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Hinreißend untot

Hinreißend untot

Titel: Hinreißend untot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
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spürte, wie meine Hand taub wurde. Die beiden Vampire starrten sich an, und dann trat Dmitri abrupt einen Schritt zurück und hielt sich keuchend den Arm. Zorn loderte in seinen Augen. Mircea nahm meinen verletzten Arm, zog ihn gerade und sah auf die blutverschmierte Haut. Langsam senkte er den Kopf und hielt den Blick auf den anderen Vampir gerichtet, als seine Zunge zum Vorschein kam und wie herausfordernd über meinen Arm glitt. Ich beobachtete, wie er mir das Blut vom Arm leckte, und war dabei von den Bewegungen der Zunge wie hypnotisiert. Schließlich hob Mircea den Kopf, und ich starrte ungläubig auf meinen Arm. Wo sich eben noch ein langer, blutender Riss befunden hatte, zeigte sich nur helle, makellose Haut.
    Mircea sah noch immer Dmitri an. »Ich stehe Ihnen zur Verfügung, wenn Sie meinen Anspruch noch immer anfechten möchten.« Dmitris Mund bewegte sich, aber er wandte den Blick ab. »Ich möchte unseren Gastgeber nicht beleidigen, indem ich seine Gastfreundschaft verletze«, sagte er steif. Er wich zurück, und sein ganzer Körper brachte Wut zum Ausdruck. »Aber ich werde mich an Ihren Verstoß gegen die Regeln erinnern, Mircea!«
    Als er wegging, löste sich der rote Dunst um uns herum wie Nebel im Sonnenschein auf. Das Adrenalin, das mich bisher auf den Beinen gehalten hatte, verschwand plötzlich, und mir wurde kalt. Ich zitterte, und ohne Mirceas Arm um meine Taille wäre ich vermutlich zu Boden gesunken. Einige in der Nähe stehende Gäste, die das Geschehen erwartungsvoll beobachtet hatten, drehten sich enttäuscht um.
    Mircea zog mich langsam in die Schatten an der Wand zurück. In der Nähe tranken zwei Vampire, eine statueske Brünette und ein blonder Mann, das Blut einer jungen Frau. Die Vampirin saß auf einem Stuhl an der Wand, hatte die junge Frau auf dem Schoß und den Mund an ihrer Halsader. Der Kopf des willenlosen Opfers war nach hinten geneigt, und ihr lockiges Haar reichte über die Schultern und bildete einen auffallenden Kontrast zum roten Kleid der Brünetten. Der blonde Vampir kniete vor ihnen beiden, sein langer saphirblauer Umhang wie ein Wasserfall ausgebreitet. Er löste das pflaumenfarbene Gewand der jungen Frau an den Schulterspangen und ließ es langsam durch die Hände streichen. Die schimmernden Falten glitten an ihrem Körper herab und sammelten sich an den Hüften. Sie stöhnte leise, ob aus Schmerz oder in Ermutigung – ich wusste es nicht. Der Vampir streichelte ihre Seiten. Seine Finger tasteten sanft über den Bauch, folgten dann dem Verlauf der dicken blauen Adern im Busen. Ihre Hand kam nach oben und verharrte auf seiner Schulter, wie im zaghaften Versuch einer Umarmung.
    Liebevoll umfasste er eine blasse Brust, und sein Daumen spielte ein wenig mit der Warze. Die junge Frau erzitterte und beugte sich vor, als der Kopf der Hand folgte. Einen Moment später zuckte sie heftig zusammen, als spitze Zähne ihre weiße Haut durchstießen.
    Der Mund der Vampirin zog die junge Frau nach hinten, und dadurch wölbte sich ihr Körper zu einem perfekten Bogen. Einen Augenblick später zog der Vampir sie mit Händen, Lippen und Zähnen zu sich. Jede Bewegung ging fließend in die nächste über, und daraus entstand ein hypnotischer Rhythmus.
    Es dauerte nicht lange, bis die junge Frau am ganzen Leib bebte, während gleich zwei Vampire von ihrem Lebenssaft tranken. Sie schnaufte und keuchte, zwischen widerstreitenden Gefühlen hin- und hergerissen, bis sie schließlich unbewusst mehr erflehte.
    Ich schluckte. Die vom Senat befürwortete Methode der Nahrungsaufnahme bestand darin, Blutmoleküle durch die Haut oder die Luft aufzunehmen, aber davon schienen die europäischen Vampire nicht viel zu halten. Vielleicht lag es an der Epoche, oder bei ihnen galten andere Regeln. Tonys Vampire hatten so oft in aller Öffentlichkeit Nahrung aufgenommen, dass ich nichts Außergewöhnliches mehr darin sah. Aber sie hatten sich auf die Befriedigung eines elementaren Bedürfnisses beschränkt, ohne die damit zusammenhängende Sinnlichkeit. Wenn ich die Wahl gehabt hätte … Die direkte, brutale Methode wäre mir lieber gewesen. Ich hätte lieber vom drohenden Tod gewusst und den Vampir als Feind erkannt, anstatt ihn wie einen Liebhaber willkommen zu heißen.
    Der Blonde hatte eine Hand unter die Ansammlung des pflaumenfarbenen Stoffs geschoben, und wenige Sekunden später kam ein lustvolles Ächzen von der jungen Frau. Aber er sah nicht sie an, sondern die Brünette – ihr gemeinsamer

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