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Hingabe

Hingabe

Titel: Hingabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Renee Jones
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Neckereien der französischen Kinder reagiert hat, indem er sie windelweich geprügelt hat.
    Amber umrundet die Kücheninsel und kommt auf mich zu, und ich hoffe, dass sie geht. Stattdessen bleibt sie neben mir stehen und schockiert mich, indem sie mir die Hand auf den nackten Arm legt, sie unter Chris’ Shirt schiebt und meine nackte Schulter umfasst.
    Ich schaue ihr in die Augen und kann mich nur mit Mühe beherrschen, nicht zurückzuzucken, aber es haben schon genug Menschen Einschüchterungsspielchen mit mir gespielt, sodass ich weiß, dass ich nicht darauf reagieren darf.
    »Genau hier«, sagt sie und spreizt die Finger auf meiner Schulter. »Ich werde eine perfekte Kopie von Chris’ Drachen machen. Es sollte ein köstlicher Spaß werden, ihn noch einmal zu erschaffen.« Sie lässt die Hand sinken und verzieht den Mund. »Er mag tätowierte Haut.«
    Sie hat einen Nerv getroffen, von dem ich nicht will, dass er existiert, und ich kann kaum verhindern, dass ich zusammenzucke. Ich bin nicht so tollkühn und schön wie sie, und obwohl ich mich vorhin ziemlich sicher gefühlt habe, habe ich in diesem Moment Angst, dass ich Chris letztlich nicht genügen werde.
    Ihre Augen glänzen befriedigt. Sie weiß, dass sie mich hat, und ich hasse es, dass sie es weiß. »Ich habe das Gefühl, dass du von einer Menge Dinge überrascht sein würdest, die Chris mag«, bemerkt sie und schiebt sich eine blonde Strähne hinters Ohr. »Weißt du, er wird zu einem Treffen nach dem anderen eingeladen, von der ganzen Kunstwelt. Das ist immer so, sobald er die Stadt betritt. Du wirst dich langweilen. Komm in meinen Laden, wenn du magst. Er heißt Script und ist gleich in einer Nebenstraße der Champs-Élysées. Es ist nicht weit zu Fuß.«
    Sie feixt, und sogar das ist hübsch. Ich habe das Gefühl, dass sie selbst mit Grippe schön aussehen würde, während ich schon aussehe wie aus der Zombieapokalypse entflohen, wenn ich nicht genug schlafe. So wie heute. »Chris und ich werden bestimmt vorbeikommen.«
    »Komm allein, damit wir über die Tätowierung reden können«, sagt sie ermutigend. »Tristan wird auch da sein. Er kann dir eine Unterrichtsstunde geben.« Der Die-Katze-die-den-Kanarienvogel-gefressen-hat-Blick ist zurück, und ich bin mir sicher, dass sie keine Französischstunde meint.
    Sie winkt mir mit zwei Fingern zu. »Bis später, ma belle.« Sie geht die Treppe hinunter, und ich drehe mich nicht um, um ihr nachzuschauen.
    Ich habe keinen Schimmer, was gerade passiert ist. Ich weiß nur, dass Amber nicht verschwinden wird. Ebenso wenig wie ich, also werde ich einen Weg finden müssen, um mit ihr klarzukommen.
    Ich bin mir nicht sicher, wie lange ich an der Kücheninsel gesessen und versucht habe, Amber zu ergründen. Jedenfalls bin ich nicht bereit, jetzt eine weitere Begegnung mit ihr zu riskieren. Nicht einmal die Vorstellung, dass sie um Chris herumscharwenzelt, bringt mich von meinem Stuhl herunter. Schließlich gewinnen das Verlangen nach einer Dusche und meine Neugier darauf, wer an der Tür war und warum Chris so lange braucht, die Oberhand.
    Ich gehe ins Wohnzimmer, und Chris kommt von einem Flur auf der gegenüberliegenden Seite herein. Er hat ein weißes T-Shirt übergezogen und das Telefon am Ohr, in das er auf Französisch hineinspricht. Ich war noch nie so glücklich, den Mann angezogen zu sehen.
    Chris legt auf. »Lass uns duschen gehen, etwas zu essen bestellen, essen und dann schlafen.«
    »Ich bin für genau diese Reihenfolge«, stimme ich zu und gehe mit ihm die Treppe hinauf.
    »Das war der Mann vom Sicherheitsdienst, der auf unsere Wohnung und einige andere hier in der Nähe ein Auge hat. Rey. Er ist vorbeigekommen, um mir einen Stapel Nachrichten zu geben.« Er streicht sich mit der Hand übers Kinn. »Eine Karte kam von Katie und John, die in den Nachrichten gehört hatten, was passiert ist, und immer ein Besetztzeichen bekamen, wenn sie mich anriefen.«
    Bei der Erwähnung seiner Paten halte ich inne. »Oh nein. Wir sollten heute im Château sein.«
    »Ja«, bestätigt er. Wir gehen weiter. »Ich fühle mich wie der letzte Mistkerl, weil ich sie nicht angerufen habe.«
    »Woher wusste sie, dass sie hier anrufen muss?«
    »Jacob hat ihnen erzählt, dass wir hier sind.« Sein Telefon klingelt, und er schaut hinunter und dann wieder zu mir. »Apropos Katie.« Er nimmt den Anruf entgegen. »Hi, Katie. Ja, mir geht’s gut. Uns geht es beiden gut. Du hast recht. Ich hätte anrufen sollen. Ich wollte Sara

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