Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hingebungsvoll

Hingebungsvoll

Titel: Hingebungsvoll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Rabengut
Vom Netzwerk:
Nachrichten.  
    Sofort musste er lächeln. Sie dachte wirklich an alles. Die Notizen, die sie ihm immer auf Zetteln überreichte, hatte sie ihm zusätzlich als Emails mit dem Vermerk geschickt, dass er die Zettel ja verlieren könnte. Sie war einfach ein Engel.
    Der Gedanke, dass ab sofort wieder alles in geordneten Bahnen verlaufen würde, beflügelte ihn und er merkte, wie seine Finger sich wie von alleine auf die Tastatur legten. Vielleicht würde er seine Deadline ja doch noch schaffen.

5

    Edgar war zufrieden. Jetzt, da Dale wieder im Aviditas war, konnte er mit ihm über seinen Plan sprechen. Erfreut nahm er zur Kenntnis, dass sein Freund und Geschäftspartner direkt auf die Theke zusteuerte.
    Wortlos füllte Edgar ein Glas mit Kirsch-Bananensaft. Obwohl er selbst dem Getränk nichts abgewinnen konnte, wusste er, dass Dale es heiß und innig liebte. Vermutlich wäre er zwar eher gestorben, als jemandem diese Tatsache zu gestehen, aber Edgar kannte ihn nun einmal gut. Der Vorteil daran, selbst nicht unbedingt ein mitteilungsbedürftiger Typ zu sein, war, dass er ein gutes Gespür für andere Menschen hatte.
    Dale hatte inzwischen Platz genommen und bereits die Art, wie er dort saß, ließ Edgar erkennen, dass er sich Fragen nach Dales Verbleib in den letzten drei Wochen guten Gewissens sparen konnte. Ihm persönlich war es auch lieber so. Nicht, dass er nicht mit Rat und Tat zur Stelle gewesen wäre, wenn Dale Hilfe gebraucht hätte – aber Edgar wusste, dass es um irgendein Beziehungsproblem zwischen Dale und Vivian gehen musste. Da würde er sich nicht einmischen. Alles, was mit Beziehungen, Gefühlen und Liebe zu tun hatte, ließ Edgar beklommen und unwohl fühlen. Selbst mit Erica fiel es ihm schwer, darüber zu reden. Er war unendlich dankbar dafür, dass seine großartige Frau ihn so verstand und ihn nicht zwang, in regelmäßigen Abständen über seinen emotionalen Zustand zu sprechen.
    Da! Er hatte es schon wieder getan und Erica in Gedanken als seine Frau bezeichnet. Unwirsch schüttelte er kurz den Kopf und knallte lauter als beabsichtigt das Saftglas vor Dale auf den Tresen. Wenn er nicht aufpasste, verplapperte er sich noch, bevor er seine Überraschung zu Ende geplant hatte.
    Dale zog zwar erstaunt eine Augenbraue hoch, sagte aber nichts. Erst, nachdem er sein Glas halb geleert hatte, räusperte er sich und fragte: „Und, gibt es etwas Neues?“
    Edgar dachte kurz nach und schüttelte dann den Kopf. „Jedenfalls nichts Weltbewegendes. Hast du gerade ein wenig Zeit?“
    Sein Gegenüber zog eine Grimasse und Edgar zuckte innerlich zusammen. Er konnte sich zwar denken, dass etwas zwischen Dale und Vivian vorgefallen sein musste, aber er hatte nicht in der Wunde bohren wollen.
    „Mehr als mir lieb ist“, brummte Dale und schob den Saft auf dem Tresen hin und her.
    „Ich würde gern ins Alacritas ziehen, wenn es aufmacht.“
    Schulterzuckend antwortete Dale: „Ich wüsste nicht, was dagegen sprechen sollte.“
    „Aber in eine größere Wohnung.“ Edgar senkte den Blick und wischte energisch über den Tresen, um sich nicht zu verraten. Für einen Moment spürte er, dass sein Kopf glühte. Dann verschwand das Gefühl zum Glück wieder. Doch als er hoch sah, wusste er sofort, dass sein Freund ihn durchschaut hatte.
    „Gratuliere, Kumpel. Weiß Erica-“
    Edgar schnitt ihm mit einer hektischen Armbewegung das Wort ab. „Kein Wort, verstanden?“ Er fixierte Dale aus zusammengekniffenen Augen und dieser nickte langsam, grinste aber dennoch breit. Schließlich musste sogar Edgar lächeln und erlaubte sich ein zufriedenes Zwinkern. „Hast du schon mit Katie gesprochen?“
    Dale nickte. „Ja. Aber ich glaube nicht, dass du darauf hinaus willst.“
    Glücklich, endlich nicht mehr über sein Privatleben sprechen zu müssen, griff Edgar nach einem Lappen und einem Glas. Während er es eifrig polierte, sagte er: „Katie und ich haben die Putzfrauen gefeuert.“

    Eine knappe halbe Stunde später verabschiedete Dale sich mit dem Versprechen, sich endlich um neues Personal zu kümmern, nachdem Edgar ihn auf den aktuellen Stand der Lage im Aviditas gebracht hatte. Er sah ihm hinterher. Dale hatte offensichtlich darauf spekuliert, Vivian zu sehen und deswegen an der Bar ausgeharrt. Andauernd hatte er sich unruhig im Raum umgesehen und vermutlich gedacht, dabei dezent zu sein.
    Da war die schlanke Blondine, die Edgar seit zehn Minuten beobachtete, wesentlich unauffälliger. Trotzdem wusste Edgar, dass sie

Weitere Kostenlose Bücher