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Hinter deiner Tür - Aktionspreis (German Edition)

Hinter deiner Tür - Aktionspreis (German Edition)

Titel: Hinter deiner Tür - Aktionspreis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylvia M. Dölger
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wieder loslassen.“
    Peter war nicht gerade ein gutaussehender Mann. Er war
leicht untersetzt, hatte dunkle Haare mit sehr hohem Ansatz und
eine Brille.
    „Ihr werdet euch bestimmt gut verstehen.“ Tina zwinkerte
mir verschwörerisch zu. Meine Hände ballten sich in den
Jackentaschen zu Fäusten. Ich biss mir auf die Lippe.
    Hinter uns standen Raucher wie in einen Käfig gepfercht
und genossen scheinbar, wie das Nikotin ihre Adern
durchflutete. Die Luft schwappte zu uns herüber und trieb mich
vehement in Richtung Garderobe. Die anderen gaben ihre Jacken
ab; ich schob meine Hände tiefer in die Taschen. Klaus
spendierte eine Runde Sekt, den ich hinunterkippte.
    Überall waren Menschen. Männer und Frauen, die sich
amüsierten. Zu wenig Raum zum Atmen! Peter kam mir immer
näher, nahm auch noch meine Hand. Wir bahnten uns einen
schmalen Weg durch die Menge in Richtung Tanzfläche. Wo
waren Tina und Klaus bloß? Ständig wurde ich angerempelt. Um
mich abzulenken, konzentrierte ich mich auf die großen
Leinwände. Von dort schauten mich die Stars der Achtziger an.
Ich beobachtete, wie sich Michael Jackson zu Nenas Leuchtturm
bewegte. Warum ließen sie nicht die passenden Videos laufen?
Sie zeigten „Formel Eins“; Kai Böcking – ein Original aus den
achtziger Jahren – lächelte mir zu.
    „Hey, pass doch auf, wo du hintrittst“, raunte mich eine
Frau an. Dann kniff mir auch noch ein Mann in den Hintern.
Unter dem Shirt spürte ich mein Herz ganz deutlich schlagen.
Hörte meinen Atem. Mit einem Taschentuch wischte ich mir
Schweißperlen vom Nacken.
    „Entschuldige mich kurz!“
    Schnell zur Toilette! Hände und Gesicht waschen.
Kühlen. Durchatmen. Bleib ruhig, Lena. Beruhige dich!
    Wie siehst du wieder aus, Bohnenstange! Wärst du doch
zu Hause geblieben!
    Aus dem Spiegel blickte mir eine leichenblasse Frau mit
verschmiertem Make-up und geweiteten Augen entgegen. Die
anderen starrten mich an, tuschelten, machten sich über mich
lustig. Ich musste dringend Tina finden. Als ich die WCs verließ,
hörte ich eine mir vertraute Stimme.
    „Hallo, wenn das nicht Lena ist. Hallo Lena!“
    Der Mann, der strahlend auf mich zugeschlendert kam,
war ... Jan! Mit irgendeinem Mädel im Arm. Ich glaubte mein
Herz bliebe gleich stehen. Nein, es raste. Gleich explodierte es.
Ich bekam … keine … Luft. Hyperventilierte. Meine Brust war
wie zugeschnürt! Ich konnte nicht atmen. Luft! Ich brauchte
Luft! Musste atmen. Würde ersticken oder an einem Herzinfarkt
sterben. Immer noch stand ich bewegungslos vor Jan, starrte ihn
an und bekam keinen Ton heraus.
    Es hatte sich erneut gegen meinen Willen langsam in
meinen Körper geschlichen. Wie vor Kurzem bei Joe Cocker.
Ich konnte mich noch genau erinnern. Ganze fünf Minuten hatte
er gesungen, da fing es an. Mein ganzer Körper hatte gezittert.
Weglaufen wollte ich, ganz schnell, blieb aber stehen. Konnte
mich keinen Millimeter bewegen. Jan fasste mich dann am Arm.
Zog mich von der Menschenmenge auf dem Konzert weg.
    „Was ist denn los? Musst du so ein Theater veranstalten?
Beruhig dich, Lena. Es gibt keinen Grund für dein Verhalten.“
Seine Stimme holte mich zurück. Trotzdem hatte ich mich nicht
mehr unter Kontrolle gehabt. Damals war mir schlecht
geworden. Ignorieren, Lena, atmen! Zu spät.
    Mein Bauch krampfte sich zusammen und der Inhalt
meines Magens landete genau ... auf Jans Designer-Schuhen.
    Die Frau neben ihm schrie auf. Meine Beine gaben nach
und ich sah nur noch viele Sterne, die im ... Himmel ...
schwammen.
     
    Wenig später klatschte es irgendwo im Raum. Das war an
meiner Wange und tat weh! Wer war das? Was war passiert?
    „Lena, hallo Lena!“, flüsterte irgendjemand. Langsam
kam ich zu mir. Wo war ich bloß?
    Ausgerechnet Jan beugte sich über mich. Er roch nicht
gut. Nein. Das war ich. In meinem Mund war ein scheußlicher
Geschmack. Ich wollte ihn nicht sehen. Um mich herum lief
laute Musik.
Nur geträumt
von Nena. Eine Fremde wischte den
Boden neben mir auf.
    „Mensch, Lena! Ich habe dich schon überall gesucht! Was
ist denn passiert?“
    Tina! Ich atmete auf.
    „Habe wohl den Sekt nicht vertragen. Bring mich bitte so
schnell wie möglich weg von hier und weg von ihm“, raunte ich
ihr zu und deutete mit meinem Kinn auf Jan. Das hätte ich besser
nicht getan.
    „Ach, ne der Jan! Sieh mal einer an“, hörte ich Tina mit
meinem Ex-Freund sprechen. „Was fällt dir ein, Lena einfach so
sitzen zu

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