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Himmlische Versuchung - Engelsjägerin #1 (German Edition)

Himmlische Versuchung - Engelsjägerin #1 (German Edition)

Titel: Himmlische Versuchung - Engelsjägerin #1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kira Licht
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hatte. Bliebe noch Mik. Wenn er mich abholen würde, glaubte ich kaum, dass Yaris mich wieder nach Hause schicken würde, wenn ich schon mal da wäre.
    Kurzerhand griff ich nach dem Handy und rief Mik an.
    »Püppi, wie geht’s dir?«, erkundigte er sich.
    »Nenn mich bitte nicht immer so. Mir geht’s schon wieder total gut und ich wollte dich fragen, ob du mich zum Dienst abholen könntest?«
    »Ja klar, gern. Komisch und ich hatte gedacht, Yaris hätte dich für heute aus dem Plan gestrichen. Aber schön, dass es dir wieder gut geht. Sahst gestern ziemlich fertig aus.«
    Ich zog vor, auf Miks Äußerung nicht weiter einzugehen. Hauptsache, er sammelte mich auf dem Weg zur Arbeit ein. Der Rest würde sich ergeben.
    »Dann bin ich in einer Stunde bei dir!«
    »Alles klar, danke.«
    »Kein Problem, Püppi.«
    «Mik! Bitte nenn mich nicht …«
    »Bis nachher!« Und schon hatte er aufgelegt.
    Als ich das Handy zur Seite legte, fiel mir ein, dass ich meinem Exfreund nicht gesagt hatte, er solle mit dem Auto an der Straße warten. Doch riefe ich ihn jetzt zurück, bekäme ich es wahrscheinlich wieder sofort mit seiner misstrauischen Neugier zu tun und er würde absichtlich bis hoch zum Apartment kommen. Ich beschloss, mich extra früh auf den Weg zu machen und ihn vor der Haustür zu erwarten.
    Als ich mich fertiggemacht hatte, sah ich auf die Uhr und war sehr zufrieden mit mir. Ich war extrem früh dran, Mik würde vermutlich noch nicht einmal auf dem Weg zu mir sein. Schon in meinen dicken Mantel gehüllt stattete ich dem Engel noch einen kurzen Besuch ab.
    »Alles in Ordnung?«, fragte ich, weil er sich kaum rührte.
    »Ich weiß nicht …«, nuschelte er.
    Als er hochblickte, erschrak ich. Seine Haut sah wächsern aus und seine Augen hatten einen fiebrigen Glanz. Er schluckte mühsam.
    »Seit wann geht es dir wieder so schlecht?«, flüsterte ich. Ohne darüber nachzudenken, ließ ich mich auf der Bettkante nieder und legte eine Hand prüfend auf seine Stirn. Die Haut glühte heiß und war feucht vor Schweiß. »Lass mich bitte nach der großen Wunde sehen.«
    Levian zog die Decke zur Seite. Auf der Unterseite befand sich ein gelblicher Fleck, dort, wo der Stoff das rohe Fleisch berührt hatte. Die Wundränder waren aufgeweicht und aus dem zerrissenen Muskelgewebe sickerte eine zähe, gelbe Flüssigkeit. Der Geruch des sterbenden Gewebes war widerlich, sauer und süßlich zugleich und ich musste einen Würgereiz unterdrücken. »Du hättest niemals aufstehen dürfen.«
    Levian schien zu schwach, um zu diskutieren. »Ich glaube, die Dusche war nicht so gut. Jetzt eitert die Wunde, oder?«
    »Wenn du dieses gelbe Zeug meinst, dann ja.«
    »Verdammt.« Levian legte einen Arm über die Augen. »Jetzt hat sie sich entzündet.«
    »O nein. Es ist meine schuld!«
    »Nein. Du wolltest helfen. Es war ein unglücklicher Zufall, dass du bei deiner Recherche auf einer Seite gelandet bist, die über mittelalterliche Heilmethoden berichtet.«
    »Und was nun?«
    »Ich brauche ein Antibiotikum, bevor es noch zu einer Blutvergiftung kommt. Die verläuft nämlich tödlich, wenn sie nicht behandelt wird.«
    »Ich werde dir etwas davon besorgen.«
    »Dafür meinesgleichen töten? Da verzichte ich lieber.«
    »Nein, ich schaff e es, ohne jemanden zu töten.« Ich hatte zwar keine Ahnung, wie ich das anstellen würde, doch das war mir egal. Mir würde etwas einfallen. Levian nahm den Arm von den Augen und lächelte mich an. In gesundem Zustand hätte das vermutlich dazu geführt, dass ich wieder meinen Text vergaß, doch nun sah er so elendig aus, dass das Kribbeln im Bauch durch ein lähmendes Gefühl der Angst ersetzt wurde. Wo sollte ich in einer unsterblichen Gesellschaft Medikamente auftreiben?
    Levian schluckte wieder mühsam, schob seine Hand unter der Decke hervor und umfasste zart meine Finger. »Bring dich für mich nicht in Schwierigkeiten.«
    Ich ließ ihn doch nicht sterben. Und wenn ich dafür die ganze Stadt nach einer Engelszuflucht absuchen musste. Dort würden sie Medikamente haben. Ich würde ihnen drohen, Levian umzubringen und so tun, als wäre er meine Geisel. Der Plan war unrealistisch und praktisch nicht durchführbar, doch ich hielt mich an jeden rettenden Strohhalm, der sich mir bot. »Kannst du Kontakt aufnehmen zu jemandem, der dir helfen kann?«
    Levian schüttelte den Kopf und das meiner Meinung nach viel zu schnell und auch viel zu entschlossen. Natürlich befürchtete er, dass man den Anruf

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