Hingebungsvoll
Fingern und einem angewiderten Gesichtsausdruck entgegen nahm.
„Wem gehört Tuco überhaupt?“, fragte Dale.
Stolz sah Vivian ihn an und ein leichtes Grinsen umspielte ihre Mundwinkel: „Mir. Du hast es erlaubt. Du erinnerst dich doch bestimmt an unser kleines Abkommen, nicht wahr?“
Dale machte einen Schritt auf sie zu. „Du kleines-“
Weiter kam er nicht, denn Tuco baute sich vor Vivian auf und ließ ein Geräusch hören, das äußerst bedrohlich klang.
„Knurrt dein Hund mich gerade an?“
Süßlich lächelte Viv. „Ich nehme an, er möchte mich beschützen. Edgar mag ihn.“
„Das erklärt auch seine dämliche Visage von eben. Ich hoffe dir ist klar, dass ich dich dafür büßen lassen werde.“
Sie beugte sich zu ihm und er konnte ihren Duft erahnen. „Ich kann es sogar kaum erwarten.“
Dann drehte sie sich um, schnippte mit den Fingern und Tuco folgte ihr gutmütig und zufrieden. Dale betrachtete den feuchten Stapel in seiner Hand und schüttelte immer noch ungläubig den Kopf.
Er klopfte an Julians Tür – wie immer mehrmals, bevor der Schreiberling ihn überhaupt zur Kenntnis nahm. Den Stapel angesabberter Briefe legte er auf den Schreibtisch, dann nahm er im Sessel Platz nahm. Julians Reaktion wollte er unbedingt live miterleben. Sicherlich hatte Vivian ihren Bruder genauso ausgetrickst wie ihn.
Irgendwann konnte Julian, dessen Finger bisher in Rekordgeschwindigkeit über die Tastatur geflogen waren, endlich seinen Blick vom Bildschirm lösen.
„Ist was?“, wollte er unwirsch von Dale wissen.
„Ich habe dir die Post gebracht“, antwortete Dale.
Julian griff danach und zog sofort seine Hand angewidert zurück. „Was ist das denn für eine Sauerei?“
„Das war Tuco“, erläuterte Dale gelassen.
Julian blinzelte langsam und sein Blick war eindeutig – er war nicht in der Stimmung, Dale noch mehr Details aus der Nase zu ziehen.
„Tuco ist Vivians Hund.“
„Ach, sie hat sich tatsächlich den Köter aus dem Tierheim geholt?“
„An deiner Stelle würde ich ihn nicht so nennen – er könnte dir zur Strafe den Kopf abbeißen, wenn er dich hört.“
Julian grinste schief und begann mit spitzen Fingern, die Post zu inspizieren. „Da bin ich mir sicher. Was ist er denn? Ein Chihuahua? Nein, warte Vivian ist eher der Typ für einen Dackel.“ Er sah hoch und wartete auf Dales Antwort.
„Und ihr wollt Zwillinge sein? Manchmal kann ich es kaum glauben.“
„Wieso?“ Julian lehnte sich zurück und verschränkte trotzig die Arme. „Sie hat irgendetwas von der Rasse erzählt, aber ich glaube, ich habe geschrieben.“
„Du solltest dir abgewöhnen, andauernd nur zu arbeiten oder über die Arbeit nachzudenken, wenn andere mit dir reden, Julian. Dir entgehen wirklich viele Dinge. Vivians neuer Hund reicht mir in etwa bis hier.“ Dale hielt sich die Hand an die Taille und sah vergnügt zu, wie Julians Augen größer wurden. „Gerade im Flur hat er mir einen Mordsschreck eingejagt.“
„Grundgütiger, meinst du das ernst?“
Bevor Dale antworten konnte, flog die Durchgangstür zum Schlafzimmer auf und Katie rauschte herein. Sie hatte ein Bettlaken um ihre Hüften gewickelt, ansonsten war sie nackt. „Wie lange brauchst du denn, um einen Absatz fertig zu schreiben? Ich fange gleich ohne dich an!“, maulte die bezaubernde Blondine, dann erst bemerkte sie Dale.
Er riskierte einen kurzen Blick auf ihren hübsch geformten Busen, bevor er den Kopf respektvoll zur Seite drehte. „Hi, Katie“, sagte er trocken.
Schlagartig war Katies Körper von einem kräftigen Rot übergossen und sie zerrte hektisch das Laken nach oben, um sich angemessen zu bedecken. „Hallo, Boss.“
Er grinste, steckte die Hände in die Hosentaschen und schlenderte langsam zur Tür. Er war schon fast auf dem Flur da steckte er noch einmal den Kopf durch den Spalt, zwinkerte Katie zu und sagte: „Sexy, wirklich sexy.“
Ihre Röte vertiefte sich und er zog schnell die Tür zu, dann hörte er, wie etwas dagegen prallte. Fröhlich pfeifend fragte er sich, was Julian wohl nach ihm geworfen hatte und machte sich auf den Weg zu seinem Büro.
13
Als Julian wieder mit dem frischen Kaffee in sein Büro kam, war er überrascht, Erica in dem breiten Sessel vor seinem Schreibtisch sitzen zu sehen.
„Hi. Kann ich dir helfen?“, fragte er so beiläufig wie möglich, denn ihre Anwesenheit machte ihn ein wenig nervös. Er konnte sich nicht daran erinnern, dass sie überhaupt schon einmal in
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