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Himmlische Leidenschaft

Titel: Himmlische Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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lebt seine Witwe dann so ärmlich wie eine Indianerin?« kam die kalte Erwiderung.
    Die Anspannung, die Cases Körper beim Klang jener Stimme erfaßte, dauerte nur einen flüchtigen Moment, doch Sarah spürte sie.
    So deutlich, wie sie auch jene andere Veränderung seines Körpers fühlte.
    »Ab Culpepper«, raunte er in ihr Ohr.
    Diesmal schwang ein solch furchterregender Unterton in seiner Stimme mit, daß es Sarah eiskalt überlief. Es war dieselbe kalte, leidenschaftslose Stimme, die er benutzt hatte, als er sie zuerst überwältigt hatte. Die Stimme eines Mannes, dem alles gleichgültig war-egal ob Hitze oder Kälte, Schmerz oder Freude.
    Selbst der Tod.
    »Verflucht, woher soll ich denn wissen, warum sie nicht in Saus und Braus von all dem Silber lebt?« fragte Moody mit schriller Stimme. »Ist schließlich ’ne Frau, verflucht noch mal.«
    »Selbst der Teufel weiß nicht, was im Kopf einer Frau vorgeht«, pflichtete Ab ihm ruhig bei. »Nichtsnutzige Schlampen, alle miteinander.«
    Ohne sich dessen bewußt zu sein, stieß Sarah einen gedämpften Laut des Protests aus und verkrampfte sich noch mehr. Ihr Ehemann hatte täuschend ähnlich wie Moody geklungen. Stark angetrunken. Übellaunig und gereizt. Unvernünftig. Ein Frauenhasser, außer wenn ihn die Wollust gepackt hatte.
    Case spürte, wie sich ihre Muskeln erneut verspannten.
    »Still«, hauchte er.
    Sie nickte nicht, doch er wußte, daß sie verstanden hatte. Sie gab keinen Laut mehr von sich.
    »Genau das hab’ ich doch gemeint, verflucht!« sagte Moody triumphierend. »Sie könnte wie ’ne brütende Henne auf all dem Silber hocken.«
    »Nicht mit Ute und Big Lola in ihrer Nähe«, erwiderte Ab. »Parnell hat mir erzählt, daß die beiden früher Banken ausgeraubt haben. Ute würd’ nicht zulassen, daß so ein Spucht von einem Mädchen zwischen ihm und ’nem Haufen spanischen Silbers stehen würde.«
    »Verflucht, vielleicht weiß er gar nichts davon!«
    Ein Pferd stampfte ungeduldig mit den Hufen. Oder ein Maultier.
    Sarah war sich nicht sicher. Sie wußte nur, daß die Culpepper-Bande große rotbraune Maultiere ritt, die so schlank und sehnig wie Mustangs waren und schneller als der Blitz.
    »Moody«, sagte Ab ungeduldig. »Ein Mann kann kein Silber fressen.«
    »Verflucht, wir müssen schon nicht hungern. Meine Jungs ...«
    »Deine Jungs sollten gefälligst anderswo klauen, aber nicht in unmittelbarer Nähe unseres Lagers«, unterbrach Ab ihn schroff. »Die Ochsen, die zwei von deinen Leuten gerade hinter dem Lager abgeschlachtet haben, waren Circle A-Vieh.«
    »Na und?« fragte Moody herausfordernd.
    »Das ist nur zwei Tagesritte vom Spring Canyon entfernt«, erklärte Ab ausdruckslos. »Ich hatte dir gesagt, drei Tagesritte, und nicht weniger.«
    »Es waren drei, verflucht noch mal!«
    »He, was reitet ihr da eigentlich?« fragte eine dritte Stimme sarkastisch. »Zweibeinige Beutelratten?«
    Auf jenen Kommentar folgten laute Stimmen und Gefluche, als eine hitzige Debatte zwischen den Culpeppers und Moodys Männern über die Schnelligkeit von Pferden gegenüber Maultieren entbrannte.
    Case horchte aufmerksam, während er die verschiedenen Stimmen zu unterscheiden versuchte.
    Parnell Culpepper war leicht zu erkennen. Seine Stimme war schwach und krächzend. Sein Cousin Quincy hatte eine vollere Stimme, die jedoch nicht weniger unangenehm in den Ohren klang. Reginald Culpepper, sowohl Cousin als auch Bruder der beiden anderen, sagte kaum jemals etwas.
    Kester Culpepper war auch nicht viel gesprächiger, es sei denn, er war betrunken. Dann hielt er nicht eher den Mund, bis er im Vollrausch zusammenbrach oder bis jemand seines pausenlosen Geschwafels überdrüssig wurde und ihn bewußtlos schlug.
    Moodys Männer waren für Case schwerer zu unterscheiden, weil er weniger Zeit damit verbracht hatte, sich an sie anzuschleichen. Es gab einen Mann namens Crip, dessen linker Arm verkümmert war. Das Gerücht behauptete, daß er die Verletzung mit der Kraft seines rechten Arms und mit der Geschicklichkeit im Umgang mit seinem abgesägten Repetiergewehr mehr als wettmachte.
    Ein anderer Mann wurde Whiskey Jim genannt. Er war ein Trinker. Wenn er nüchtern war, konnte er ausgezeichnet mit Dynamit umgehen, eine nützliche Fähigkeit für ehemalige Bankräuber.
    Die Bande, die als Moody’s Breeds bekannt war, bestand noch aus mindestens fünf weiteren Mitgliedern, doch Case hatte den Gesichtern oder Stimmen noch keine Namen zuordnen können. Er war zu intensiv

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