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Hingebungsvoll

Hingebungsvoll

Titel: Hingebungsvoll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Rabengut
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prinzipiell will ich deinen Plan ja nicht kritisieren, aber wie willst du Vivian überhaupt dazu bekommen, mit dir zu reden? Sie erscheint mir doch etwas abweisend und wenn sie dann noch glaubt-“  
    Dale winkte ab und unterbrach Katie. „Keine Sorge, sie wird mit mir reden. Spätestens heute Nacht.“
    „Und da bist du dir sicher?“
    Zufrieden verschränkte er die Arme und lehnte sich in Julians Stuhl zurück. „Ja, bin ich. Ich habe nämlich die Tür zum Dach abgeschlossen und die einzigen beiden Schlüssel zu besagter Tür befinden sich in meiner Hosentasche.“ Er klopfte mit seiner Hand auf seine Hose und das leise Klimpern bestätigte seine Worte.
    Katie sah verlegen nach unten und biss sich auf die Unterlippe. „Ähm, es ist mir etwas peinlich, aber was genau macht Vivian dort eigentlich andauernd?“
    „Arbeiten.“ Dale sagte es so selbstverständlich dahin, als wäre es komplett logisch. Zuerst bemerkte er nicht, dass Katie ihn verständnislos ansah.  
    „Irgendwie habe ich am Anfang vergessen, mich danach zu erkundigen, was Vivian eigentlich beruflich macht, da sie praktisch immer hier ist – und später war der Zeitpunkt verpasst. Nach über einem Jahr wollte ich dann nicht mehr fragen, was sie macht und deswegen dachte ich irgendwie, dass sie keinen Job hat. Sie redet ja nie darüber.“
    Dale lachte laut auf. Je länger er darüber nachdachte, desto mehr musste er lachen. Katie zog eine Schnute und schien den Witz nicht zu verstehen.  
    „Dass du Vivian nicht beachtet hast, liegt nicht zufällig an ihrem schnuckeligen Bruder, oder?“
    „Du bist doch blöd. Jetzt sag schon, was macht Vivian? Ist sie auch Künstlerin wie Julian?“
    Gespannt beugte sie sich ihm entgegen und sah ihn erwartungsvoll an.
    „Ganz im Gegenteil. Vivian ist Astrophysikerin.“
    „Sehr witzig. Vergiss, dass ich gefragt habe“, entgegnete Katie beleidigt.
    „Ich mache keine Witze! Was sollte sie sonst nachts auf dem Dach treiben? Frag mich bloß nicht im Detail, was genau sie macht. Forschung, irgendetwas mit Neutronensternen. Sie arbeitet streng genommen nicht wirklich auf dem Dach, die Nähe zu den Sternen hilft ihr lediglich beim Denken, sagt sie immer. Sie kann sehr ausführlich darüber reden, aber ich habe es nie verstanden. Egal, wie einfach sie es zu erklären versucht.“
    „Wow, damit hätte ich jetzt nicht gerechnet. Ich meine, man merkt irgendwie, dass sie klug ist, aber ich habe nie weiter drüber nachgedacht.“
    „Soll ich dich völlig fertig machen?“, fragte Dale amüsiert nach.
    „Sag nicht, dass es da noch eine Steigerung möglich ist!“
    „Jahrgangsbeste, unsere Frau Doktor Vivian Keyes.“
    Jetzt schlug Katie die Hand vor den Mund. „Nein!“
    Dale nickte langsam und grinste. „Kaum zu glauben, dass die beiden klugen Geschwister sich so blöd anstellen, wenn es um Beziehungsfragen geht, nicht wahr?“
    Katie nickte und wiederholte leise: „Doktor Vivian Keyes, unglaublich.“
    Die Tür ging erneut auf und Julian kam herein. Seine Haare standen wirr vom Kopf ab und anklagend sah er zu Dale: „Wir haben keinen Kaffee mehr!“ Erst dann sah er von einem zum anderen. „Was macht ihr überhaupt hier?“  
    Zufrieden nahm Dale zur Kenntnis, dass es Julian nicht gefiel, wenn Katie Zeit mit ihm alleine verbrachte. „Wir wollten mit dir reden, allerdings unabhängig voneinander – purer Zufall, dass wir zur gleichen Zeit hier sind.“
    „Außerdem habe ich erst neuen Kaffee besorgt. Ich hol dir welchen, okay?“ Katie sprang auf und eilte davon.  
    Julian sah ihr hinterher. Dann fiel ihm wieder ein, dass Dale noch in seinem Zimmer war.„Runter von meinem Stuhl.“
    Dale stand auf und umrundete den Schreibtisch. „Das Fotoshooting ist morgen. Willst du dabei sein?“
    An seinem Gesicht konnte Dale ablesen, dass Julian keine Ahnung hatte, wovon er sprach.
    „Welches Fotoshooting?“, hakte er nach.
    Dale verdrehte die Augen. „Die Werbemaßnahme für das Alacritas . Ich habe dich doch gefragt, ob du etwas dagegen hast.“ Er ging betont langsam auf die Tür zu.
    „Nein, nein, mach du mal.“
    „Alles klar“, antwortete Dale und war froh, dass Julian das breite Grinsen nicht durch seinen Hinterkopf sehen konnte.

    Betont lässig drehte Dale seine Runden durch den Flur. Es war kurz nach eins und somit an der Zeit, dass Vivian sich auf den Weg zum Dach machte. Sie sollte schon längst bemerkt haben, dass die Tür abgeschlossen war und würde zu ihm kommen müssen.  
    Er war gerade

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