Hindernisse zum Glück (German Edition)
wusste genau, wenn er ihr gesagt hätte, dass er sie bezahlt, hätte sie das niemals angenommen.
Als Marie zur Kasse kam, nahm er die große Tüte i n die Hand, fragte lächelnd: „ Gehen wir?” und hielt ihr seine freie Hand hin.
„ Und die Reithosen ? Ich wollte die Blauen nehmen!“ sagte sie verdutzt.
„ Pech! Jetzt hast du alle drei! Komm, gib mir die Gerten, die passen in die Tüte!“ Schweigend drückte sie ihm die beiden Gerten in die Hand und folgte ihm nach draußen. D ort stellte sie ihn zur Rede: „ Warum hast du meine Reithosen bezahlt? Das geht nicht! “
„ Och Schatz! Wenn wir uns schon aufführen, wie ein altes Ehepaar, dann kann ich dir auch ein paar Reithosen kaufen, oder? “
„ Ein Paar? Du hast mir drei Reithosen gekauft! Johann, ich will das nicht, verstehst du? Ich will mich nicht von eine m Mann abhängig machen!“ Marie war sauer.
„ Du machst dich doch nicht von mir abhängig, nur weil ich dir Klamotten bezahlt habe! Ich weiß, dass du eine selb st ständige, moderne Frau bist, aber ich kann dir doch was schenken - einfach so!“
Er versuchte sie zu beruhigen und hatte offenbar Erfolg, denn ihr Ton war nun weniger aufgebracht als zuvor: „ Aber Johann! Du hast das Hotel bezahlt, gestern das tolle Abendessen und von dem Essen und den Getränken auf dem Turnier ganz zu schweigen! Und jetzt bezahlst du mir drei Reithosen. Ich finde, dass das zu weit geht! “
„Ach Marie!“ Johann seu fzte und nahm sie in die Arme. „ Wir haben so wenig Zeit füreinander und ich bin so froh und dankbar, dass wir dieses Wochenende für uns ganz alleine haben, dann lass mich was für dich bezahlen!“ Er gab ihr einen Kuss auf den Mund, damit sie nichts mehr sagen konnte und fügte hinzu: „ Und lass uns bitte nicht streiten, dazu ist unsere Zeit viel zu wertvoll! “
„ O.k.! Du hast Recht! Aber jetzt lade ich dich auf einen Kaffee ein!“ sagte sie fröhlich.
„ Na, wenn du dich dann besser fühlst, gerne!“ meinte Johann und bot ihr seinen Arm zum Einhacken an.
Sie setzten sich unter einen Sonnenschirm und bestellten Kaffee und Kuchen.
„ Warum hast du eigentlich kein eigenes Pferd?“ wollte Johann wissen.
„Mein letztes Pferd hieß `Melody´ . Sie ist vor sieben Jahren beim Reiten plötzli ch unter mir zusammengebrochen!“ Johann spürte, dass es Marie noch schwer fiel, darüber zu sprechen und wusste nicht, was er sagen sollt e. Aber Marie erzählte weiter: „ Sie war zehn Jahre alt und ich hatte sie vom Fohlen an! Ich war ins Gelände geritten, um Schritt zu reiten und auf einmal ist sie zusammengeklappt und war tot! Herzversagen! Das war im Prinzip auch der Grund, warum ich nach der Ausbildung nicht nach Hause zum Arbeiten wollte. Der Schock saß zu tief! So bin ich bei dir gelandet! “
„ Tja, da b ist du schon seit sechs Jahren!“ stellte er erf reut fest und hielt ihre Hand. „ Warum hat dein Bruder den Betrieb übernommen, obwohl er dir versprochen war? “
Marie seufzte. „ Bei uns ist das seit Generationen so, dass der älteste Sohn den Betrieb bekommt! Allerdings hatte mein Bruder von klein auf kein Interesse an dem Betrieb geschweige an Pferden. Meine Eltern haben alles daran gesetzt, dass ich den Hof übernehme. Sie haben mich in allem unterstützt, auch als ich beschlossen hatte, ein Jahr bei dir zu arbeiten, um ein bisschen Erfahrung zu samm eln und mich von der Sache mit `Melody´ zu erholen! Doch dann hat mein Bruder Agathe kennen gelernt. Eine Dressurreiterin aus gut betuchtem Hause und erfolgreich dazu! Meine Eltern haben die Chance gewittert, so schnell wie möglich in Rente zu gehen und sich um ihre Enkel zu kümmern! Allerdings ist es mittlerweile so, dass Agathe und Frank meine Eltern schikanieren, wo sie können. Enkel sind auch keine in Aussicht! “
„Möchten sie keine Kinder?“ wollte Johann wissen.
„Sieht nicht so aus!“ antwortete Marie verbittert. „ Mein Vater ist jetzt 67 Jahre alt und meine Mutter 61. Sie wollen doch was von ihren Enkeln haben, verstehst du? “
Sie schwiegen ku rz, bis Johann fragte: „ Und du? Willst du Kinder? “
„ Ich? Aber natürlich , zwei bis drei auf jeden Fall!“ sagte Marie entschieden. „ Das klingt vielleicht altmodisch, wenn ich das sage, aber ich finde, Kinder gehören zum Leben dazu! “
„ Das ist doch nicht altmo disch!“ pflichtete Johann ihr bei.
„Warum hast du keine Kinder?“ fragte Marie nach einer weiteren Schweigeminute behutsam.
„ Ich habe mir in meinem Leben nichts
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