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Hingebungsvoll

Hingebungsvoll

Titel: Hingebungsvoll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Rabengut
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am Ende des Flurs angekommen, als die Tür, die den Club vom Wohnbereich trennte, energisch aufgerissen wurde. An der Art, wie sie lief, konnte er hören, dass sie wütend war.
    Als hätte er sie gar nicht bemerkt, öffnete Dale in aller Ruhe seine Bürotür und ließ sie offen stehen. Er war noch nicht ganz über die Schwelle getreten, da erklang ihre Stimme.
    „Dale!“
    Er nahm hinter dem Schreibtisch Platz und legte die Beine auf den Tisch. Das würde wundervoll werden.  
    Im Türrahmen blieb Vivian stehen und funkelte ihn aus der Entfernung wütend an. „Was soll der Unsinn?“
    „Was meinst du?“ Dale gab sich nicht einmal Mühe, überrascht zu klingen und verschränkte entspannt die Hände hinter dem Kopf. Er konnte genau sehen, dass er Vivian noch weiter provozierte.  
    „Du weißt genau, wovon ich rede. Du hast die Tür zum Dach abgesperrt!“ Wütend stützte sie die Hände in die Hüften.
    „Komm doch erst einmal rein, dann musst du mich nicht so anschreien.“
    Kritisch beäugte Vivian den Weg zu seinem Schreibtisch, als hätte Dale dort möglicherweise Bärenfallen verteilt. „Mit Sicherheit nicht!“
    „Tut mir leid, dann kann ich dir wohl nicht helfen.“  
    Mit einem wütenden Aufschrei drehte Vivian sich um und wollte davon stürmen, doch Dale hielt sie zurück. „Viv?“
    „Ja?“ Ihr Tonfall klang sehr frostig.
    „Würdest du die Tür hinter dir zu machen?“ Dale schloss die Augen und summte eine fröhliche Melodie.  
    Die Tür krachte so heftig ins Schloss, dass Dale für einen Moment fürchtete, sie könne aus den Angeln springen. Er rückte auf dem Stuhl herum und versuchte, eine noch bequemere Position zu finden. Dabei zählte er leise mit.
    Er war noch nicht einmal bei 25 angelangt, da flog die Tür wieder auf. Vivian sah ihn trotzig an und fragte: „Was willst du?“
    Wunderbar! Genau so hatte er es sich vorgestellt. „Komm rein und mach die Tür hinter dir zu.“
    Widerwillig gehorchte sie und ihr schien der Gedanke ganz und gar nicht zu gefallen, mit ihm allein in einem Raum zu sein. „Wirklich raffiniert von dir, Edgar um seinen Schlüssel zu bitten.“
    Dale zuckte mit den Schultern.
    „Wenn auch unfair. Also, was willst du?“
    Dale sah sie lange und eindringlich an. „Was bietest du mir denn?“
    Ihre Augenbrauen zogen sich zusammen und Dale wusste genau, dass sie vermutlich eine Menge an passenden Antworten inklusive Schimpfworten parat hatte. Doch sie hatte sich im Griff. „Ich könnte dir das Leben schwer machen, wenn du mir den verdammten Schlüssel nicht gibst.“
    Dale verzog das Gesicht und sagte: „Na, ich weiß nicht, das klingt nicht gerade ansprechend. Ich hatte eher an sexuelle Zuwendungen gedacht.“
    Vivian wich einen Schritt vor ihm zurück und stieß ein bitteres Lachen aus. „Ja, aber sicher. Das könnte dir so passen.“
    Dale machte ein trauriges Gesicht. „Nicht einmal einen Kuss? Um der alten Zeiten willen?“ Er konnte sehen, dass Vivian von Minute zu Minute nervöser wurde. Sie biss sich auf die Unterlippe und Dale musste stark mit seiner Selbstbeherrschung kämpfen, um nicht einfach aufzustehen und sie an sich zu ziehen. Sie sah bezaubernd aus, wenn sie das tat.
    Seinem Blick ausweichend schüttelte sie den Kopf. „Nein.“
    Es klimperte leise, als er den Schlüssel auf die Schreibtischplatte fallen ließ. Vivian fixierte den Schlüssel und kam langsam näher. Kurz davor blieb sie stehen und warf Dale einen Blick zu. Sie war es nicht gewohnt, dass er so schnell aufgab – Dale hingegen war amüsiert davon, dass ihre Verwirrung so offensichtlich war.
    Ihm entging nicht, dass ihre Finger ganz leicht zitterten, als sie nach dem Schlüssel griff. Gerade als ihre Hand sich darum schloss, packte Dale ihr Handgelenk. Er war aufgestanden und stand ihr nun gegenüber, nur durch den Schreibtisch getrennt. Unter ihrer warmen Haut konnte er ihren Puls fühlen. Er raste.
    Wortlos starrte Vivian auf ihren Arm; unschlüssig, was sie nun tun sollte.
    „Nur einen kurzen Kuss, zum Abschied?“, fragte Dale leise, Vivians verführerische Lippen dicht vor sich.
    „Nein.“ Sie klang längst nicht mehr so energisch.
    „Warum nicht? Willst du keinen Kuss oder keinen Abschied?“ Noch während er das sagte, ließ er sie los und richtete sich wieder auf.
    Irritiert blinzelte Vivian, dann drehte sie sich um und flüchtete aus dem Raum. Dale wertete es als gutes Zeichen, dass sie ihm keine Antwort gegeben hatte.

7

    Weil sich seine Tür so abrupt öffnete,

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