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Hinterher ist man immer tot: Roman (German Edition)

Hinterher ist man immer tot: Roman (German Edition)

Titel: Hinterher ist man immer tot: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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Auftrag von Mike Madden abliefern. Warum holt ihr’s nicht aus der Tasche und seht nach?«
    Krieger und Fortz fangen wieder mit ihren Spielchen an.
    »Warum nicht?«
    »Ja, warum sehen wir nicht nach?«
    »Klingt vernünftig.«
    »Absolut vernünftig.«
    Fortz dirigiert beim Sprechen mit dem Skalpell. »Wir müssten schon ganz schöne Makroidiotiker sein, um deinem Vorschlag nicht Folge zu leisten.«
    Krieger lacht über das Wort Makroidiotiker , womit er wahrscheinlich erneut einen Schatten auf ihre Doppelnummer wirft.
    »Sehen wir in deinen Augen aus wie Makroidiotiker , McEvoy?«, will Krieger wissen.
    Das ist eine knifflige Frage.
    »Nein, hört zu, es steckt in meiner Tasche.«
    Wenn ich Krieger und seinem Partner entkommen kann, mache ich mir wegen Mike später Sorgen. Und wenn ich hier überlebe, kehre ich so gut wie sofort zurück und prügele diesen beiden Clowns die Scheiße zu den Ohren raus.
    »Mein Päckchen ist zweihunderttausend wert, was ein ganzer verfluchter Batzen mehr ist als das, was ihr hier zusammenkratzen könnt. Außerdem gibt’s da, wo’s herkommt, auch noch mehr.«
    Mit einer Prise Wahrheit verkaufen sich Lügen viel besser.
    »Halt die Luft an, McEvoy«, sagt Krieger. »Du brauchst sie noch zum Schreien.«
    Fortz klopft Krieger in stiller Anerkennung seines Spruchs auf die Schulter.
    »Meinst du, wir haben uns rein zufällig für dich entschieden, Danny?«, fragt er und gibt die Antwort gleich selbst. »Nein, wir wurden beauftragt, dich abzuholen und nachzusehen, wo das Päckchen ist. Aber da du offensichtlich glaubst, das Päckchen könne in deine Jackentasche passen, dann weißt du nicht mal, was das Päckchen ist. In diesem Fall dürfen wir mit dir verfahren, wie wir es für richtig halten, vorausgesetzt, deine Leiche wird niemals gefunden.«
    »Sie werden dich niemals finden«, wiederholt Krieger im Brustton der Überzeugung, als hätte ich daran gezweifelt.
    »Wir haben deine Akte gelesen«, fährt Fortz fort. »Wir kennen deine Special-Forces-Tricks. Ich gehe an die Jacke und suche nach deinem Päckchen, dann explodiert es, und mir spritzt Säure oder irgendein anderer Scheiß entgegen. Nein, so weit wird es nicht kommen. Wir ziehen hier unser Ding durch, danach lassen wir uns Zeit und holen dein Päckchen mit der Pinzette raus. Aber hey, danke, dass du uns über seine Herkunft aufgeklärt hast. Die Information könnte für die Verhandlungen nützlich sein.«
    Arschloch. Unverschämtheit, die vernünftigen Vorschläge eines Mannes gegen ihn selbst zu verwenden.
    »Hey«, sagt Krieger. »Jetzt kriegen wir gleich dreimal Geld. Vom Boss, den Perversen und das, was im Päckchen steckt.«
    Fortz wirft das Skalpell in die Luft und fängt es gekonnt auf. »Wer kann bei einem guten Dreier schon nein sagen?«
    Ich war dämlich, und Fortz hat mich drangekriegt.
    Jetzt spricht die Panik aus dir, Dan. Mach dich locker.
    In einem früheren Leben, als ich noch unbedingt meinem Land dienen wollte, indem ich es auf schnellstem Wege verließ, hat mir der Armee-Psychiater die Ohren über drohende Geiselnahmen vollgequatscht. Anscheinend wurden UN -Friedenswächter ebenso regelmäßig entführt wie Batmans Robin, nämlich ungefähr einmal pro Woche. Leider überlebten wir nicht mit derselben Konsequenz wie der kleine Freund des Superhelden.
    Führe Verhandlungen stets aus überlegener Position heraus, oder zumindest einer, die als solche wahrgenommen wird, hatte mir Simon Moriarty geraten. Sollte dies nicht funktionieren, bleibt dennoch erstaunlich, dass so viele dieser Schwachköpfe nicht einmal wissen, wie man einen Knoten bindet.
    Nichts davon lässt sich auf meine jetzige Situation anwenden, da ich an Händen und Füßen gefesselt und strenggenommen auch gar keine Geisel bin. Ich bin eine Ware, mein Leben wird gegen Geld versteigert, Stück für Stück, die Eier zum Schluss.
    »Ihr könnt doch nicht einfach einen erwachsenen Mann auf offener Straße entführen und glauben, dass das niemand mitbekommt«, sage ich und versuche, nicht allzu weinerlich zu klingen. »Ihr seid doch Polizisten, um Himmels willen. Habt ihr schon mal was von Überwachungskameras gehört?«
    Fortz erwidert voller Herablassung: »Ja, haben wir, wir kennen jede einzelne Kamera in der Stadt. Was glaubst du wohl, warum wir an der Stelle geparkt haben, an der wir geparkt haben?«
    »Es muss doch Zeugen geben?« Jetzt klinge ich definitiv weinerlich. Wie ein trauriges Zicklein.
    »Kann sein«, räumt Krieger ein. »Aber bis

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