Hindernisse zum Glück (German Edition)
mehr gewünscht als Kinder, aber Michelle wollte nicht! Sie wollte lieber leben , wie sie das nennt! Also jedes Wochenende Tennis spielen, sich mit Freundinnen zum Kaffeeklatsch treffen und so weiter! Sie hatte Angst, dass sie si ch ihre Figur ruinieren könnte!“ erzählte er bedrückt. Er s ah zu ihr auf und fügte hinzu: „Das ist gestört, oder?“ Marie nickte, war sich aber nicht sicher, was sie sagen sollte.
Dann meinte sie: „Ja, das ist es!“
Johanns Handy klingelte. Er schaute auf das Display: Es war Michelle! Er ließ das Handy auf den Tisch fallen und überlegte erschrocken, aus welchem Grund sie ihn an einem Samstagmittag anrufen könnte, wo sie doch mit ihrem Liebhaber im Hunsrück war. Er musste lachen. Er hatte nicht daran gedacht, dass er ihre Kreditkarte hatte sperren lassen!
„Was ist?“ Marie sah ihn verwirrt an.
„ Meine Frau versucht mich anzurufen! Sie ist mit ihrem Geliebten bei Johann Lafer auf der Stromburg - seit Mittwoch übrigens schon! Ich habe ihr am Donnerstag die Kreditkarte sperren lassen und jetzt steht sie bestimmt an der Rezeption und wundert sic h, warum sie nicht zahlen kann!“ Johann spürte eine innere Genugtuung. Marie sagte nichts dazu. Sie blieben einen Weile sitzen, dann fuhren sie sehr früh zum Hotel.
Da sie am Sonntag um siebzehn Uhr bei Kalli erwartet wurden, fuhren sie früh zum Turnier. Im Gegensatz zum Samstag, schauten sie sich ein paar Prüfungen an.
Johann kaufte eine Kaffeetasse mit dem Maskottchen des Turniers für Jeanette und sie schlenderten fröhlich über die Turnieranlage.
Das Finalspringen - der große Preis von Aachen - konnten sie sich leider nicht ansehen.
Sie fuhren in Johanns schwarzem Geländewagen nach Bad Godesberg zu Kalli.
Kallis Frau Tina öffnete den beiden fröhlich die T ür und stürzte sich auf Marie: „ Herzlich Willkommen, Marie! Ich b in Tina! Schön, das du da bist!“
Die Kinder kamen angelaufen und begrüßten Marie und Johann genauso stürmisch wie ihre Mutter.
Johann hatte für Andrea und Johannes ein großes Paket mit Süßigkeiten mitgebracht, worüber die Zwillinge sich sehr freuten.
Sie gingen in den großen Garten der Villa, wo Kalli am Grill stand.
„ Nein, danke! I ch verzichte!“ rief Johann und deutete auf Kallis Schürze, auf der stand: „Kiss me, I’m the cook“ . Sie umarmten sich lachend.
„ Na, du Pferdequäler! “
„ Na, du Rechtsverdreher! “
Kalli musterte Johann von ob en bis unten und meinte leise: „ Siehst gut aus, alter Junge! Richtig jung! Die neue Liebe steht dir gut! Bist du glücklich? “
Johann nickte. „ Das kann man sagen! “
Marie half Tina beim Decken des Tisches. Johann beobachtete die Frauen und stellte fest, dass sie sich auf Anhieb gut verstanden.
„ Wie war es in Aachen? Was m acht Erik, der alte Verbrecher?“ wollte Kalli wissen.
„ Ich habe am Freitag kurz mit ihm gesprochen. Ihm geht es gut! Ich habe gehört, dass e r wieder einmal geschieden ist!“ berichtete Johann.
„Die wie vielte Frau ist das? Die Dritte oder die Vi erte?“ fragte Kalli und wendete die Steaks.
„ Ich glaube die Dritte! Wenigstens hat er keine Kinder!“ sagte Johann ernst.
„ Doch! Zwei unehelich, von zwei One-night-stands! Die er zwar nicht kennt, abe r für die er schön zahlen muss!“ sagte Kalli belustigt.
Johann wusste, dass Erik und Kalli nicht mehr die besten Freunde waren, seit Kalli Erik Tina ausgespannt hatte. Allerdings hatte Erik Tina zuvor betrogen, aber das war über zwanzig Jahre her. Kalli und Tina hatten zusammen Jura studiert und kurz nach dem Studium geheiratet. Im Alter von dreißig Jahren hatten sie ihre eigene Kanzlei eröffnet. Als die Kanzlei gut lief, hatte Tina mit Mitte dreißig die Zwillinge bekommen. Für Johann waren die Vier der absolute Traum von einer Familie.
Nachdem sie fröhlich zusammen gesessen und ihre gegrillten Steaks und Würstchen gegessen hatten, forderten die Zwillinge ihre Mutter und Marie zum Federball spielen heraus. Johann und Kalli sahen eine Weile dabei zu.
Dann sagte Kalli: „ Lass uns bitte in mein Büro gehen, ich muss wa s mit dir besprechen!“ Johann folgte ihm schweigend. Er wusste, dass es sich nur um Michelle handeln konnte und sein Essen lag ihm plötzlich schwer im Magen.
Kalli nahm hinter seinem schweren Mahagonischreibtisch Platz und bot Johann den Stuhl gegenüber an.
„ Es tut mir leid, aber ich habe eine sehr unangenehme Neuigkeit für dich! Es ist sicher nicht angenehm, wenn ich es
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