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Himmlische Versuchung - Engelsjägerin #1 (German Edition)

Himmlische Versuchung - Engelsjägerin #1 (German Edition)

Titel: Himmlische Versuchung - Engelsjägerin #1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kira Licht
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die Hände. »Ihre Eltern deuteten an, dass eine Verbindung …«
    »Meine Eltern mischen sich überall gern ein, das heißt aber nicht, dass irgendetwas über meinen Kopf hinweg entschieden wird. Also tun Sie nicht so, als ob ich Ihr Eigentum wäre.«
    Akron sah mich eine Weile an, dann umgriff er meine Finger, die immer noch in den Stoff seines Oberhemdkragens gekrallt waren. »Würde es Ihnen etwas ausmachen, mich loszulassen?«
    Wortlos ließ ich von ihm ab und trat zur Sicherheit noch einen Schritt zurück. Wer wusste schon, ob er mich wirklich verstanden hatte?
    Akron klopfte sich ein paar Blätter von der Hose und sah prüfend an mir hoch. »Wo haben Sie gelernt, so zu kämpfen? Man sollte meinen, dass Sie als eine Ekishtura mit solcherlei …« Er kratzte sich grüblerisch am Kopf. »Mit solcherlei rohen Sitten niemals in Kontakt kämen.«
    »Ich bin der Meinung, jeder sollte sich durch Sport in Form halten.« Das war zwar keine Antwort auf seine Frage, aber auch keine Lüge.
    Akron zupfte einen dornenbesetzten Blütenstängel aus seinem Haar und warf ihn hinter sich in das dunkle Grün. »Das nennen Sie Sport?«, fragte er und in seinem Nacken knackte es verdächtig, als er den Arm wieder sinken ließ. Schien so, als hätte ich ihm einen Wirbel etwas verdreht.
    »Es heißt doch Kampfsport«, erwiderte ich. »Oder soll ich es Ihnen zuliebe Paartanz mit Akrobatik nennen?«
    Akron grinste breit und es war das erste Mal, dass seine steife Haltung etwas verrutschte. Sein breites Lächeln machte ihn jünger, als er war und ganz plötzlich fand ich ihn fast sympathisch. »Nein, natürlich nicht.« Er lachte. »Ich muss nur zugeben, es ist wirklich ungewöhnlich. Und beeindruckend. Sie sind die Erste, die mich so durch die Luft gewirbelt hat.«
    »Ich wollte Ihnen nicht wehtun«, sagte ich. »Aber Sie haben … das was Sie getan haben, das macht man nicht einfach so. So wie ein Überfall. Das ist respektlos.«
    Akron blickte ehrlich zerknirscht. »Ich weiß auch nicht, was mit mir los war. Ihre Eltern hatten mir Hoffnungen gemacht, ja regelrecht so getan, als würden Sie diese Verbindung wünschen. Da ich dachte, dass Sie natürlich eingeweiht wären, war ich mir sicher, Sie wären einverstanden.«
    »Wir kennen uns keine drei Stunden. Selbst wenn ich einverstanden gewesen wäre, dann wäre es trotzdem unverschämt, sich mir so vertraulich zu nähern!« Manchmal war ich Mutter dankbar, dass sie in jahrelanger Erziehung versucht hatte, mich in eine Dame zu verwandeln. Das Wissen um angemessenes Benehmen hatte mich schon aus manch unerwünschter Kuppelsituation gerettet, indem ich auf Knopfdruck das verschämte Mädchen spielen konnte. Auch dieses Mal verfehlten meine Worte ihre Wirkung nicht.
    »Es tut mir leid«, sagte Akron. »Ich hoffe, Sie können mir verzeihen.«
    Ich nickte, weil wir die Situation geklärt hatten und der Vorfall für mich eigentlich schon vergessen war. Vermutlich würde ich Akron nach diesem Abend nie wieder sehen. Es konnte mir egal sein.
    »Wollen wir?« Akron deutete auf den schwach erhellten Weg, der von der Laube zurück Richtung Haus führte.
    »Ja, gern.« Wir liefen nebeneinander her und ich spürte deutlich, dass er noch etwas auf dem Herzen hatte.
    »Mein Beruf ist mein Leben«, sagte er plötzlich. »Ich habe nichts anderes und ich habe hart dafür gearbeitet. Ich arbeite jeden Tag hart dafür.« Er blieb stehen und sah mich an. Um seinen Mund lag ein ernster Zug, doch in seinen Augen leuchtete eine Leidenschaft, die ich nur allzu gut kannte. Er liebte, was er tat. Er war mit vollem Herzen dabei. Es ging ihm wie mir. Dieser kurze Moment der Erkenntnis verband uns mehr, als alles Gesagte an diesem Abend.
    »Sie können das nicht verstehen«, fuhr er lächelnd fort. »Sie wohnen hier gut behütet bei Ihren Eltern, haben Personal, das Sie bedient, Empfänge, Partys oder geben Einladungen wie diese.« Ein kurzes Lachen unterbrach seine Rede, wohl, weil er das heutige Abendessen Revue passieren ließ. »Sie kümmern sich um Kleider und schöne Dinge und das ist ja auch gut so. Aber ich, ich lebe für meine Arbeit und wenn man sie mir nehmen würde …«
    Er wusste nicht, wie gut ich ihn verstand. Wie ähnlich wir uns in dieser Hinsicht waren. Und wie falsch sein Bild von mir war.
    »Nikka, darf ich Sie, trotz dieses unangenehmen Vorfalls, um etwas bitten?«
    »Fragen Sie mich einfach«, sagte ich leise, während seine leidenschaftlichen Worte immer noch in mir nachhallten.
    »Würden Sie

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