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Hinreißend untot

Hinreißend untot

Titel: Hinreißend untot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
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ich.«
    »Sie sind durch die Zeit gereist?« Waren jetzt alle dazu imstande?
    Mac deutete auf die Rune in Pritkins Hand. »Wir halten das verdammte Ding für einen Machs-noch-einmal.«
    »Für einen was?«
    »Es bringt den, der davon Gebrauch macht, etwa zwanzig Minuten in der Zeit zurück. Wenn’s brenzlig wird, setzt man die Rune ein und bekommt dadurch Gelegenheit, einen Fehler zu korrigieren.«
    Ich bedachte Pritkin mit einem alles andere als freundlichen Blick. »Das hätte sehr nützlich für uns sein können.«
    »Das wird es auch«, kommentierte er und steckte die Rune ein. Ich hätte ihn daran erinnern können, dass die Rune mir gehörte, aber er hätte vermutlich erwidert, dass sie Diebesgut war. Ich sah zu Billy und deutete ein Nicken in Richtung des Magiers an. Er schwebte hinüber, während ich versuchte, Pritkin abzulenken, indem ich sagte: »Jetzt können wir einen Monat nichts mehr damit anfangen.«
    »Wir konnten nicht riskieren, sie zu verwenden, ohne vorher über ihre Funktion Bescheid zu wissen«, beharrte Pritkin und zog die Brauen zusammen, wodurch sein Gesicht den für ihn typischen finsteren Ausdruck gewann. »Wenn sie so lange nicht aktiv gewesen ist, wie wir glauben, könnte bald ein weiterer Einsatz möglich sein.«
    »Aber dafür gibt es keine Garantie«, erwiderte ich verärgert. »Selbst wenn man wiederaufladbare Batterien eingesteckt lässt, nehmen sie nicht mehr Strom auf als vorgesehen. Vielleicht verhält es sich bei der Rune ähnlich.«
    »Erlauben Sie mir zu glauben, dass ich von magischen Artefakten mehr verstehe als Sie«, sagte Pritkin von oben herab, während Billy unbemerkt die substanzlos aussehende Hand in seine Tasche schob. Einige Sekunden später schwebte meine Rune wie durch Levitation heraus. Sie kam zu mir, und ich ließ sie heimlich unter meinem Mantel verschwinden.
    »Ich bin ziemlich sicher, dass die Rune funktionieren wird«, fügte der Magier hinzu. »Wenn Sie jetzt mit Ihrer Hysterie fertig sind, können wir gehen.«
    Ich gab keine Antwort, nahm den Rucksack von Mac entgegen und holte meine Waffe daraus hervor. Sie war geladen, aber ich überprüfte sie trotzdem. Pritkin presste erneut die Lippen zusammen, als er mich beobachtete; das schien bei ihm zu einer neuen Angewohnheit zu werden. Ganz offensichtlich gefiel es ihm nicht, dass ich eine Waffe trug – vielleicht fürchtete er, dass ich ihn hinterrücks erschießen würde –, aber er verzichtete auf einen Kommentar. Er stapfte durch die Wüste, und ich folgte ihm. Mac und Billy Joe bildeten den Abschluss, nachdem sich der Magier sein mobiles Geschäft ans Bein geheftet hatte. Eine halbe Stunde sagte niemand ein Wort, bis vor und unter uns die Umrisse von MAGIE erschienen.
    Der Gebäudekomplex war so beschaffen, dass er nach einer Ranch aussah, nur für den Fall, dass mit ein wenig Talent ausgestattete Normale vorbeikamen und durch die Tarnzauber am Rand des Anwesens sahen. Allerdings befand er sich mitten in einem Canyon, umgeben von hohen Felswänden und weit von Touristenzentren entfernt; deshalb war es sehr unwahrscheinlich, dass sich jemand hierher verirrte. Ganz zu schweigen von den vielen metaphysischen BETRETEN-VERBOTEN-Schildern, die etwa eine Meile weit draußen begannen und bewirkten, dass sich Normalos sehr unwohl fühlten. Das Sternenlicht verwandelte die Landschaft in etwas, das Ähnlichkeit mit der Mondoberfläche hatte: überall geheimnisvolle dunkle Krater und endloser silberner Sand. Bei MAGIE blieb alles dunkel und still. Es brannte kein Licht, und nichts regte sich zwischen den Gebäuden. Was auch immer in dieser Nacht geschah, der Schauplatz dafür schien unterirdisch zu sein. Ich ließ mich an einer relativ steinfreien Stelle in den Sand sinken, während Mac und Pritkin darüber sprachen, wie wir vorgehen sollten. Der Marsch war verdammt unangenehm gewesen. In der sich verdichtenden Dunkelheit war ich immer wieder gestolpert, bei jedem vierten Schritt gegen einen Stein gestoßen und zweimal der Länge nach zu Boden gefallen. Der lange Mantel verhedderte sich immer wieder an den Beinen, und ich hatte darin das Gefühl, jemanden auf dem Rücken zu tragen. In letzter Zeit war ich für Besuche im Fitnesscenter zu beschäftigt gewesen, und das machte sich bemerkbar. Um mein Leben zu laufen verschaffte mir offenbar nicht genug Bewegung. »Ist er da drin?«, fragte Billy und schwebte einen halben Meter über dem Sand.
    Ich zog den Mantel um mich zusammen und war plötzlich dankbar für seine

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