Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Himmlische Versuchung - Engelsjägerin #1 (German Edition)

Himmlische Versuchung - Engelsjägerin #1 (German Edition)

Titel: Himmlische Versuchung - Engelsjägerin #1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kira Licht
Vom Netzwerk:
verstehen so etwas eh nicht.«
    »Ganz wie du willst.« Levian wandte sich wieder den Schälchen zu. Ich suchte in meinem Schrank im Flur nach passenden Schuhen und entschied mich zum Schluss für ein Paar cremefarbene Satinpumps, weil sie die einzigen waren, zu denen ich eine passende Strickjacke besaß. Dann schlüpfte ich in den bodenlangen Abendmantel aus tiefschwarzer Wildseide. Er war, passend zu meinen Haaren, dunkelgrün gefüttert, und wenn er aufschwang, sah er wirklich sehr beeindruckend aus. Die Knopfleiste reichte bis knapp zur Hüfte, danach fiel er in weichen Bahnen bis auf meine Zehenspitzen. Zufrieden schloss ich den letzten Knopf, eine große grüngraue Tahitiperle, und lief zurück in den Wohnraum, um nach meinen Schlüsseln zu suchen.
    Levian schluckte, als er mich sah, und seine Augen weiteten sich vor Erstaunen. »Du siehst umwerfend aus.«
    »Vielen Dank. Sobald man dieses elende rosa Kleid nicht mehr sieht, fühle ich mich auch sofort wohler.«
    »Was für ein toller Mantel.«
    »Danke. Er war ein Geschenk meiner Eltern. Hast du hier irgendwo einen Schlüsselbund liegen sehen?«
    »Ich glaube, dort drüben auf der Couch.«
    Ich eilte mit wehendem Mantel zur Couch, und als ich mich wieder umdrehte, bemerkte ich Levians sehnsüchtigen Blick. Was hätte ich darum gegeben, wenn ich bei ihm bleiben könnte. Warum konnte er kein Blutdämon sein? Jemand aus meinen Reihen? Warum meinte es das Schicksal so mies mit mir?
    Levian legte die Gabel zur Seite, als ich langsam auf ihn zuging. Er schien zu überlegen. »Das vorhin …«
    »Ja?« Ich ahnte, dass er auf die Situation vor dem Kleiderschrank anspielte.
    Levian streckte die Hand aus und seine Finger verknoteten sich mit meinen. Sanft zog er mich näher. Er schlang einen Arm um mich, und obwohl seine Wunde wieder schmerzen musste, ließ er nicht los. Seine Wange strich über mein Haar und der Geruch seiner Haut machte mich benommen. Ich wollte mich von ihm losmachen, es nicht zulassen, dass er mich so vertraut berührte, doch ich war schwach und wünschte mir nichts sehnlicher, als dass er mich niemals wieder gehen ließ.
    »Weißt du noch? Ich habe dir versprochen, dich zu küssen.«
    Ich nickte.
    »Aber ich kann mein Versprechen nicht einhalten.«
    Wieder nickte ich. Es war gut, dass wenigstens einer von uns vernünftig war. Wir durften nicht zusammen sein. Es war gegen jede Regel, gegen jedes Gesetz und es brachte uns beide in höchste Gefahr.
    »Weißt du auch, warum?« Seine Wange wanderte tiefer und weiche Lippen strichen über meine Ohrmuschel. »Weil ich vermutlich nicht mehr damit aufhören könnte.« Seine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern.
    Ich schloss die Augen. »Ich auch nicht …«
    Seine Lippen glitten tiefer, den Schwung meiner Wangenknochen hinab bis zu meinem Kinn. Es fehlten nur noch Millimeter und wir würden es doch tun. Wir würden uns küssen und einfach nicht mehr damit aufhören. Meine Hände verselbstständigten sich, streichelten über seine Brust und kamen schließlich auf seinem Rücken zum Liegen. Levian seufzte leise und ich fühlte seinen warmen Atem an meiner Haut, viel zu nah an meinem Mund, viel zu verführerisch, um noch lange widerstehen zu können.
    »Du wirst zu spät kommen, weil ich dich aufhalte …«, wisperte er.
    Ich spürte seine Fingerspitzen an meiner Taille. »Egal …«
    Seine Finger tasteten sich weiter, schnippten ein paar Knöpfe des Mantels auf und strichen über die kühle Seide meines Kleids. Der Stoff war so zart, dass es sich anfühlte, als würde er meine nackte Haut streicheln.
    Ein schrilles Klingeln ließ ihn zusammenzucken. Ich seufzte. »Das wird meine Mutter sein.« Ich tastete nach dem Handy in der Manteltasche und drückte den Anruf weg.
    Levian ließ mich los und grinste schief. »Sie ist ganz schön anhänglich.«
    »Sie glaubt bis zum letzten Moment, dass ich die Einladung vergesse. Deshalb erinnert sie mich stündlich.«
    Wir lachten beide und standen etwas verlegen voreinander.
    »Ich sollte …«
    »Ja, natürlich …« Levian knöpfte meinen Mantel wieder zu. »Ich bin bald wieder da.«
    »Davon gehe ich aus.«
    »Dann bis nachher.« Ich versuchte, nicht wieder in diese unglaublichen Augen zu sehen. Vermutlich hätte ich mich dann gar nicht mehr von ihm losreißen können.
    »Bis nachher, Nikka.«
    Als ich die Wohnungstür endgültig hinter mir zuzog, schlich sich ein breites Lächeln auf mein Gesicht. Mit federnden Schritten tänzelte ich in Richtung Aufzug. Selten war

Weitere Kostenlose Bücher