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Hinter Geschlossenen Lidern

Hinter Geschlossenen Lidern

Titel: Hinter Geschlossenen Lidern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Waters , Carolin Wagner
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er ist und ich vermisse ihn, als hätte er einen Arm von mir mitgenommen. Gerade hatte ich begonnen, ihn mit anderen Augen zu sehen ...”
Ich dachte an seinen Kuss, an die Art, wie er mich an sich gezogen hatte, roch den Duft seiner Haut ... ich hatte mich in ihn verliebt und ich wollte das nicht verleugnen müssen, um irgendwie über seinen Verlust hinwegzukommen.
Als ich aufschaute, begegnete ich Kurts mitfühlendem Blick.
“Wie wäre es, wenn du Clive schreibst. Sag ihm, wie sehr du ihn vermisst, was er für dich bedeutet. Sag ihm, warum du mit Braden ausgegangen bist. Vielleicht besinnt er sich dann.”
“Du vergisst nur eines, Darling. Ich habe keine Adresse.”, murrte ich.
“Sende ihn doch an seine Bank und bitte sie, ihn an Clive weiterzuleiten.”
Ich sah Kurt mit offenem Mund ehrfürchtig an. Auf eine so einfache und gleichzeitig geniale Idee wäre ich nie gekommen.
„Ich muss sofort nach Hause.“

Elf
    Auf der Fahrt konnte ich an nichts anderes denken als an Clive und an das, was ich ihm schreiben wollte. Noch im Auto verfasste ich eifrig einen ersten Entwurf. Natürlich war der Brief viel zu wichtig, um ihn einfach so herunterzuschreiben. So ungeduldig ich jetzt auch war, wo ich einen kleinen Hoffnungsschimmer am Horizont auftauchen sah, über die genauen Worte wollte ich erst noch einen Tag und vor allem eine Nacht nachdenken. Beim Einschlafen kamen mir immer die besten Ideen. Dieser Brief musste ein Meisterwerk werden.
    Ich war so in Gedanken, dass mir der fremde Wagen vor unserem Haus gar nicht auffiel. Ich schnappte mir die Badesachen vom Sitz und lief voller Tatendrang zum Eingang hinauf. Ich wollte gerade aufschließen, als jemand hinter mir sagte:
    „Nimmst du mich für ein paar Tage bei dir auf? Nur bis ich eine neue Bleibe gefunden habe.“
“Clive!” Ich fuhr herum.
Er hatte sich ziemlich verändert. Seine Haut war braun gebrannt, doch das dunkle Blau seiner Iris schien direkt aus der Tiefsee des Polarkreises zu stammen. Ein harter Schatten lag unter seinen Augen und zeugte von wenig Schlaf. Während er sich sonst drei Mal am Tag rasierte, betonte jetzt ein Dreitagebart sein kantiges Kinn und die ausladenden Kiefer. Er vernachlässigt sich, dachte ich betroffen.
Seine Kleidung allerdings war edel wie immer und neu. Im Gegensatz zu früher trug er keinen Anzug, nur ein seidenes anthrazitfarbenes T-Shirt und eine raffiniert einfach geschnittene Hose aus luftiger dunkler Sommerwolle, die in der leichten Meeresbrise flatterte.
Ich konnte nicht aufhören, ihn anzustarren wie einen verdammten Geist.
„Die Gardenien sind bestimmt inzwischen vertrocknet, was?“
Ich schüttelte den Kopf, immer noch starr vor Staunen. „Fast einen Monat ohne jede Nachricht und dann stehst du einfach hier und fragst nach den Gardenien.“, brachte ich schließlich hervor.
„Sie sind mir wichtig, Ich hab mir richtig Sorgen gemacht um sie. Wenn du wüsstest, wie verzweifelt …“
Er hielt inne, ich versank in seinem Blick, wo das Eis so schnell taute, als hätte er einen Flammenwerfer hinein gehalten, und ich wusste, er sprach längst nicht mehr von seinen Pflanzen.
Ich begann zu zittern, meine Knie wurden weich. Im nächsten Augenblick packte er mich und trug mich jede einzelne Stufe zu unserer Dachgeschosswohnung hinauf und in sein Bett.
“Ich habe dich überall gesucht.” Meine Stimme wollte nicht richtig gehorchen, mehr als ein Flüstern war es nicht, was da über meine Lippen kam, bevor Clive mir vollständig den Atem nahm mit einem tiefen Kuss. Doch ich stieß ihn weg, machte mich von ihm los. Erst wollte ich es wissen.
„Warum, Clive? Wolltest du herausfinden, wieviel du mir bedeutest, ob ich allein bleibe, nachdem du gegangen bist?”
“Lee! Bitte …”, Clive kam hoch und türmte sich vor mir auf, um sich das T-Shirt über den Kopf zu ziehen. Der Anblick seiner nackten Brust war atemberaubend, aber ich versuchte, nicht darauf zu achten, dass mir diese winzigen dunklen Brustwarzen über wohl definierten Muskelplatten das Blut in meine Lenden trieb. Ich musste meinen Frust jetzt erst loswerden.
“Verstehst du nicht, wie grausam das ist, mich einfach so zu verlassen, wo es mir am dreckigsten ging?“
„Einfach war es bestimmt nicht.“
„Ach, halt die Klappe! Jetzt tauchst du plötzlich wieder auf, spielst hier ‘Jack in the Box’ und willst, dass ich dir alles vergebe.“ Ich redete mich in Rage.
„Du vergibst mir ?“ Er lachte zärtlich, legte sich neben mich, wollte mich beruhigen und in

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