Hindernisse zum Glück (German Edition)
es? “
„ Zehn vor sieben, meine Süße! Lass dir Zeit, ich gehe zu Jeanette füttern!“ sagte er ruhig.
„ Oh nein! Ich habe verschlafen, das darf nicht passieren! “
„ Marie, ist gut! Trink in Ruhe deinen Kaffee und mach dich fertig! Ich gehe in den Stall!“
Er hielt ihr die Tasse Kaffee hin und sie nahm sie dankend entgegen.
„ Weißt du eigentlich, dass du total süß aussiehst, wenn du schläfst? An den An blick könnte ich mich gewöhnen!“ Er streichelte ihr zärtlich über die Wange als sie rot anlief.
Schnell leerte er seine Tasse und ging in den Stall.
Die meisten Reiter und Pfleger, die die Nächte im Lkw verbracht hatten, krochen gerade aus ihren Unterkünften und grüßten sich freundlich und jeder machte sich auf seinen Weg.
Im Stall w ar Jeanette schon beim Misten.
„Guten Morgen, Jeanette!“ grüßte Johann sie freundlich.
„ Guten Morgen, Chef! “
„ Marie und ich haben heute Morgen verschlafen, darum helfe ich euch! “ sagte Johann und nahm einen Mistgabel und einen Schubkarren zur Hand.
„Ach, so nennt man das!“ murmelte Jeanette vor sich hin.
Johann hatte sie verstanden, aber da er ihr keinerlei Rechenschaft schuldig war, ließ er den Spruch unkommentiert.
Bald kam Marie in den Stall, grüßte Jeanette, ging zu Johann in die Box und nahm ihm die Mistgabel aus der Hand.
„ Kannst du bitte füttern? Es ist besser, wenn ich miste, sonst sind deine Reithosen nicht mehr weiß !“ sagte sie zu ihm.
„Jawohl Chefin!“ sagte Johann lachend und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn.
Jeanette schüttelte nebenan in der Box missbilligend den Kopf.
Als Johann Heu und Kraftfutter an die acht Pferde verteilt hatte, kam Paul in die Stallgasse geschlurft und versuchte im Gehen seine Turnierkrawatte zu richten.
„ Morgen Chef, morgen die Damen! T ut mir Leid, hab voll verpennt!“ sagt er zu Johann.
„ Da b ist du heute nicht der Einzige!“ sagte Jeanette mit einem spitzen Unterton.
„Wieso? Du auch?“ fragte Paul.
„ Nein, Marie und ich haben auch verschlafen, deswegen habe ich mit angepackt! Und jetzt gehen wir schnell frühstücken, damit wir um halb ze hn für die Prüfung bereit sind!“ sagte Johann.
Nach dem Frühstück gingen Paul und Johann den ersten Parcours ab. Marie und Jeanette fingen an die ersten Pferde abzureiten. Der ganze Tag verlief ziemlich stressig, zumal fünf der acht Pferde in zwei Prüfungen liefen und das über den kompletten Tag verteilt. Johann bekam am Rande mit, dass Günni da war und irgendwann glaubte er auch Bodo gesehen zu haben, obwohl er der Meinung gewesen war, dass der dieses Wochenende nicht in Kassel war.
Marie sah er den ganzen Tag nur von einem Pferd absteigen und auf das nächste wieder drauf. Für ein Mittagessen hatten sie alle keine Zeit gehabt und nur schnell ein Brötchen herunter geschlungen.
Johann gewann an diesem Samstag zwei Prüfungen und Paul eine. In allen anderen Prüfungen waren sie platziert. Nach der letzten Siegerehrung um halb sechs am Abend hatte Johann das Gefühl, das sein Turnierhemd an ihm klebte. Er wollte nur noch duschen und am allerliebsten hätte er sich ins Bett gelegt, aber es war für heute Abend noch eine Reiterparty angesagt! Er half Paul, Marie und Jeanette beim Verräumen der Sättel und Zaumzeuge. Und sie fütterten die Pferde.
„ So und jetz t trinken wir ein schönes Pils!“ verkündete Johann, als sie endlich fertig waren.
„ Sorry Chef, i ch habe einen Termin mit Günni!“ sagte Jeanette. „ Ich will doch heute Abend gut aussehen! “
„ Och Jeanette, das tust du auch so, dazu brauchst du doch nicht Günni !“ meinte Johann lachend und zwinkerte ihr zu.
Sie gingen zu dem Bierstand, an dem sie auch am Abend zuvor schon gewesen waren. Paul und Marie belagerten gleich einen Tisch mit drei Stühlen und Johann holte sechs Radler.
Als er sich gesetzt hatte, spürte er jeden Knochen und Muskel in seinen Beinen, sein Rücken tat plötzlich weh und ihm wurde klar, dass er nicht mehr der Jüngste war. Er streckte die Beine aus, um sie zu entlasten. Obwohl es schon auf den Abend zuging brannte die Sonne immer noch gnadenlos auf das Turniergelände. Ihm wurde erst jetzt bewusst, wie heiß es war.
„ Was f ür ein Tag! Endlich Feierabend!“ stöhnte Paul.
„Das kannst du laut sagen!“ pflichtete Johann ihm bei. Er sah Marie an, die die ganze Zeit, seit sie mit ihrer Arbeit fertig waren, geschwiegen hatte. Sie schien ihn gar nicht zu beachten.
„ Schade, dass es
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