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Himmlische Versuchung - Engelsjägerin #1 (German Edition)

Himmlische Versuchung - Engelsjägerin #1 (German Edition)

Titel: Himmlische Versuchung - Engelsjägerin #1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kira Licht
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übersehen, weil ich nicht damit gerechnet hätte, dass Levian etwas von sich zurücklassen würde. Ausgerechnet etwas von seinen Flügeln …
    »Er hat ganz offensichtlich Flügel, jedoch nicht mit Schuppen bedeckt, sondern mit hellgrauen Federn.«
    Ich wusste zu alledem nichts zu erwidern. Yaris zog die Feder aus der Tür, drehte sie zwischen den Fingern und betrachtete sie grüblerisch. »Warum habe ich das Gefühl, dass alle Einzelteile dieses Puzzles plötzlich zusammenpassen?« Dann riss sie die Augen auf. »Der Streuner! Der verdammte halb tote Engel, den du nicht umlegen konntest! Der Glanz in deinen Augen! Deine Nervosität! Ich hätte es sehen müssen!«
    »Yaris, ich …«, begann ich, als ich sah, wie sie weiter angestrengt nachdachte.
    »Ich Dummkopf! Deshalb die Medikamente … und deine plötzliche Lust aufs Kochen. Du verlierst nicht den Verstand. Du …« Sie sah mich ungläubig an. »Du hast ihn bereits verloren.«
    »Ich liebe ihn.«
    Yaris’ Blick erstarrte. Sie schüttelte ablehnend den Kopf. »Nein, Nikka, nein. Sag so etwas nicht. Das geht nicht. Es funktioniert nicht. Wir … sie und wir, wir können uns nicht verlieben.« Sie griff nach meinen Händen. »Sie sind unsere Feinde. Wir töten sie, jeden Tag. Wir werden sie alle aufspüren und ihre Rasse auslöschen. Sie sind unsere Todfeinde!«
    »Ich liebe ihn«, sagte ich noch einmal.
    »Nein, Nikka, bitte! Was redest du da? Wenn ich mir vorstelle, dass ich all deine beruflichen Schwierigkeiten für so einen widerwärtigen Engel ausgebügelt habe, würde ich dich am liebsten feuern.«
    »Und jetzt ist er weg.« Meine Stimme klang monoton. »Ich weiß nicht, wohin. Und warum.«
    »Du hast mit ihm geschlafen, das ist …«
    »Nein«, unterbrach ich sie wütend. »Ich habe für ihn Medikamente gestohlen und stundenlang seine Hand gehalten, als er kurz davor war zu sterben. Ihm Wasser eingeflößt, für ihn gekocht und seine Wäsche gewaschen, meine Freunde und meine Eltern belogen, meinen Job aufs Spiel gesetzt, all das, was ich besitze für ihn riskiert, und jeden Tag, wenn ich nach Hause kam, darum gefleht, dass er noch atmet, wenn ich an sein vor Krankheit stinkendes Bett geeilt bin. Verdammt noch mal, ich liebe ihn!«
    Yaris bedeckte ihre Augen und ließ sich langsam auf meine Couch sinken. Sie holte tief Luft. »Ich suspendiere dich für zwei Wochen vom Dienst. Ich gebe dir frei, beurlaube dich, nenn es, wie du willst. In dieser Zeit will ich, dass du wieder zu dir findest. Vielleicht kommt der Engel zurück, vielleicht auch nicht. Doch wenn du weiterhin für deine Rasse arbeiten willst, dann beendest du das, was ihr habt. Nicht nur für dich, sondern für alle, die du mit dieser Affäre verrätst und hintergehst.«
    Ich wollte etwas Leidenschaftliches erwidern, da klingelte es an der Tür. Yaris und ich sahen uns an, dann hob ich in einer überraschten Geste die Hände. Als ich zur Tür ging, hörte ich, wie Yaris ihre Waffe entsicherte. Vorsichtig öffnete ich, doch da war niemand. Ich spähte in den Gang, doch auch hier konnte ich niemanden ausmachen. Mein Blick wanderte hinunter zu einem ledernen Bündel. Ich nahm es hoch und trug es hinein. Eingebrannt in die braune Oberfläche waren zwei parallel liegende Flügel in einem angedeuteten Kreis. Es war ein Siegel der Engel.
    Yaris schnappte nach Luft, als sie es sah. »Sie waren hier! Hier! Mitten in einem Wohnkomplex von uns!«
    Ich löste das Band und klappte das lederne Tuch auf. Sorgsam gestapelt fand ich Medikamente: Vitaminpräparate, Mineralstoffe und noch mehr Antibiotika. Ein gefalteter Zettel fiel raschelnd zu Boden. Yaris schnappte danach und ihre Augen weiteten sich in stummem Entsetzen, als sie las, was dort stand. Wortlos reichte sie ihn an mich weiter.
    Kommandant Levianus,
    haben die Informationen bezüglich Ekishtura erhalten. Formieren uns wie befohlen und warten auf weitere Anweisungen. Anbei die Medikamente. Zustellung erfolgte zur gewünschten Zeit.
    Die Buchstaben verschwammen vor meinen Augen und mir wurde schwindlig. Er hatte Informationen über mich gesammelt. Und eigene Medikamente bekommen. Zu einer von ihm angegebenen Zeit, in der er genau wusste, dass ich arbeiten war. Er war nie einfach nur irgendein verletzter Engel gewesen. Irgendwo dort draußen hatten sie auf Anweisungen von ihm gewartet. Und sie formierten sich durch seinen Befehl … Deshalb hatten sie seit Tagen keine Einsätze mehr, deshalb verhielten die Engel sich so ruhig. Vielleicht hatten sie

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