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Himmlische Versuchung - Engelsjägerin #1 (German Edition)

Himmlische Versuchung - Engelsjägerin #1 (German Edition)

Titel: Himmlische Versuchung - Engelsjägerin #1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kira Licht
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einem Albtraum gefangen war und mich nicht wehren konnte.
    Levian schlug die Augen auf und blinzelte zu mir hoch. »Schickes Kleid.«
    »Das ist ein Handtuch.«
    »Egal. Die Farbe steht dir.«
    »Mach das nie wieder, klar? Ich hab es gemerkt!«
    »Du hast was gemerkt?« Er gähnte.
    »Dass du mich … Du hast mich …« Ich konnte jetzt unmöglich geküsst sagen, denn ein Kuss auf die Stirn war ja kein richtiger Kuss. Oder? Und er dachte dann vielleicht, dass ich richtig geküsst werden wollte. Was ja auch keine so schlechte Vorstellung wäre. Wäre er kein Engel. Und ich nicht sein Todfeind. Und sähe er nicht so gut aus, wäre es mir auch nicht so schwer gefallen, diesen Gedanken zu verwerfen. Aber dann hätte ich ihn ja auch nicht mitgenommen. Verflixt, das war kompliziert.
    »Ich habe dich …?«, soufflierte Levian.
    »Angefasst!«
    »Das klingt, als wäre ich ein psychisch kranker Schwerverbrecher und hätte dich unsittlich berührt.«
    »Unsittlich?«, fragte ich misstrauisch, weil ich das Wort nicht kannte.
    »Gegen die gute Sitte«, erklärte Levian und strich sich die hellen Haare hinters Ohr. »Als hätte ich mich zum Beispiel mitten auf der Straße neben dich gestellt und dir unter den Rock gefasst.«
    »Erstens trage ich keine Röcke und zweitens könntest du dir deine Hand nach so einer Aktion als Souvenir an eine Wand hängen, weil ich sie dir nämlich mitten auf der Straße abreißen würde.«
    »Siehst du. Und genau deshalb ist deine Vermutung relativ unwahrscheinlich.«
    Egal, was er sagte und egal, wie er mit seinen blauen Augen blickte, ich glaubte ihm nicht. Levian schien das zu bemerken, denn er wechselte schnell das Thema.
    »Die Stichwunde sieht aber nicht gut aus«, sagte er und deutete auf meine verletzte Schulter. »Wer hat das so stümperhaft genäht? Hatten sie keine noch dickeren Fäden? Das muss ja scheußlich wehgetan haben.«
    »Eine Kollegin hat es genäht und ich bin froh, dass sie mir überhaupt helfen konnte. Gemerkt habe ich davon nichts, denn ich war ohnmächtig.«
    »Die Haut heilt viel langsamer, wenn sie nur grob zusammengehalten wird.«
    »Ich bin froh, dass ich in dem Arm überhaupt wieder etwas spüre«, zischte ich.
    »Ach, das war an der tauben Hand schuld gestern?«
    Ich nickte. Er sah auf die Bettdecke und sagte plötzlich nichts mehr. Auch mir war klar, dass das Gespräch in eine unangenehme Richtung driftete. Unsere Rassen waren nun mal verfeindet. Was sollte man sagen, wenn jemand aus den eigenen Reihen den Feind verwundete?
    »Wenn du mir halbwegs steriles Nähzeug besorgst, mache ich dir einen hübschen Abnäher an deine Schulter.«
    »Du kannst so etwas?«
    »Es gehört bei uns zur Grundausbildung.«
    »Gut, ich sehe in unserem Sanitätszimmer nach und bringe es dann mit.«
    Levian nickte und dann knurrte sein Magen so laut, dass ich es bis hierher hörte.
    »Ich rufe jetzt sofort im Restaurant an.«
    »Rutsch nicht aus. Du stehst in einer Pfütze.«
    So ein Mist.
    In meiner Aufregung hatte ich vergessen, mich abzutrocknen. Ich machte einen großen Schritt über den nassen Fleck am Boden und verdrückte mich eiligst mit meinem Handy in eine ruhige Ecke.
    Ein Computer verband mich, und als ich endlich jemanden am anderen Ende der Leitung zu sprechen bekam, klang dieser nicht begeistert.
    »Wir liefern nicht«, sagte er und klang, als hätte ich ihn und seine gesamte Familie persönlich beleidigt.
    »Doch. Tun Sie. Ich weiß es«, gab ich genervt zurück.
    »Sie müssen sich irren. Auf Wiedersehen.«
    »Halt! Ich weiß, dass sie auch nach Hause liefern. Meine Eltern bestellen öfter bei Ihnen.« Es missfiel mir, wieder Mal den Familiennamen benutzen zu müssen. Doch Levian hatte Hunger und ich konnte weder kochen noch war ich ausreichend motorisiert.
    Am anderen Ende der Leitung erklang ein überhebliches Seufzen. »Und wie war der Name noch gleich?«
    »Ekishtura.«
    Einen Moment war die Leitung wie tot. Dann hörte ich, wie mein Gegenüber sich energisch räusperte. »Was dürfen wir liefern?«
     
    Gut, das war geschafft. Ich hatte wahllos fast die Hälfte von der Karte bestellt, weil ich keine Ahnung hatte, was Engel mochten. Der Inhaber hatte geschluckt, dass ich zwar eine Ekishtura war, das Essen aber an eine andere Adresse, als die meiner Eltern ging. Eine dreiviertel Stunde später standen zwei schwerbepackte Lieferanten vor meiner Tür und ich hatte es in der Zwischenzeit zum Glück geschafft, mich abzutrocknen und wieder anzukleiden. Ich gab den beiden

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