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Himmlische Versuchung - Engelsjägerin #1 (German Edition)

Himmlische Versuchung - Engelsjägerin #1 (German Edition)

Titel: Himmlische Versuchung - Engelsjägerin #1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kira Licht
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hat sich nur bewegt, so was machen kleine Kinder. Ihr ist bestimmt langweilig.«
    »Jemand wie du sollte mir nichts über Kindererziehung erzählen.«
    »Ich kann sie aber verstehen. Mir wäre auch langweilig.«
    »Sie geht mit mir auf Besuch und dann hat sie sich still zu verhalten.«
    »Aymi hat noch nicht mal einen Mucks von sich gegeben, sie hat nur mit den Beinen geschaukelt.«
    Im blassen Gesicht meiner Schwester traten ein paar bläuliche Adern hervor und fast glaubte ich, gleich ihre Reißzähne hervorschnellen zu sehen, doch sie schien sich mit eiserner Kraft im Griff zu behalten.
    »Nenn sie nicht immer so, sie heißt Aymaleandria. Das ist ein ehrwürdiger, alter Name unserer Familie und sie wird ihn mit Stolz tragen und ihm durch ihre Person alle Ehre machen. Und jetzt gehen wir.«
    Ich zuckte nur die Schultern. Der Name war und blieb fürchterlich und Aymi tat mir immer noch leid.
    »Aymaleandria«, sagte meine Schwester. »Wir gehen. Sag deiner Tante auf Wiedersehen.«
    Aymi ließ sich von der Couch rutschen, zog ihren Rock glatt und richtete die winzige Kostümjacke. Dann strich sie sich prüfend über die dunklen Haare. Ich sah ihr zu und war wieder einmal entsetzt, was sie aus ihr machten. Sie war ein kleines Kind. Sie sollte rennen, toben und spielen und sich am Allerwenigsten darum kümmern, wie ihre Kostümjacke saß.
    Aymi hielt mir die winzige Hand entgegen und ich legte das scheußliche rosa Kleid, das immer noch über meinem Arm hing, zur Seite. »Auf Wiedersehen, Tante Nikka. Es hat mich sehr gefreut«, sagte sie und es klang, als würde jemand ein Tonband abspulen.
    Ich ging vor ihr in die Hocke, nahm die dargebotene Hand und zog sie nah an mich heran. Meine Schwester holte scharf Luft und Aymi schien etwas überrascht, doch dann schlang sie die Arme um meinen Hals. Ich drückte sie an mich und atmete ihren pudrigen Kindergeruch ein. »Machs gut, Aymi«, flüsterte ich in ihr Ohr.
    »So, das reicht, wir müssen los«, sagte Mayra barsch und zog Aymi von mir weg. Als meine Schwester schon fast im Türrahmen verschwunden war, drehte Aymi sich noch einmal um.
    »Du auch«, sagte sie ernst.
    Die Tür fiel ins Schloss. Ich blieb noch eine Weile regungslos sitzen, bis es erneut an der Tür klopfte. Meine Schwester kam doch nicht zurück, um sich zu entschuldigen? Es klopfte erneut und mir fiel auf, dass das Geräusch aus einer anderen Richtung kam. Ich sprang auf die Füße und schloss die Schlafzimmertür auf.
    »Du hattest Besuch?«, fragte Levian und sah ziemlich z erknautscht aus.
    »Wieso liegst du nicht im Bett?«, erwiderte ich.
    »Ich muss mal wo hin«, sagte er und deutete mit dem Kopf in Richtung Badezimmer.
    »Oh, entschuldige. Natürlich.« Ich wich ein Stück zur Seite aus, um ihn an mir vorbei zu lassen. Er humpelte immer noch stark und die Wunde auf seinem Oberschenkel sah schlimm aus. Während er im Bad verschwand, lief ich in der Wohnung herum, ohne wirklich etwas Sinnvolles zu tun. Ich hielt gerade das rosa Kleid in Händen, da war er wieder da.
    »Was ist das?«, fragte er neugierig. »Und wer war zu Besuch? Ich meine, zwei Stimmen gehört zu haben.«
    Er kam noch näher. Mit einer Hand hielt ich mein Outfit für heute Abend, mit der anderen hielt ich mich an der Theke fest. Nur zur Sicherheit. Jetzt stand er vor mir, nur bekleidet mit seinen Shorts und meine Sinne verschwammen zu einer trüben Brühe. Ich sah auf eine Narbe, die sich von seiner Schulter quer über seinen halben Oberkörper zog. Es musste eine schreckliche Wunde gewesen sein.
    »Nikka? Ist alles in Ordnung?«
    »Jaja …«, hörte ich mich sagen. Mein Blick klebte mittlerweile an seinen Bauchmuskeln. Ich stellte mir vor, wie meine Finger über jeden einzelnen harten Muskel strichen.
    Er beugte den Kopf, um mir in die Augen zu sehen. Das sollte er nicht tun. Hatte er immer noch nicht bemerkt, wie sehr er mich aus dem Konzept bringen konnte, bloß weil er mich ansah? »Du wirkst erschöpft. Wer war gerade zu Besuch?«
    »Meine Schwester und meine Nichte«, erwiderte ich und fühlte mich plötzlich unendlich matt und lustlos.
    »Soll ich dir das mal abnehmen?« Er griff nach dem Kleid und ich ließ ihn machen und sah zu, wie er es in seinen Händen ausbreitete. »Hübsch.«
    »Lügner.«
    Levian grinste jungenhaft. »Es ist dein Kleid, ich wollte dich nicht beleidigen.«
    »Es ist nicht mein Kleid. Und es ist scheußlich.«
    »Aber schau mal, diese große glitzernde Strassspange am Dekolleté. Die ist doch

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