide mich, die Horoskope erst nach einer entspannenden Dosis Fernsehen abzutippen. Doch als ich nach der Fernbedienung greife, klingelt das Telefon. Schnell nehme ich ab, bevor Ben aufwacht.
»Gemma?«
»Tracy? Bist du nicht auf dem Konzert?«
Ich kann Tracy praktisch lächeln hören . »Tja, ich habe mich fertig gemacht und das Busgeld zusammengesucht, aber dann dachte ich, was wäre das alles ohne Gem?«
»Und was ist mit Savannah?«
»Sie kommt auch. Wir sind deine besten Freundinnen, Gem, wir können dich nicht an einem Samstagabend allein lassen – wir würden in unseren BFF -Pflichten versagen.«
Ich grinse wie verrückt, dabei sollte sich eigentlich nur eine Sechsjährige darüber freuen, dass ihre besten Freundinnen ohne sie keinen Spaß haben können.
Tracy quatscht weiter: »Savannah holt Pizza für uns, und ich bringe den neuen Jack-Black-Film mit. Hast du Lust drauf?«
»Total!«, kreische ich.
Nachdem ich aufgelegt habe, schiebe ich eine Packung Popcorn in die Mikrowelle. Man braucht schließlich immer einen Nachtisch, auch bei Pizza.
[zurück]
DIE SCHULGLOCKE LÄUTET und verkündet das Ende der letzten Stunde am Montag. Ich warte auf das Okay von Mr Chapman und stopfe dann mein Geografiebuch in die Tasche. Das
Webzin
-Deadline-Treffen beginnt in fünf Minuten.
»Bist du sicher, dass du mich nicht zum
Webzin
-Raum begleiten willst?«, frage ich Tracy.
Tracy packt ihre Tasche. »Ich bin sicher.«
»Vielleicht treffen wir Jeff auf dem Weg dorthin.«
»Genau.«
Ich verhandle weiter. »Du könntest ihm deinen neuen Look zeigen.« Heute trägt Tracy sogar ein bisschen Make-up in der Schule. Ich wäre weniger überrascht gewesen, wenn sich Mr Chapman die Wimpern getuscht hätte.
Tracy wirft mir einen Blick zu – es ist der gleiche Blick, den sie mir mit acht Jahren zugeworfen hat, als ich ihr Lakritze gab. »Gemma.« Sie tippt sich an den Kopf. »Willst du versuchen, mich umzubringen?«
»Was?«
»Ich würde vor Scham sterben, wenn Jeff mich sähe.«
»Warum?«
»Ich arbeite nicht für das Webmagazin. Es wäre total komisch.«
»Nein, er würde denken, du hängst nur mit mir ab.«
»Vor der Abstellkammer?«, kreischt Tracy.
»Schon gut. Selbst wenn wir Jeff zufällig begegnen, hätte er keine Ahnung, dass du seinetwegen da bist«, versuche ich ihr zu erklären.
Tracy wirft sich die Tasche über ihre Schulter. »Du hast recht, Gemma«, sagt sie. »Er könnte denken, ich hänge vor der Abstellkammer rum und warte auf irgendjemanden – und das wäre dann ja kein bisschen peinlich!«
Jetzt kann ich ihren Gedanken folgen. »Oh.«
Sie verwuschelt meine Haare. »Danke für den Versuch, Gem.« Sie geht zur Tür. »Ich rufe dich später an.«
Der Flur ist voller Schüler, die gerade ihre letzte Stunde hatten. Wie ein Fisch schwimme ich durch die Flut und kämpfe mich stromaufwärts zur
Webzin
-Redaktion. Cindy sitzt bereits hinter ihrem Schreibtisch. Kann dieses Mädchen auch zeitreisen? Ich schaue mich im Raum nach einer Zeitmaschine um. »Wie bist du so schnell hergekommen?«
»Ich hatte eine Freistunde.« Sie senkt ihre Stimme. »Übrigens habe ich deinen Artikel bekommen.« Ich habe ihr Jessicas Horoskope vor der Schule gemailt. »Sie waren ein bisschen« – sie legt eine dramatische Pause ein – »exzentrisch. Allerdings nicht schlecht fürs erste Mal.«
»Danke.«
»Aber vergiss nicht«, sie legt ein paar Blätter aufeinander, »das bleibt unter uns.«
»Jep.« Ich setze mich vor einen PC . Als ich meine Schultasche auf den Stuhl neben mir werfe, kommt Sam herein.
»Hast du den Platz für mich besetzt?« Er neckt mich, als wäre ich einer von ihnen.
»Eigentlich ist er für Will«, schieße ich zurück. »Du weißt ja, wie sehr er auf Neuntklässlerinnen steht.«
Cindy flattert von ihrem Tisch auf und stellt sich davor. »Großartiges Konzert am Samstag, Sam. Du warst der Wahnsinn!«
»Ich denke, es war
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