Hingabe
einfach machen. ER knetete sanft ihre Schultermuskeln, es war nicht zu sanft, es tat auch nicht weh, mehr so, dass Lena ihre Augen hätte schließen mögen, wenn sie nicht schon die Augenbinde tragen würde. Die Hände wanderten zu ihrem Nacken, Lena musste wieder aufseufzen, ER tat genau das Richtige, auch in diesem Moment.
Männer müssen zwei Dinge können. Erstens müssen sie küssen können. Ein Mann, der nicht küssen kann, ist kein Mann, kein Lover, ER kann noch so attraktiv sein – das Maskuline, Gutaussehende und Anziehende verschwindet in dem Moment, in dem der Kuss nicht magisch ist. Küssen ist einfachdas Wichtigste. Das i-Tüpfelchen, das Sahnehäubchen ist das Massieren. Wenn sie gleichzeitig sanft und wohltuend sind, seine Hände den richtigen Druck ausüben, wohlige Schauer hinterlassen. Und Frau nie will, dass die Hände mit dem Aufhören, was sie gerade tun. Wenn die Sekunden zu Stunden werden – dann ist die Massage genau richtig. Küssen und Massieren.
Seine Hände waren eine Wohltat, ein Genuss. Ja, ER konnte massieren. Und wann wird ER mich küssen? Wird ER mich küssen? Weiß ER, dass ich dann verloren bin, wenn ER das kann?
Seine Hände sorgten dafür, dass sie aufhörte, darüber nachzudenken.
Geschickt, sanft und mit Nachdruck kneteten sie ihren Nacken, dass Lena von einem kleinen Lust-Schauer geschüttelt wurde.
‚Oh mein Gott‘, dachte sie. ‚Wenn mich diese kleinen Griffe schon so erregen, dann bin ich ihm verfallen.‘
Die Hände strichen über ihre Arme und ER ließ sie los.
ER verstand dieses Spiel. Ihr etwas zu geben, um es ihr im nächsten Augenblick wieder zu entziehen. Ihr im ersten Moment Lust zu verschaffen, ihr einen Ausblick zu geben, was wohl folgen würde, und im nächsten Moment es ihr wieder wegzunehmen mit dem Wissen, ihr nur die Phantasie zur Verfügung zu stellen. Und dadurch ihre Lust und ihr Verlangen zu vervielfachen. Lena leckte sich über ihre Lippen.
Sekunden später spürte sie seine Finger, die entlang ihrer roten Lippen strichen. Lena versuchte, einen Finger mit ihrer Zunge zu erwischen, IHN vielleicht zu schmecken. Aber es gelang ihr nicht. Die Finger strichen über ihr Kinn und dann ihren Hals hinunter. Auf ihrer Kehle verharrten sie, die Hand schloss sich leicht, nahm ihr für den Bruchteil einer Sekundekurz die Luft, dann wurde der Griff auch schon gelockert. Lena war zu verblüfft, um zu protestieren, auch im Nachhinein. Sie hatte sich nicht bedroht gefühlt, im Gegenteil. Es war vielmehr ein Gefühl von Sicherheit und Vertrauen, das sie verspürte. Sie drückte ihren Hals ein wenig gegen die Hand, so als wollte sie sagen, Ja, es ist gut so.‘
ER nahm die Einladung in diesem Moment aber nicht an. ER strich an ihrem Hals entlang, erneut zu ihrem Mund, legte ihr jetzt seinen Daumen auf die Lippen. Sie strich mit ihrer Zunge über die Daumenspitze und saugte leicht daran. Ihre Geste hätte eindeutiger nicht sein können, ER konnte sie nicht missverstehen. Und genau deswegen genoss Lena den Moment, in dem sie seinen Daumen verwöhnen durfte. Sie versuchte, IHN erahnen zu lassen, zu was ihre Lippen und ihre Zunge im Stande wären. Und zu was sie im Stande waren, wenn sie nur einen Daumen verwöhnen durften. ER ließ sich nicht anmerken, wie viel Lust es ihm machte. Wie sehr ER es genoss – und doch ließ ER ihren Daumen lange in ihrem Mund verweilen. Lena wurde auch nicht müde, mit ihrer Zunge am Daumen entlang zu gleiten, an ihm zu lecken, mit der Zunge damit zu spielen. Schließlich entzog ER sich wieder.
ER schien einfach neben ihr stehen zu bleiben, sie zu beobachten. Lena konnte seine Augen auf ihr fühlen, wie in der Tiefgarage spürte sie sie. Was genau faszinierte ihn daran, sie nur zu beobachten? Jeder Mann würde sie anfassen wollen, sie küssen wollen, sie nehmen wollen, jeder andere Mann würde sie augenblicklich nackt sehen wollen. Sie war die Sünde und die Lust pur in diesem Augenblick, aufgeheizt durch die Situation, durch ihre Position am Stuhl, wie sie dort in ihrer roten Wäsche stand, war sie bereit. Bereit, auf seine Wünsche einzugehen, bereit, ihre Lust genau in diesem Augenblick auszuleben.
Und ER beobachtete sie nur, sie hörte keine Geräusche, nichts, was darauf hindeutete, dass sich die Situation gleich verändern würde. Sie lauschte, versuchte, ein Zeichen zu entdecken, was passieren würde. Doch auch jetzt ließ ER sich nicht in die Karten gucken. Doch auf einmal spürte sie, wie ER direkt hinter ihr stand. Seine
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