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Hindernisse zum Glück (German Edition)

Hindernisse zum Glück (German Edition)

Titel: Hindernisse zum Glück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Behrend
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dir ausgerechnet heute gebe, wo Marie dabei ist. Ab er wenn nicht jetzt, wann dann?“ begann Kalli. „ Ich bin auf eine Sache gestoßen, die dir überhaupt nicht gefallen dürfte! Ich mache am Besten nicht vi ele Worte darum, lies' einfach!“
    Er reichte Johann eine Akte, auf der der Name einer Frauenklinik in Amsterdam abgedruckt war.
    „ Frag bitte nicht, wie ich da ran gekommen bin! Du weißt: Die Wege eines Rechtsanwaltes sind ebenso un ergründlich, wie die des Herrn!“ fügte Kalli hinzu.
    Johann nahm die Unterlagen zur Hand und blätterte darin herum. Dadurch, dass er viele niederländische Reiter kannte, verstand er die Sprache sehr gut und konnte diese Akte lesen.
    Es ging um Michelle! Sie war vor siebzehn und neun Jahren in dieser Klinik gewesen. Johann versuchte sich zu erinnern, ob sie krank und länger fort gewesen war, doch er konnte sich nicht vorstellen, wann das gewesen sein sollte! Dann las er den Grund und er hatte das Gefühl, dass ihm alle Eingeweide zerplatzten und er konnte nicht atmen: Sie hatte abtreiben lassen! Sie war schwanger gewesen, ohne es ihm zu sagen, war nach Amsterdam gefahren und hatte ohne mit der Wimper zu zucken zweimal ein Kind weg machen lassen! Wie boshaft konnte diese Frau sein?
    Johann legte langsam die Akte auf Kallis Schreibtisch, dann vergrub er das Gesicht in beiden Händen. Er spürte, wie die Tränen in seine Augen stiegen. Es war still, keiner der Männer sagte etwas.
    Diese Frau hatte ohnehin sein Leben zerstört und er hatte es zugelassen, aber das war das Schrecklichste, das Johann erlebt hatte. Wie konnte er so eine Frau geliebt haben? Eines war ihm klar: Michelle musste heute   ausziehen!
    Johann ließ die Hände schlapp in den Schoß fallen und schaute Kalli mit brennenden Augen an. Er hatte Mühe seine Tränen zurück zu halten.
    „Kalli, ich muss nach Hause!“ flüsterte er und erhob sich von seinem Stuhl.
    Kalli nickte und meinte: „ Jetzt beruhige dich erst noch einen Moment, dass Ma rie dich nicht gleich so sieht!“ Johann nickte zustimmend.
    Kalli erzählte ihm ein paar belanglose Dinge, um ihn auf anderen Gedanken zu bringen.
    Als Johann sich besser fühlte, gingen sie nach draußen, wo Tina und Marie mit den Zwillingen spielten.
    „ Marie, es ist sch on spät! Lass uns bitte fahren!“ Er gab sich Mühe, dass seine Stimme sich normal anhörte, dennoch schien sie etwas zu merken. Sie sah ihn skeptisch an.
    Im Auto schwiegen beide und Johann spürte immer wieder Maries Blicke auf sich ruhen. „ Fährst du bitte da vorne rechts ran, ins Feld?“ sagte Marie, als sie aus Bad Godesberg heraus gefahren waren. Johann nickte und fuhr rechts auf den Feldweg.
    Marie schnallte sich los und legte ihre Hand auf seinen Oberschenkel.
    „Was ist los, Johann?“ fragte sie eindringlich. Er schüttelte mit dem Kopf und schaute von ihr abgewandt aus dem Fenster.
    „ Johann ! Johann, bitte sprich mit mir!“ flehte sie ihn an.
    Er schüttelte den Kopf. „ Ich kann nicht! “
    „ Aber Johann! Du siehst blass aus und hast Ringe unter den Augen! Ich habe dich noch nie so gesehen ! Ich mache mir Sorgen um dich!“
    Er s chüttelte wieder mit dem Kopf. „ Lass uns ein paar Meter an der frischen Luft gehen, viel leicht geht es mir dann besser!“ Er schaute sie an und zwang sich zu einem Lächeln.
    Sie liefen raus ins Feld, weg von der Straße. Er nahm ihre Hand . E s war nicht wie die letzten Tage, als er in Aachen stolz demonstrieren wollte, dass diese Frau zu ihm gehörte. Er hielt ihre Hand als Stütze, ihre Nähe gab ihm Kraft. Sie schien es zu spüren, denn sie blieb stehen und um umarmte ihn.
    „ Sie ist das allerletzte! Ich hätte sie ni emals heiraten dürfen! Niemals!“ flüsterte er verbittert. Marie sagte nichts, sondern streichelte ihm beruhigend über den Rücken.
    „ Sie wusste, dass ich mir nichts mehr wünsche als eine richtige Familie mit Kindern! Und trotzdem hat sie… sie hat abtreiben lassen, Marie! Zwei Mal! Kalli hat die Beweise! Zwei Mal, Marie! Sie hat zwei Kinder getötet, ohne sich etwas anmerken zu lassen!“ Johann konnte die Tränen nicht zurück halten .Es war ihm auch egal.
    Er legte den Kopf auf Maries Schulter und ließ sich durch ihr beruhigendes Streicheln trösten.
    „ Johann, du musst dich von ihr trennen! Das geht so nicht weiter! Du wirst krank wegen ihr und das ist sie nicht Wert!“ sagte Marie nach einer Weile.
    Er sah sie an und bemerkte , dass auch sie geweint hatte. „ Sie wird heute noch aus ziehen, das

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