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Himmlische Leidenschaft

Titel: Himmlische Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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Lola?« fragte Moody ungläubig.
    »Ich hab’ gehört, sie hat das Hurenleben aufgegeben.«
    »Klar, verflucht, aber sie ist trotzdem nur ’ne alte Hure, verflucht!«
    »Laßt sie in Ruhe. Wir werden tun, was die Apachen tun. Zu Hause still und unauffällig leben und unsere Überfälle und Viehdiebstähle auf weit entfernte Gebiete beschränken.«
    Es entstand einige Unruhe unter den Männern, doch keiner widersetzte sich Ab Culpeppers ruhig gesprochenen, schonungslosen Befehlen.
    »In einem Jahr oder so«, fuhr Ab fort, »werden wir tausend Stück Vieh zusammenhaben und genügend Frauen, daß es für einen Sultanspalast reicht. Hat irgend jemand Schwierigkeiten damit?«
    Schweigen.
    »In Ordnung. Dann bewegt euren Hintern wieder zum Lager zurück. Kester und ich werden den Weg durch die Schlucht zurückreiten und sehen, ob einer von den Circle A-Leuten vielleicht auf die Idee kommt, uns einen Besuch abzustatten. Falls ihr noch Fragen habt, wendet euch an Parnell.«
    Beschlagene Hufe klapperten laut auf felsigem Boden. Die unbeschlagenen Hufe der Mustangs, die Moodys Männer ritten, erzeugten nur ein dumpfes Trommeln.
    Der Geruch von Staub stieg zu der flachen Höhle hinauf, wo Sarah und Case reglos lagen.
    Nachdem mehrere Minuten lang Stille geherrscht hatte, machte Sarah Anstalten, aufzustehen. In Bruchteilen von Sekunden lag Case wieder auf ihr, preßte sie flach auf den Boden und brachte sie mit einer Hand auf ihrem Mund zum Schweigen.
    »Ab«, war alles, was Case in ihr Ohr flüsterte.
    Mehr brauchte er auch nicht zu sagen. Sie verhielt sich sofort mucksmäuschenstill.
    Lange Minuten verstrichen.
    »Ich hab’s dir ja gesagt, die Luft ist rein«, ließ sich Kester plötzlich vernehmen.
    »Und ich sage dir«, erwiderte Ab, »daß da draußen jemand ist.«
    »Geister.« »Geister«, spottete Ab. »Es gibt keine Geister, Junge. Wie oft muß ich dir das noch sagen?«
    »Hab’ sie gesehen.«
    »Na klar doch. Auf dem Boden einer Flasche.«
    »Hab’ sie gesehen«, wiederholte Kester störrisch.
    »Gott im Himmel, benimm dich nicht wie ein verdammtes Baby Pa hätte dich dafür mit Fußtritten durch den Hof gejagt, bis dein bedauernswerter Arsch blau und grün gewesen wäre.«
    »Hab’ sie gesehen, verdammt noch mal.«
    »Blech! Als nächstes wirst du noch rumwinseln, daß uns diese Texaner wieder folgen.«
    »Die hab’ ich nicht gesehen.«
    »Blech.«
    Damit zog Ab sein Maultier herum und trabte in die Dunkelheit davon. Kesters Maultier folgte.
    Case rührte sich nicht.
    Sarah blieb ebenfalls still liegen, aus dem einfachen Grund, weil sie noch immer von seinem Gewicht zu Boden gedrückt wurde.
    Schließlich rollte Case sich langsam zur Seite. Bevor sie sich jedoch bewegen konnte, um aufzustehen, preßte er eine Hand fest zwischen ihre Schulterblätter.
    Reglos horchten sie auf das immense Schweigen des Landes.
    Wenn sie es nicht gewohnt gewesen wäre, zu jagen oder einfach wilde Tiere zu beobachten, wäre sie ungeduldig geworden, lange bevor Case ihr ein Zeichen gab, daß es gefahrlos war, sich zu bewegen.
    Aber sie hatte viele Jahre damit verbracht, mit einer Büchse oder Schrotflinte auf die Jagd zu gehen, um Nahrung für ihren jüngeren Bruder und ihren nichtsnutzigen Schatzjäger von einem Ehemann zu beschaffen. Und so ertrug sie die Unannehmlichkeit, weil es das einzig Vernünftige war, was sie tun konnte.
    Ihre Geduld beeindruckte Case ebensosehr wie ihre absolute Reglosigkeit. Er hatte nur wenige Männer und noch keine Frau gekannt, die sich über eine lange Zeitspanne hinweg absolut still und unbeweglich verhalten konnten. Die meisten Männer wurden früher oder später unruhig und begannen zu zappeln.
    Aber die meisten Männer starben auch früher oder später.
    Gott, das Mädchen riecht wirklich gut, dachte er. Fühlt sich auch gut an. Weich, aber nicht puddingähnlich weich. Wie eine Rosenknospe, erfrischend frühlingshaft und lebendig. Wie sie wohl schmeckt ? Wie eine köstliche Mischung aus Regen und Hitze und Rosen?
    Mit einem stummen Fluch über seine ungebärdigen Gedanken -und die heftige Reaktion seines Körpers - nahm Case schließlich seine Hand von Sarahs Rücken und gab ihr mit einem Kopfnicken zu verstehen, daß die Gefahr vorüber war.
    »Dämpfen Sie Ihre Stimme«, sagte er leise. »Jedes Geräusch trägt meilenweit durch diese Steinschluchten.«
    »Ich weiß.«
    »Haben Sie ein Pferd?«
    »Nein.«
    Was Sarah nicht sagte, war, daß der Hufschlag ihres Pferdes zuviel Lärm gemacht und

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