Hinter deiner Tür - Aktionspreis (German Edition)
fest, konnte mein
Glück kaum fassen.
„Erzähl schon!“
„Setz dich lieber hin. Ach so, du sitzt ja schon …“
„Jetzt mach es nicht fo fpannend!“
„Also, das war eine Werbeagentur. Und sie wollen mich.
Kannst du dir das vorstellen?“
„Hast du dich denn beworben?“
„Nein, auf die Idee wäre ich niemals gekommen. Das
Shooting in Paris hat mir gereicht. Das war vielleicht mal ein
Mädchen-Traum, so wie alle Jungs Feuerwehrmann werden
wollen.“ Ich musste lachen, als ich mir Thilo mit rotem Helm
vorstellte.
„Wie haben fie dich denn gefunden? Mach‘f doch nicht fo
spannend!“
„Sie meinten doch tatsächlich, einer ihrer Fotografen habe
ihnen Bilder von mir vorgelegt.“
„Welche Bilder denn?“
„Das kann nur mein Ex gewesen sein ... Jan … Davon
wusste ich nichts. Er hat doch die Bilder für Pauls Artikel
gemacht. Damals habe ich gedacht ... ist ja jetzt auch egal!“
„Sind das die gleichen Bilder wie in diesem Artikel? Die
sind ja auch wunderschön. Aber mit blonden Locken gefällst du
mir noch besser.“
Ich spürte die Röte in mein Gesicht steigen und sprudelte
weiter:
„Sie wollen Bilder von mir für einen Katalog machen. Am
Montag soll ich zu einem Probetermin vorbeikommen."
„Lena, daf ift wunderbar.“
Braune Augen funkelten mich an.
„Es ist nichts Großes. Nur ein kleiner Katalog. Aber es ist
ein Job und besser als die Fabrikarbeit.“
„Und deine Schwangerschaft ftört nicht auf dem Foto?“
„Ich kann mit Bildern für Umstandskleidung beginnen.
Das ist doch Wahnsinn, oder?“
„Ja! Du bift eine umwerfende Frau, Lena. Ich mag dich,
feit ich dich daf erfte Mal gefehen habe. Aber keine falschen
Linfen und Haarfarben mehr!“
Seine Stimme klang trotz des Lispelns tief und rau, seine
Augen blickten ernst. Er strich mir eine Haarsträhne aus dem
Gesicht. Ich wich seinem Blick nicht aus.
„Großes Ehrenwort. Alles längst im Keller
verschwunden.“
Seine warmen Lippen berührten ganz sanft meine.
Lena, tu es nicht!
Ruhe! Ab jetzt übernehme ich das Kommando ...
ENDE
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Die Autorin
Sylvia M. Dölger, Jahrgang 1974, schreibt Geschichten, die
erzählt werden wollen. Ob sie in den Schweizer Alpen wandert,
mit dem Jeep durch Afrika kurvt oder in Thailand auf Elefanten
reitet – sie schaut genau hin, auch wenn es scheinbar nichts zu
entdecken gibt. Es ist nicht die Fassade, die die Lehrerin für
Deutsch und BWL reizt. Erst wenn es ein wenig bröckelt, bleibt
ihr Blick haften. Zu Hause am Main lässt die Autorin
Geschichten zum Mitfiebern, Nachdenken und Schmunzeln aufs
Papier fließen, ohne den pädagogischen Zeigefinger zu heben.
Ihr Jugendroman »Zum Teufel mit Barbie!« wurde ab
September 2011 als Serial bei chichili-satzweiss veröffentlicht;
seit Dezember 2011 ist das Buch auch als Gesamtausgabe
erhältlich.
Website: www.schwarz-trifft-weiss.de
Blog: http://zumteufelmitbarbie.wordpress.com/
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Weitere eBooks von Sylvia M. Dölger
Warum
ist Beatrice so rasend
schön? Warum stopft sich Elsa
mit Hendl und Brezen voll,
während Mia-Sophie nur
missmutig an einer halben
Schnitte Brot nagt? Und
warum flüchtet Ruby in die
Berge, um ihr Leben mit einem
verwilderte Hunderudel zu
teilen?
Diese und andere Fragen stellt sich die Autorin Sylvia M.
Dölger. Die Antworten gibt die Freudenbergerin in elf
Kurzgeschichten, die abwechslungsreicher nicht sein könnten.
Im vorliegenden Buch sind die unterschiedlichsten Genres
vertreten – eine mannigfaltige Mischung aus skurrilen
Alltagssituationen, nachdenklich stimmenden
Momentaufnahmen und (anti)romantischen Schnappschüssen,
die am Ende stets ein unerwartetes Aha-Erlebnis bieten. Bunte
Bonbonfarben sucht man jedoch vergeblich. Stattdessen stößt der
Leser in den Erzählungen von Sylvia M. Dölger auf allerlei
Hintersinniges. Schonungslos, doch nicht selten mit einem
wohldosierten Tropfen Humor, greift die Autorin zum
Abschminktuch, demaskiert den Aberwitz des menschlichen
Daseins und erweist sich so als eminente Kritikerin unserer
Kultur.
http://www.amazon.de/Nachtsand-Was-ist-scheint-ebook/dp/B006K0G41S/ref=sr_1_2?ie=UTF8&qid=1328619720&sr=8-2
Die selbstbewusste Sue gerät in
große Gefahr und flüchtet nach Thailand, wo ihre Mutter lebt,
die sie vor 17 Jahren zur Adoption frei gegeben hat.
Er ist tot! Ich habe ihn erschlagen. Dabei hatte ich doch bis
gestern mein Leben einigermaßen im Griff,
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