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Hiobs Spiel 1 - Frauenmörder (German Edition)

Hiobs Spiel 1 - Frauenmörder (German Edition)

Titel: Hiobs Spiel 1 - Frauenmörder (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias O. Meißner
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um sich in aller Ruhe mit sich selbst unterhalten zu können.
    » Lass Was die haben Finger wir von denn meinem hier? Gedächtnis, Der sonst erste werd Kuss! ich Ihr dich Name verdammt war lass Carola. das Wie los niedlich! das Weg gehört damit! miiiiiiiiiiiiiiieeeeeeeerrrr! «
    Captain Chrome drehte sich nach hinten um, als Hiob wieder zu schreien anfing, sich selbst den Mund zuhielt, sich dann in die Hand biss und zwei Schritte zurück, eine halbe Rechtsdrehung und einen Schritt vorwärts machte.
    »Liebeskummer?«, fragte er den Arzt.
    Yaycayab nickte schweißüberströmt, und Captain Chrome nickte ebenfalls. Seufzend hob er das unsichtbare Gesicht Richtung Decke, und über den monochromen Spiegel lief eine junge Frau in einem wehenden weißen Sommerkleid auf einer grünen Wiese mit rotem Mohn.
    Hiob hatte jetzt die Schnauze voll. Er knöpfte sie sich jetzt so richtig vor.
    » Mieses Du Schwein, hast bis so viel jetzt kranken warst Schutt du hier nur drinnen ein Junge weiteres du Häkchen solltest auf mir meiner dankbar Liste sein aber dass ab ich jetzt dich wird davon es erlöse persönlich .«
    Hiob fing an zu springen.
    Mit geschlossenen Augen, den Kopf in den Nacken gelegt, die Arme locker am Körper, sprang er mit beiden Beinen gleichzeitig rhythmisch immer wieder hoch und ein Stückchen nach vorne, damit er den Anschluss an die Eskorte nicht völlig verlor und auf der kapazitätsübersättigten letzten Meile verloren ging.
    Der Last Mile Canyon kriegte sich kaum mehr ein.
    Die Massai benutzten diese Sprungtechnik, um Dämonen aus ihren Körpern zu treiben. Durch die andauernde rhythmische Erschütterung des Springens rutschten die Damönen im Körper langsam abwärts, bis sie dann von den an den Fußgelenken befestigten lauten Schellenketten dermaßen verschreckt wurden – der Auf-einem-Fließband-in-eine-Sägemaschine-hineingleit-Effekt –, dass sie es vorzogen, den Wirtskörper zu verlassen. Hiob hatte keine klirrenden Fußschellen, deshalb konnte er nicht darauf hoffen, den aggressiven Dämonenvirus aus dem Leib zu kriegen, aber es gelang ihm immerhin tatsächlich, den Quälgeist aus dem Kopf abwärts bis zum Bauch zu rütteln und zu schütteln. Dort stoppte er sadistisch das Gehüpfe und ließ den blinden Passagier, wo er ohnehin schon Schmerzen hatte.
    »So, jetzt wirst du endlich aufhören, dauernd dazwischenzuquatschen, Junge, sonst streng ich mich ein bisschen an und furz dich raus, und zwar mitten in eine Feuerzeugflamme, capice?«
    Schweigen. Nur ein leichtes Grummeln im Verdauungstrakt. Deutliches Zeichen von kleinlauter Zustimmung. Hiob schloss wieder zur Gruppe auf, sich mit beiden Händen die Haare zurückstreichend und erstmals einen möglichst seriösen Eindruck machend.
    Insgeheim war er sehr stolz auf den kleinen Doc.
    Yaycayab war Philippino, und auch wenn er als solcher die Eigenschaft hatte, politische Glaubenssysteme ab- und anzustreifen wie andere Leute ihre Socken, war er doch ein sehr religiöser Mann. Er war zwar nicht so religiös wie die Philippinos, die sich am Karfreitag voller Inbrunst öffentlich kreuzigen ließen – dafür hatte er als Obduktionist schon zu viel Prosaisches gesehen –, aber er glaubte an das Böse im Menschen und dass es bestraft, ausgetrieben und vernichtet werden musste, und er erkannte einen Besessenen, wenn er einen vor sich hatte. Deshalb hatte er sich bereit erklärt, Hiob zu unterstützen. Das Bemerkenswerteste daran war, dass Hiob ihm seinen Pac-Man-Plan gar nicht genauer hatte erklären können, erstens, weil er nicht mehr in der Lage gewesen war, zusammenhängend zu reden, und zweitens, weil er gerade noch rechtzeitig begriffen hatte, dass der Virus in ihm nicht aus Jux und Dollerei da war, sondern selbstverständlich die Aufgabe hatte, für den Feind zu spionieren. Dass Yaycayab trotzdem mitmachte, bewies einen gesunden Sinn für Aberwitz.
    Elektrische Hochsicherheitstüren summten und dröhnten auf und zu.
    Gitter auf Rollen drängelten zu Schloss.
    Der Last Mile Canyon wischte sich die Lachtränen von den Wangen und bedauerte fast, dass er keinen Einblick in die Exekutionskammer hatte. Bislang hatte es ihn nie interessiert, was dort vorging, aber Zeiten änderten sich halt und wurden eigentlich immer rosiger.
    Das Notarztteam war echt schnell da gewesen. Das Gerichtsgebäude hatte ein eigenes, für den Fall, dass einmal ein Verdonnerter seinem Verteidiger an den Kehlkopf ging oder einen Kronzeugen im Kreuzverhör der große Durchfall

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