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Hingebungsvoll

Hingebungsvoll

Titel: Hingebungsvoll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Rabengut
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richtete sich auf. Er konnte wirklich einen Kaffee gebrauchen. Andererseits war es bald wieder Zeit, wirklich ins Bett zu gehen – also besser keinen Kaffee. Er stand auf und streckte sich, sein Rücken knackte laut. Gequält verzog er das Gesicht.
    Es war eine Menge Schlaf, die er nachzuholen hatte – so viel stand fest. Leise schloss er die Tür hinter sich. Vor Julians Büro blieb er stehen. Offensichtlich hatte Julian Besuch, doch leider klang es nicht nach Vivian. Wo trieb sie sich nur herum?
    Er klopfte und trat kurz darauf ein. Sofort fühlte er sich wie ein ungebetener Gast. Katie drehte sich um und starrte ihn böse an. Julian hingegen lächelte sanft und es dauerte einen Moment, bis er seine Augen von Katies Hinterkopf lösen konnte und Dale ansah.
    Dale musste sich ein Grinsen verkneifen – das war ja wunderbar! Bisher hatte er gedacht, dass Katies Gefühle nicht erwidert wurden, aber so würde sein Plan noch besser aufgehen.
    „Katie! Gut, dass ich dich finde. Ich muss unbedingt mit dir reden. Würdest du in meinem Büro auf mich warten? Ich komme sofort nach, ich habe nur ein paar Fragen an Julian.“ Er schenkte ihr ein charmantes Lächeln und äußerst widerwillig erhob Katie sich. Mit so viel Abstand wie möglich schob sie sich an ihm vorbei und verließ den Raum. Dale sah ihr länger als nötig hinterher und als er wieder zu Julian blickte, hatte dessen Miene sich merklich verdunkelt. Doch er sagte nichts, sondern starrte auf seinen Bildschirm und seine Finger flogen nur so über die Tasten.  
    „Julian, ich wollte ein bisschen Werbung für den neuen Club machen und am besten direkt auch für das Aviditas . Ist das okay für dich?“
    „Hm.“ Julian hob nicht einmal den Blick. Er sollte wirklich anfangen, seinen Ärger herauszulassen, anstatt immer in seinem Tunnel zu verschwinden, dachte Dale bei sich.  
    „Ich hatte an eine Art Fotostrecke gedacht.“
    „Okay.“  
    Die Tasten klapperten regelrecht und Julians sah stur auf den Monitor.  
    „Ich wollte noch einmal die Zahlen mit dir durchgehen – du weißt schon, wie viel Prozent auf welchen Investor entfallen.“
    Jetzt ruckte Julians Kopf hoch und er rief aufgebracht: „Herrgott, Dale. Ich arbeite! Schick mir lieber Katie wieder her, wenn du mit ihr fertig bist.“
    Seine Worte ließen Dale grinsen. „Wenn ich mit ihr fertig bin?“
    Julians Gesicht verfärbte sich tiefrot und er deutete mit dem Finger auf Dale. „Du weißt genau, wie das gemeint war. Du störst meine Konzentration. Und halt meine Schwester von hier fern. Ich muss schreiben!“
    Er nickte knapp und verließ den Raum. Zwar wusste er nicht genau, wie er Vivian von Julians Zimmer fern halten sollte, wenn er sie nicht einmal aufspüren konnte – aber er würde es liebend gern versuchen.
    Katie marschierte erbost durch den Flur und kam sofort auf ihn zu. „Warum tust du das? Darf außer dir keiner glücklich sein?“ Sie tippte mit dem Zeigefinger auf seine Brust. Dale lachte leise und schob sie vor sich her, bis sie vor seiner Bürotür standen. Er hielt sie für Katie auf und bedeutete ihr, einzutreten.
    Doch sie verschränkte die Arme und sah ihn störrisch von unten an. „Ich habe streng genommen Feierabend und könnte jetzt einfach nach Hause gehen.“
    Er beugte sich zu ihr und sagte knapp: „Ich habe jetzt einen Plan. Willst du Julian oder nicht?“ Katie begann, auf ihrer Unterlippe herum zu kauen. Offensichtlich widerstrebte es ihr, da sie immer noch sauer auf ihn war und seine Hilfe nicht annehmen wollte. Gleichzeitig sah er in ihren Augen, dass sie neugierig war. Mit leichtem Druck legte er seine Hand auf ihren Rücken und schob sie in den Raum.  
    Als er sich umdrehte, um die Tür zu schließen, sah er Vivian am anderen Ende des Flures stehen. Sein Herzschlag beschleunigte sich merklich. Sie sah wunderbar aus: Ihre Haare waren offen und umrahmten ihr hübsches Gesicht. Das Verlangen, seine Finger in der seidigen Masse zu vergraben, war kaum zu ertragen.  
    Obwohl sie dafür zu weit weg stand, bildete er sich ein, ihre bernsteinfarbenen Augen funkeln zu sehen. Er machte nur einen einzigen Schritt in ihre Richtung, da drehte sie sich abrupt um und verschwand wieder im dunklen Flur. Ihn durchfuhr der Impuls, ihr direkt hinterher zu laufen, doch er riss sich zusammen. Er kannte Vivian, sie würde sich entweder verstecken oder – sollte er sie doch finden – vehement weigern, überhaupt mit ihm zu reden. Nein, er musste warten, bis sie den ersten

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