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Hinreißend untot

Hinreißend untot

Titel: Hinreißend untot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
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Pemphredo überließen den King neu eingetroffenen Sicherheitsleuten und knöpften sich stattdessen die Magier vor.
    Casanova stürmte mit einer Gruppe in unsere Richtung. »Worauf wartet ihr noch?«, kreischte er mit einer alles andere als sexy klingenden Stimme. »Verschwindet von hier!«
    »Ich überprüfe den Ausgang und vergewissere mich, dass es dort keine unangenehmen Überraschungen gibt«, sagte Marlowe und verschwand in der Menge. Ich wollte ihm folgen, doch ein sehr unwillkommener Anblick veranlasste mich, abrupt stehenzubleiben. Pritkin stand neben den qualmenden Resten der Theke und schien eine Stinkwut zu haben, als er sich umsah. Offenbar fielen ihm Marlowes zinnoberrote Pantalons auf, denn sein Blick ging zu ihm, und dann auch zu mir. Oh, oh.
    Casanova bemerkte ihn ebenfalls, und seine heulende Stimme erklang erneut, mit noch etwas mehr Nachdruck. Panikerfüllt sah er mich an. »Mircea hat mir aufgetragen, dir zu helfen, aber alles hat seine Grenzen! Den bewusstlosen Magier in einem Büro einzuschließen, war eine Sache, aber ich kann ihm nichts antun. Nicht einmal wenn der Pflock droht.«
    Ich sah ihn groß an. »Wovon redest du da?« Ich bekam keine Antwort, denn mehrere Magier durchbrachen die Linie der Untoten und kamen auf uns zu. Casanovas Sicherheitstruppe bestand zur Hälfte aus Vampiren, und er wies sie mit einem Wink an, die Magier aufzuhalten. Als er ihnen folgen wollte, hielt ich ihn am Arm fest. »Wann hast du mit Mircea geredet?«
    »Er rief vor einigen Stunden an, nach deiner kleinen Vorstellung bei MAGIE. Er fragte, ob ich mit dir gesprochen hätte, und worüber. Ich hab es ihm gesagt.« Er sah meinen Gesichtsausdruck und fügte verärgert hinzu: »Hast du wirklich von mir erwartet zu lügen? Ich mag zwei Herren dienen, Cassie, aber ich versuche, es gut zu machen.«
    Mit dieser geheimnisvollen Bemerkung eilte er fort und überließ es mir, mit Pritkin fertig zu werden. Ich schätzte die Entfernung zur Bühne ab und wusste, dass ich es nicht schaffen würde. Die nicht brennenden Tische waren umgestürzt, und einige hatten begonnen, sich unter dem Trommelfeuer aus Zaubern zu verflüssigen; kleine Bäche aus geschmolzenem Glas führten in alle Richtungen. Mir blieb keine Wahl, trotz Billys Warnung – ich musste springen. Ich konzentrierte mich auf meine Macht, die sich jedoch als recht träge erwies. Lag es am Portal, das irgendetwas in meinem Gehirn durcheinander brachte, oder am Anblick von Pritkins Gesicht, als er sich einen Weg durch das Chaos bahnte? Wie auch immer die Antwort lauten mochte, ich war geliefert, wenn ich mich nicht besser konzentrieren konnte.
    Jemand klopfte mir auf die Schulter, und als ich herumwirbelte, sah ich eine zufrieden wirkende Deino. Ihre Schwestern kämpften mit großer Freude gegen die Kriegsmagier, doch Deino war wie eine Klette an meiner Seite geblieben. Sie hielt noch immer die schluchzende, halb übergeschnappte Blondine fest und schob sie mir entgegen. »Burtstag!«, sagte sie fröhlich und offenbar davon überzeugt, Ersatz für ihr ruiniertes Geschenk gefunden zu haben. Ich schüttelte heftig den Kopf. Ein Menschenopfer stand nicht auf meiner Wunschliste. »Wisst ihr, warum Mumien keine Geschenke mögen?«, kam eine gedämpfte Stimme unter Marlowes Serviette hervor. »Weil sie sich vor dem Auswickeln fürchten.«
    Die Blondine war zu einem Häufchen Elend zusammengebrochen, bewahrte sich aber genug Geistesgegenwart, um fortzukrabbeln. Deino beobachtete verärgert, wie ihr Geschenk die Flucht ergriff, und dieser Moment der Ablenkung genügte Pritkin – er gab ihr einen Stoß, der sie in eine Lautsprechergruppe schleuderte. Für eine Sekunde hatte er freies Schussfeld auf mich, war aber zu beschäftigt damit, einen Feuerball in die aufragenden Tiki-Köpfe zu schicken. Sie explodierten in einem Hagel aus brennenden Holzsplittern und fliegenden mechanischen Teilen, die auf die Bühne fielen und hässliche Brandspuren auf der glänzenden Oberfläche hinterließen. Im Bereich der Lautsprecher entstand ein Feuer, das schnell aufs nahe Klavier übergriff. Bevor ich schreien konnte, erschien Deinos grauer Kopf über der brennenden Masse. Nicht ein einziges Haar schien verbrannt zu sein, aber offenbar war sie stinksauer. Eine Sekunde später sah ich, worin das besondere Talent der durchgeknalltesten der drei Geschwister bestand. Deino wechselte nicht die Gestalt und sorgte auch nicht dafür, dass Pritkin auf sich selbst schoss, wie ich halb erwartet hatte.

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