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Hinter dem Horizont: Metro 2033-Universum-Roman (German Edition)

Hinter dem Horizont: Metro 2033-Universum-Roman (German Edition)

Titel: Hinter dem Horizont: Metro 2033-Universum-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrej Djakow
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Zielscheibe machen sollen. Wir können die Steppenhunde ohne großes Risiko aufhalten, wenn wir sie in einen Hinterhalt locken. An irgendeiner Anhöhe oder einem Hügel …«
    »Der Bursche hat recht«, sprang ihm Migalytsch bei. »Der vertikale Schwenkwinkel einer T-90 -Kanone beträgt – wenn mich nicht alles täuscht – vierzehn Grad. Wenn wir das Monster in die Falle locken und uns im toten Winkel verschanzen, können wir ungestört die Jeeps in Grund und Boden schießen. Und ohne Eskorte kommt der Panzer nicht weit. Ohne mobile Instandsetzungsbasis, ohne Tankwagen … Die maximale Reichweite beträgt nicht mehr als fünfhundert Kilometer. Wenn man gewisse Grundregeln nicht beachtet, sind weite Vorstöße mit Panzerfahrzeugen unmöglich!«
    »Am besten, wir nehmen sie aus mehreren Stellungen gleichzeitig unter Feuer«, warf Gennadi ein. »Maschinengewehre haben wir mehr als genug. Wenn wir die Verfolger ausschalten, brauchen wir auch nicht wie die Henker zu fahren. Das mindert das Risiko, in irgendeinem Graben zu landen.«
    Die Besatzung war Feuer und Flamme für die Idee des Jungen und wartete gespannt, was der Kommandeur entscheiden würde. Der hatte es wie immer nicht eilig und suchte erst einmal nach Argumenten, die gegen den Plan seines Sohnes sprachen.
    »Außerdem müssen wir Rache nehmen für Sitting Bull«, setzte Gleb noch einen drauf. »Sungat muss bestraft werden!«
    Aus den Augen des äußerlich ruhig wirkenden Jungen sprach grimmige Entschlossenheit. Eine Entschlossenheit, die nicht jugendlichem Übermut entsprang, sondern auf einer nüchternen Analyse der Situation beruhte und auf die eigene Stärke baute. Taran dagegen war äußerst angespannt und hatte Mühe, sich seinen gekränkten Stolz nicht anmerken zu lassen. Die beiden hatten gleichsam die Rollen getauscht, und der Stalker ertappte sich bei dem Gedanken, dass er als beleidigte Leberwurst wohl keine allzu gute Figur abgab.
    »Du bist erwachsener geworden, Gleb«, sagte er versöhnlich. »Migalytsch, was ist draußen los? Warum sind wir stehen geblieben?«
    »Eben wegen dieser Sache bin ich eigentlich in die Kajüte gekommen.« Der Alte grinste vielsagend und rückte seine verrutschte Panzerhaube zurecht. »Vor uns befindet sich eine Senke. Und der Weg hinunter ist nicht steil … Übrigens ein idealer Platz für einen Hinterhalt. Was Besseres dürften wir kaum finden.«
    »Sieht nach einem Glücksfall aus … Also gut, Gleb, du hast gewonnen.« Taran gab sich endgültig geschlagen. »Wir werden Sungat einen heißen Empfang bereiten!«
    Die Mannschaft wuselte durch die Kajüte und machte sich einsatzbereit. Während Gleb und Aurora Dym dabei halfen, die Kord- MG s zu demontieren, manövrierte der Truck zwischen moosbewachsenen Felsblöcken hindurch und durchquerte die Senke, deren Ränder allmählich zu steilen Wänden aufragten und einen kleinen Talkessel bildeten, der etwa so breit wie ein Fußballstadion war.
    »Schaut mal, Mannschaftstransporter!«
    Gleb hechtete zum Bullauge und betrachtete die aus dem Schnee ragenden Dächer und Waffentürme der gepanzerten Relikte. Zusammen mit Aurora zählte er mindestens vier Wracks, bevor Taran, einem Bauchgefühl folgend, das Gaspedal durchdrückte und die gestrandete Fahrzeugkolonne hinter sich ließ.
    »Wollen wir uns die Kisten nicht mal anschauen?!«, protestierte Dym. »Das sind bestimmt die Überreste eines Aufklärungstrupps aus Jamantau.«
    »Keine Zeit!« Der Stalker blieb auf dem Gas und steuerte den Raketentruck auf den flachen Gegenhang der Mulde zu. »Die Steppenhunde sind uns zu dicht auf den Fersen.«
    Mit viel Schwung schoss die »Ameise« über den Rand der Mulde hinaus, plumpste in den Schnee und rutschte noch ein paar Meter weiter, bevor sie keuchend zum Stillstand kam. Die heißen Stahlbleche, die den Motor abdeckten, dampften und knisterten im Frost.
    Quietschend öffnete sich die Ausstiegsluke, und drei in mausgraue Gewänder gehüllte Gestalten kletterten eine nach der anderen ins Freie.
    »Eine ziemlich miese Tarnung«, moserte Dym und nestelte am Saum des aus Sackleinen improvisierten Tarnumhangs. »Damit fliegen wir garantiert auf …«
    »Verschrei’s nicht, Gena. Wir wälzen uns gründlich im Schnee und fertig.« Taran lud sich das schwere Kord- MG auf die Schulter und stapfte durch den Schnee auf einen kleinen Buckel zu, der ihm als Deckung geeignet schien. »Gleb, wo bleibst du denn?!«
    Der Junge zog einen kleinen Handschlitten, auf dem eine Kiste mit

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