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Hingebungsvoll

Hingebungsvoll

Titel: Hingebungsvoll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Rabengut
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Zu seiner großen Verwunderung fand er sein Schlafzimmer allerdings leer vor. Ein schneller Blick ins Bad bestätigte seinen Verdacht: Sie war nicht da. Aber wo sollte sie denn um diese Zeit hingehen? Es war schließlich früher Morgen und sie hatte am nächsten Tag frei.
    In Gedanken rechnete er nach. Nein, sie hatte sogar die nächsten drei Tage frei. Warum war sie also nicht bei ihm? Verärgert suchte er nach seinem Handy, um sie anzurufen. Dabei schob er auf dem Tisch die Papiere zusammen, die dort lagen. Die Bestellungen für den neuen Club musste er noch mit Dale abgleichen. Obenauf lag sein aufgeschlagener Kalender; die Seiten zeigten das Datum, an dem er ins Alacritas umziehen wollte – dabei hätte er schwören können, dass er ihn gar nicht offen liegen gelassen hatte.  
    Endlich fand er das Telefon und drückte nur zwei Tasten. Erica war die Nummer eins in seiner Kurzwahlliste. Zu seinem großen Erstaunen hob sie nicht ab. War es ihr hier vielleicht zu laut gewesen und sie deswegen nach Haus gefahren?
    Zähneknirschend machte er sich daran, ihr eine SMS zu schreiben. Es beunruhigte ihn, dass sie nichts ans Telefon ging. Möglicherweise war ihr etwas passiert. Frustriert versuchte er, sich durch das Menü zu manövrieren. Er hasste es, Textmitteilungen zu verfassen. Dabei kamen seine Finger ihm jedes Mal unnatürlich groß und ungelenk vor.  
    „Wo bist du?“ Das musste reichen. Er schickte die Nachricht ab.  
    Kaum hatte er sein Hemd aufgeknöpft, piepte sein Handy. Stirnrunzelnd las er Ericas Antwort, die noch knapper ausfiel als seine. „Zuhause.“
    Sein Ärger stieg. Das hatte er sich auch denken können. Zwar wollte er wissen, warum sie nicht in seinem Bett und darüber hinaus nicht ans Telefon ging, wenn er anrief, aber sein Verlangen, weitere Kurzmitteilungen zu verfassen, hielt sich stark in Grenzen.  
    Kurz überlegte er, ob er vielleicht noch einmal anrufen sollte – entschied sich dann aber dagegen. Ganz ohne Antwort wollte er Erica aber nicht zurücklassen, also tippte er „Okay“ und schickte die Nachricht ab. Dann legte er das Handy wieder auf den Tisch und beschloss, erst einmal zu duschen. Morgen würde Erica hoffentlich bessere Laune haben – er wollte unbedingt, dass sie ihre freien Tage mit ihm verbrachte.

6

    Dale streifte die Schuhe von den Füßen und legte sich auf das Ledersofa, das in seinem Büro stand. Es war anstrengender gewesen, als er gedacht hatte. Fast jeder Angestellte des Aviditas hatte mit ihm reden wollen und er war die ganze Nacht unterwegs gewesen.  
    Alle hatten ihn freundlich begrüßt, nur Vivian hatte er nirgendwo gefunden. Er lechzte förmlich danach, sie zu sehen. Gott, wie sehr er sie vermisste; noch mehr, seitdem Katie ihn darüber aufgeklärt hatte, dass es nie einen anderen Mann gegeben hatte. Er musste unbedingt mit Viv sprechen, aber er scheute davor zurück, jetzt schon zu ihr aufs Dach zu gehen – obwohl er ihr sogar zutraute, dass sie nicht an ihrem gewohnten Ort arbeitete, um ihm aus dem Weg zu gehen.
    Doch eins nach dem anderen. Erst wollte er sich ausruhen und dann mit Julian über Katie sprechen. Die Frau verdiente definitiv eine Gehaltserhöhung.  
    Nachdem er seine Runde durch den Club gedreht hatte, war er schweren Herzens in sein Büro zurückgekehrt, um mit dem Papierkram zu beginnen. Es war fast alles erledigt gewesen. Säuberlich sortiert und mit Notizen versehen hatte seine Post auf dem Schreibtisch gelegen.  
    Er hatte Katies zierliche Handschrift sofort erkannt. Drei Stapel waren es gewesen, eingeteilt in „Erledigt“, „Rückfragen“ und „Noch zu bezahlen“. Er hätte sie küssen können.  
    Sie hatte sogar eine neue Putzfirma angeheuert, nachdem sie mit Edgar die alten Reinigungskräfte gefeuert hatte. Edgar hatte bemerkt, dass die Füllstände in den Flaschen an der Bar stets stark zu wünschen übrig ließen, nachdem geputzt worden war. Zusammen mit Katie war er eines Morgens überraschend aufgetaucht und hatte die Putzfrauen bei einem fröhlichen Umtrunk erwischt.
    Er legte die Beine hoch und überkreuzte sie. Die Augen halb geschlossen döste er eine Weile vor sich hin und überlegte, wie er die Geschwister Keyes am besten aus der Reserve locken konnte. Katie war noch nicht so ganz von seinem Vorhaben überzeugt – aber das würde sich sicherlich bald ändern.
    Als er wieder aufwachte, war es viel später als geplant; draußen wurde es schon langsam hell.   Verärgert rieb Dale sich über die Augen und

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