Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hinterhalt am Schwarzen Fels

Hinterhalt am Schwarzen Fels

Titel: Hinterhalt am Schwarzen Fels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
Vom Netzwerk:
Es werden ohnehin immer weniger.«
    »Ich verteidige ja nur den
modernen Mann und Jüngling als solchen.«
    Midler und Tanja kamen, wollten
wissen, was es zu lachen gäbe. Dann scharten sich alle zusammen und der Lehrer
erzählte eine andere keltische Sage. Noch bevor er damit fertig war, geschah
es.
    Sie hatten sich lautlos
angepirscht. Unbemerkt hatten sie die Gruppe umzingelt. Ein fast geschlossener
Kreis — auch auf der mondbeschienenen Seite des Platzes, denn dort bot der Fels
ihnen Sichtschutz beim Anschleichen.
    Scheinwerfer flammten auf,
Handscheinwerfer waren auf die 9b gerichtet von vier Seiten. Das geschah ganz
plötzlich. Zwei, drei Mädchen quietschten auf. Alle andern — eben noch Midler
zugewandt — fuhren auf dem Absatz herum.
    Tim dachte: Also doch! Kein
Irrtum. Hätte auf mich hören sollen. Er trat dicht neben Gaby, kniff die Lider
zusammen und versuchte zu erkennen, wer es war. Firma Kunze & Livinski
plus Verstärkung? Eher nicht. Sondern?
    Metall, bläulicher Waffenstahl,
schimmerte auf im Lichtkreis eines Scheinwerfers, und Tim meinte, gesehen zu
haben, was es war: eine Maschinenpistole. Seine Nackenhaare sträubten sich,
hoben fast den Schild seiner Baseballmütze an, die er wie immer verkehrt herum
aufgesetzt hatte.
    »Dies ist ein Überfall«,
dröhnte eine kalte Stimme. »Niemand rührt sich. Ich will keine Bewegung sehen.
Nur Salzsäulen. Landres! Tritt einen Schritt vor!«
    Der Leibwächter, ohnehin im
äußeren Ring der Gruppe postiert, gehorchte.
    Tim hatte jetzt einen
Überblick. »Es sind acht, nein, neun Figuren«, flüsterte er Gaby zu. »In
Kampfanzügen, mit Maschinenpistolen, die Gesichter vermummt.«
    »Bestimmt dieselben«, ihre
Wisperstimme wackelte etwas, »von heute Morgen.«
    »Leg deine Pistole auf den
Boden, Landres!«, gebot der Anführer der Vermummten.
    Er war mittelgroß, wie Tim
registrierte, stand zwischen zwei Scheinwerferträgern und mit dem Rücken zur
Schattenseite. Seine Maschinenpistole war auf Landres gerichtet, auch zwei
andere Vermummte zielten auf ihn.
    Mit den Fingerspitzen zog der
Leibwächter seine Waffe heraus, fasste sie am Schlitten, legte sie ab auf dem
sandigen Boden wie etwas Zerbrechliches. Dann trat er einen Schritt zurück.
    Sofort war der Anführer bei
ihm. Tim konnte die Bewegung nicht genau erkennen. Offenbar rammte der Kerl dem
Leibwächter den Lauf der MP gegen den Magen.
    Ein erstickter Schrei. Landres
sackte zu Boden.
    »Habe ich was von Zurücktreten
gesagt?!«, belferte der Anführer.
    Landres stöhnte, krümmte sich
zusammen, blieb liegen mit angezogenen Knien.
    Tim merkte: Um ihn herum waren
alle erstarrt vor Entsetzen. Er selbst blieb cool wie Oskars Hundeschnauze und
wusste, dass das Schlimmste noch kam.
    Zuvor nahm Midler all seinen
Mut zusammen. »Was... was wollen Sie von uns?«, fragte er mit halbwegs fester
Stimme. »Wir sind eine Schulklasse. Wir haben weder Geld bei uns noch
irgendwelche Werte.«
    »Schnauze!«, wurde er
angeraunzt. »Du redest nur, wenn ich dich frage.« Der Anführer begleitete das
mit einer herrischen Bewegung. »Stellt euch in einer Reihe auf! In einer Reihe,
habe ich gesagt!«
    Wenn’s ihm Spaß macht, dachte
Tim mit Galgenhumor. Vielleicht überprüft er unsere Fingernägel oder lässt uns
Kniebeugen machen.
    Bewegung war in die Gruppe
gekommen. 16 Jungs, sieben Mädchen und zwei Erwachsene sortierten sich. Landres
lag noch am Boden und gab Laute von sich, als müsse er erbrechen.
    Tim stand zwischen Gaby und
Rebecca, die wie eine Espe bei Windstärke, neun zitterte, also Sturm, was einer
Fauch-Geschwindigkeit von ca. 80 km/h entspricht.
    »Keine Sorge!«, flüsterte Tim.
»Erschießen werden sie uns nicht.«
    »Schnauze!«, brüllte der
Anführer. »Keiner redet.«
    Tim, Gaby, Karl, Kevin und
Gabriel — alle hielten noch ihre Fackeln. Auspusten, dachte Tim, kann man die
nicht. Müssen irgendwie runterbrennen. Oder wir tauchen sie ins Wasser. Aber wo
murmelt hier ein klarer Quell? Verdammte Kiste!
    Der Anführer deutete schräg vor
sich auf den Boden. »Jeder legt dort sein Handy hin. Und komme mir keiner
damit, er habe es nicht bei sich. Der kriegt ‘ne Kugel ins Knie. Ich will 26
Handys sehen. Auch deins, Landres! Also los! Links fangen wir an.«
    Aha!, dachte Tim. Schlau,
schlau! Sie wollen verhindern, dass wir die Polizei alarmieren, wenn sie hier
den Abflug machen. Denn raus müssen sie erst mal aus dem Keltenland. Hier würde
man sie aufstöbern im besten Versteck. Aber bis die Forststraße

Weitere Kostenlose Bücher