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Hingebungsvoll

Hingebungsvoll

Titel: Hingebungsvoll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Rabengut
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    Evelyns Worte waren eindeutig zu verstehen. „Eine einmalige Möglichkeit, gewinnbringend zu investieren! So ein Unfug! Sie verschwinden jetzt sofort, Sie- Sie Windhund!“
    „Aber ich muss unbedingt mit Dale sprechen. Das ist einfach eine unglaubliche Möglichkeit!“ Abwehrend hob er die Arme. Ein Blick in Mrs. Keyes’ Gesicht ließ ihn allerdings erstarren.
    Wieder holte sie aus und trieb ihn weiter vor sich her. Ein anderer Gast des Aviditas war geistesgegenwärtig genug, Seth Presley III. die Tür aufzuhalten. Dieser strauchelte kurz an den kleinen Stufen, die dort hinauf führten, dann drehte er sich um und stürzte, wie von Dämonen gejagt, aus dem Club.
    Schnell eilte Julian die Stufen nach unten und legte dem Arm um seine Großmutter. „Ist alles okay?“
    Sie winkte mit säuerlichen Miene ab. „Natürlich. Du meine Güte, ist das immer so warm hier?“ Sie fächelte sich mit der flachen Hand Luft zu und schüttelte den Kopf. Tatsächlich sah sie etwas erhitzt aus und Julian führte sie sicherheitshalber zur Bar.  
    Entschlossen kletterte Evelyn auf einen der Hocker und wandte sich an Edgar. „Edgar, mein Guter, hätten Sie auf den Schreck noch so einen- Äh, na wie hieß das noch gleich? Apfeldings?“
    Edgar lächelte sie an. „Einen Appletini? Schon auf dem Weg.“
    Nun war auch Dale näher gekommen. „Was war das denn?“
    Wieder wedelte seine Großmutter nur mit der Hand und Julian zuckte hinter ihrem Rücken mit den Schultern. Er war auch nicht schlauer.
    Dankbar griff Evelyn nach dem Glas und alle Umstehenden sahen beeindruckt zu, wie sie es in einem Zug leerte. Danach holte sie tief Luft. „So, das war genug Aufregung für einen Tag. Ich nehme jetzt Tuco mit in mein Zimmer und gehe schlafen. Ich erwarte, dass ihr beiden Nachteulen mich morgen früh pünktlich um elf Uhr zum Bahnhof bringt!“ Mit dem ausgestreckten Zeigefinger zeigte sie auf ihre Enkelkinder.
    Dann stand sie auf, strich ihren Rock glatt und marschierte mit festen Schritten auf die Treppe zu.
    Kaum war sie außer Hörweite, starrte Julian seine Schwester an, die genauso unwissend guckte. Sie sah über ihre Schulter und sagte zu Edgar: „Du warst doch die ganze Zeit hier. Los! Wir wollen alles genau wissen – und geiz nicht mit den Einzelheiten.“
    Edgar grinste und räusperte sich, um die Spannung zu erhöhen. Inzwischen war auch Katie bei ihnen und schmiegte sich an Julians Seite, der vollkommen selbstverständlich den Arm um sie legte. Die Grimasse seiner Schwester, die mit gespitzten Lippen einen Kussmund machte, ignorierte er dabei und fühlte sich sehr erwachsen.
    Endlich fing Edgar mit seinem Bericht an. „Also, es war echt merkwürdig. Der Typ ist hier rein marschiert, hat sich umgesehen und ist dann zu mir gekommen. Evelyn hat vorher schon gesagt, dass sie reif fürs Bett sei und wollte nur noch schnell einen Tee trinken. Er steht also vor mir und verkündet, dass er Seth Presley-“
    Dale schlug die Hand vor die Stirn. „Der Dritte!“, fiel er Edgar ins Wort. „Er kam mir gleich so bekannt vor. Sorry! Erzähl weiter.“
    Vorher meldete sich allerdings Katie zu Wort. „Er hat aber gesagt, dass er einen Termin mit Dale hätte, sonst hätte ich ihn nicht reingelassen. Das nur zu meiner Verteidigung!“
    „Jedenfalls hat Evelyn sich ganz langsam umgedreht. Er hat schon weitergeredet und wollte mit Dale und Julian sprechen, er hätte euch eine großartige Gelegenheit für eine Investition anzubieten. Da hat sie angefangen, auf ihn einzuschlagen und sich darüber aufgeregt, dass er bei ihr ebenfalls angerufen hätte. Sie meinte, er sei ein widerlicher Betrüger, dass die Kinder ihr Geld für die Hochzeiten brauchen würden und außerdem mit den Clubs genug zu tun hätten. Den Rest habt ihr selbst gesehen.“
    Zufrieden schloss Edgar seinen Vortrag, indem er die Arme verschränkte und wohlwollend in die Runde sah. Julians Kopfhaut prickelte mit einem unguten Gefühl. Ihn und Katie konnte Granny schlecht gemeint haben, blieben also Dale und Vivian übrig. Aus dem Augenwinkel schielte er zu seiner Zwillingsschwester.  
    Verdammt, sie sah wütend in seine Richtung! Dass keine Flammen aus ihren Ohren loderten, war alles. Sie hatte Omas Worte gedeutet und damit war ihr klar, dass er gepetzt hatte.
    Mit einem Mal drehte Vivian sich steif um und ging. Dale blickte ihr verblüfft hinterher. Julian sah auf seine hübsche Freundin hinunter und erwiderte ihr Lächeln. Leise flüsterte er ihr ins Ohr: „Ich sollte mich

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