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Hinterhalt am Schwarzen Fels

Hinterhalt am Schwarzen Fels

Titel: Hinterhalt am Schwarzen Fels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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südwestlich. Dort stand das völlig ausgebrannte Wrack eines alten
Truppentransporters. Aber das wurde so geschickt gemacht, dass kein Waldbrand
entstand. Und niemand hat das Feuer bemerkt. War auch niemand in der Nähe, kein
Waldarbeiter, kein Wanderer. Manchmal ist es wirklich verhext.«
    »Also haben sich die Täter zu
Fuß abgesetzt?«
    »Nein. Sie hatten einen
Hubschrauber. Wir haben eindeutige Spuren auf der Lichtung gefunden. Aber auch
den Hubschrauber hat niemand gesehen. Kein einziger Zeuge.«
    »Das sieht wirklich nach Profis
aus. Und nach bester Vorbereitung.«
    »Genau. Sonst hätte ich auch
schon dafür gesorgt, dass die 9b Polizeischutz erhält.«
    »Du meinst die... Anfangsidee?«
    Er nickte. »Die Täter ziehen ab
— ohne irgendwas. Wieso? Galt das alles der 9b — und wurde abgeblasen, weil die
nicht da war? Auf den ersten Blick spricht vieles dafür. Der zweite stellt
richtig: Kann nicht sein. Diese Profis müssen gewusst haben, dass die 9b auf
Klassenfahrt geht — und zwar eine Woche früher als geplant, was ja seit
Donnerstag im Internat jeder Spatz weiß. Außerdem hätte es auch nicht der 9b im
Ganzen gegolten, sondern natürlich nur einem Schüler: Hendrik Bachheym. Der hat
nicht umsonst einen Bodyguard.«
    »Armer, reicher Junge.«
    »Er soll nicht sehr sympathisch
sein.«
    »Aber er hat sich in unsere
Tochter verknallt. Gaby war richtig angewidert, als sie’s mir erzählte.«
    »An seiner Stelle würde ich Tim
aus dem Wege gehen.«
    Margot hob die Schultern. Dann
kam ihr eine Idee. »Wäre es nicht lustig, wenn wir Gaby jetzt anrufen? Sie
wandert Hand in Hand mit Tim. Und wir wünschen den beiden eine gute Nacht.«
    Er lachte. »Hoffentlich
empfinden sie das nicht als Kontrolle.«
    »Aber doch nicht unter uns — so
wie wir zueinander stehen.«
    Margot war schon am Telefon und
wählte Gabys Handynummer. Das Rufzeichen erklang, aber Gaby meldete sich nicht.
»Na, so was! Hat sie’s nicht bei sich? Wahrscheinlich liegt es eingeschaltet in
ihrem Herbergszimmer. Ich versuch’s mal bei Tim.«
    Nach einer Minute gab sie auf.
»Dasselbe. Schirmen die beiden sich ab? Aber vielleicht beobachten sie gerade
irgendwelche Tiere. Und da können sie natürlich nicht reden. Ich rufe Gaby noch
mal an und wünsche ihr eine Gute Nacht auf die Mailbox.«
    Nachdem sie das erledigt hatte,
setzte sich Margot neben ihren Mann. Er legte den Arm um ihre Schultern, und
sie redeten von früher, als sie selbst noch Schüler waren und auf Klassenfahrt
gingen.

18.
Zweikampf
     
    Im Haufen der Handys meldete
sich eins mit melodischem Rufzeichen. Daran erkannte Tim: Gaby wurde angerufen.
Nanu? Um diese Zeit? Eigentlich konnten das nur ihre Eltern sein. Hoffentlich
nichts Wichtiges. Denn melden konnte sich Gaby natürlich nicht.
    Die Situation hatte sich kaum
verändert. Der Mond beschien den Kampfplatz. Die 9b war jetzt größtenteils eine
verängstigte Gruppe, die nicht mehr in Reihe stand. Die Fackelträger hielten
noch immer ihre Lichtquellen. Die Vermummten bildeten einen größeren Kreis,
schufen gleichsam Platz für die Zweikampfarena.
    Gabys Handy war verstummt.
Stattdessen ertönte Tims mit Rossinis unsterblicher Musik als Erkennungscode.
    Klare Sache, dachte der
TKKG-Häuptling. Da sich Gaby nicht meldet, probieren es die Glockners bei mir.
Tut mir ja Leid, aber ich bin anderweitig beschäftigt.
    Sein Gegner stand bereits in
der Mitte des Platzes, hatte seine MP einem Komplizen überlassen, der sie
umhängte, und lockerte sich.
    Er wirkte fit. Ein Fighter mit
Kampferfahrung.
    Tim war völlig ruhig. Er ist
auch körperlich seinem Alter weit voraus, war deutlich größer als sein Gegner
und lag mindestens eine Gewichtsklasse höher. Für einen 14-Jährigen blickt er
auf eine enorme Erfahrung im Kampfsport zurück. Begonnen hat alles mit Judo,
Karate kam hinzu, dann Kung Fu und schließlich Kickboxen — zusammen mit
Volleyball sein Lieblingssport. Ständiges Training und viele Kämpfe haben Tim
fast zum Profi gemacht.
    Er gab Midler die Fackel zum
Halten und musste grinsen über dessen Miene. Verzweiflung war ein zu schwaches
Wort dafür.
    Ein Blick zu Gaby. Sie presste
die Hände aneinander, sah ihn unverwandt an und bewegte lautlos die Lippen.
    Auf flacher Hand blies er ihr
ein Kusshändchen zu, dann stellte er sich seinem Gegner.
    Der trug nach wie vor seine
Maske, die aber die Sicht nicht behinderte. Auf doppelte Schrittlänge standen
sie voneinander entfernt.
    »Irgendwelche Regeln?«, fragte
Tim.
    »Das

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