Hingabe
herumrennst.«
»Herumrennst?«, frage ich scharf. Ein frustrierter Laut entringt sich meinen Lippen. »Ich kümmere mich um meine Angelegenheiten, Chris. Und wer immer nach Ella gefragt hat, hat nach ihr gesucht, nicht nach mir.«
»Jetzt besteht eine Verbindung zu dir, da du dich nach ihr erkundigt hast. Ich gehe kein Risiko ein. Warte auf mich.«
»Gestern Abend hast du zu mir gesagt, dass ich die Kontrolle über meine Angelegenheiten übernehmen und aufhören solle, mich in Furcht zu suhlen. Jetzt sagst du, ich soll mich zu Hause verkriechen. Das ist ein zweischneidiges Schwert, so geht das nicht. Ich will in der Botschaft die Sache mit Ella ansprechen, und das ist Aktion, nicht Furcht. Ich will das nicht auf die lange Bank schieben.«
»Du wirst nicht hingehen, Sara.«
Sofort regen sich alte Dämonen in mir. »Doch. Werde ich.«
Er starrt mich mehrere intensive Sekunden lang an. Ich starre zurück. Er beugt sich über mich und nimmt sein Handy vom Nachttisch.
»Was tust du?«, frage ich, überzeugt, dass es mir nicht gefallen wird.
»Meine Termine absagen.«
Meine Augen weiten sich. »Nein!« Ich drehe mich auf den Rücken und decke das Telefon mit der Hand ab. »Das kannst du nicht machen. Was du im Museum tust, ist zu wichtig.«
»Dann warte auf mich.«
Ich öffne den Mund, um zu widersprechen, aber das tiefe düstere Gefühl, das ich in seinen Augen sehe, versiegelt meine Lippen. Ich erinnere mich daran, diesen Ausdruck gesehen zu haben, als er seine Angst um meine Sicherheit eingestanden hat. Plötzlich kommt mir meine Vergangenheit, in der meine Mutter und ich Besitz statt Menschen waren, belanglos vor, wenn ich sehe, wie tief der Tod Chris getroffen hat.
Ich imitiere die vertraute erotische Art, wie er hinter meinen Hals greift und mich an sich zieht. Dann schiebe ich die Finger unter sein Haar, bringe seinen Mund auf meinen und lasse unsere Lippen aufeinander verweilen, bis ich spüre, wie er sich entspannt. Intime Sekunden verrinnen, in denen seine bloße Existenz durch meinen Körper kribbelt und sich tief in meine Seele schmiegt. Als sich unsere Münder schließlich voneinander lösen, schaue ich in seine wunderschönen grünen Augen. Ich werde es niemals müde werden, in diese Augen zu blicken. »Danke, dass du dir Sorgen um mich machst. Ich werde zurechtkommen. Versprochen. Ich werde nirgendwohin gehen. Auf direktem Weg in die Botschaft und zurück.«
Die harten Linien seines hübschen Gesichts werden weich, und seine Stimmung vollzieht eine der dramatischen Veränderungen, die ich inzwischen so gut kenne. »Du wirst nie gut darin sein, Befehle entgegenzunehmen, nicht wahr?«
Ich grinse und komme auf etwas zu sprechen, das ich früher nie gewagt hätte. »Ich dachte, ich hätte meine Sache neulich auf dem Teppich ziemlich gut gemacht.«
Überraschung und Gier blitzen in seinem Blick auf, und er lässt das Handy auf den Nachttisch fallen. »Ja, das hast du«, stimmt er heiser zu, legt sich auf mich und drückt mich mit seinem Gewicht in die Kissen. Er spreizt meine Schenkel. Sein erigiertes Glied presst sich in das V meines Körpers. Er legt die Arme neben meinen Kopf, und duftige Strähnen blonden Haares fallen ihm in die Stirn. Die Gier brennt geradezu in seinen Augen. Ich bin atemlos. »Vielleicht«, schlägt er mit seidenweicher Stimme vor, »sollte ich dich sofort zurück auf den Teppich bringen.«
Zwischen meinen Schenkeln wird es heiß und feucht, und ich schlinge die Arme um seinen Hals. »Und riskieren, dass diesmal Chantal hereinplatzt?«
»Wenn sie nicht auf dem Weg wäre« – sein Kopf sinkt herab, und ich spüre seinen warmen Atem auf Wangen und Lippen –, »würdest du dann wieder auf den Teppich wollen?«
Die Vorstellung, gemischt mit der verführerischen Art, wie er mir einen Kuss hinters Ohr drückt, lässt mein Verlangen aufwallen. »Ja«, gestehe ich atemlos. »Ich würde auf den Teppich wollen.«
Er wird für einen Moment ganz still, bevor er an meiner Wange lächelt. »Ich frage mich, was ich tun müsste, damit du heute Morgen willig bist.« Er zeichnet die Wölbung meiner Brust nach, lässt die Hand zu meiner Taille hinunterwandern und dann auf meinen Bauch und weiter nach unten. Eine brennende süße Stelle zwischen meinen Schenkeln sehnt sich schmerzhaft nach seiner Berührung. Der Wecker geht wieder los, und ich könnte schreien. Gerade war er dieser Stelle so nahe.
Chris beugt sich über mich und drückt auf die Schlummertaste. »Wir werden rechtzeitig
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