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Hiobs Spiel 1 - Frauenmörder (German Edition)

Hiobs Spiel 1 - Frauenmörder (German Edition)

Titel: Hiobs Spiel 1 - Frauenmörder (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias O. Meißner
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des Rauchers rauchte jetzt von innen, nach gedünsteten, ungewürzten Mohrrüben riechend.
    Wacos Sohn – »Marky« Mark Waco, zwölf – bekam zufällig beim Hinaufschlurfen in sein Zimmer von der Treppe aus das Schauspiel mit und sagte: »Wow, Dad, super, coole Performance!« Erst als sein sonst so verbissen uncooler Alter zwei Hip-Hop-Soundtrack-CD-Spieldauern später immer noch schwelend auf dem Teppich lag und langsam auseinanderfiel, wunderte sich »Marky« doch ein bisschen, und als er nach dem nachmittäglichen Streetball-Jam wieder nach Hause kam, ging er halt mal näher ran. Die Sülze war vor acht Minuten gestorben, stellte sich heraus.
    Hiob aber kriegte das alles gar nicht mit. Er schnackelte wie Kastagnetten durch die Gegend, die Welt in Dreivierteldrehungen verfolgend, sein labiler Geist kreiste im eingesprungenen Tsukahara fort und fort, der Doc, den Körper zum Fragezeichen gebogen, den Mund im ananasförmigen Gesicht breit wie von einer Axt geschlagen, fing den Trudelnden ab und schmetterte ihn rücklings auf einen von Benutzungsspuren übersäten Leichenbeschauungstisch, ’causetonightisthenight, fledrige Überlandleitungen aus Fischgräten baumeln kopfüber an den Kniekehlen von lachenden Blaumannmonteuren, forusfeelingalright, irgendwelche Stecker werden aus den Kabeln gerissen, weil die Alarmwarntöne piepen und schrillen und man sie anders nicht auskriegen kann, Hände schlagen beschwichtigend auf pralle Knöpfe, Tilt Baby, we’llbemakinglovethewholenighttherouuuuugh, Hiob presst die Hände wie Kopfhörer gegen den Schädel, schaltesabschaltesabschaltesabbittebitte machdassesaufhört, causeI’msavingallmylove, fachmännisch stemmt der Doc des Deutschen Helden Zähne auseinander, erdet ihn mit einer Art Klebebanddraht und flößt ihm Druckschaum in den halogendurchstrahlten, blutleuchtenden Rachen, in der vollbesetzten Subway spontaneous-humancombusted ein gerade noch zwischen Walkmanhörern wackelnder Lockenkopf, ein Hacker riecht an seinen Fingern, eine Peepshowklappe kommt wie eine Guillotine runter und kappt ausgerechnet ein Föhn hüpft quietschend aus der Frauenhand und in des Mannes Wanne, yeahI’msavingallmyloving, aaaauuuuuffffhööörrrrennn, punkt, punkt, komma, strich, fertig ist der Schaltplan, nicht?, causeI’msavingallmylove for Youuuuuuuuuuuuuu, arrr-arrrr-gh-gh-gh-hhh, perfekt, perfekte Falle, ev’rythin’s gonna be allright, Ghetto Bastard, es ist noch nicht überstanden es ist überstanden. Schweißtuch, Doc, wohlverdient. Puhhhyah. Zum ersten Mal in diesen Katakomben: Der Patient lebt. Coole Performance, wow.
    Was, in des Dreiteufels Namen, ist hier überhaupt los?
    (Hier bitte Erklärungsmodell eintragen:
    -------------------------------------------flatlineshuttle)
    Hiob stürzt verschwommen, platscht schier auf den kalten zementierten Boden des Mortiariums, kriecht auf allen vieren zwischen den kurios kalten Killerkadavern herum und sieht hinter seinen Augenlidern wie mit einem Eyephone ganzheitliche Strukturen ablaufen. Aus dem Hörer hat sich ein klitzekleiner elektronischer Virus durch seinen jungfräulich engen Gehörgang bis zum Hirn hindurchgewunden und nistet sich nun in der Zirbeldrüse ein, mit Frau und Hund und Morgenzeitung. Hiob sieht den jungen Otts, das blöde Kind, den erwachsenen Otts, der tötet, um mal zu sehen, ob dann was passiert, mit einer vagen Spannung, aber ohne das eigentlich durchdringende Gefühl, etwas radikal Verbotenes oder wirklich Aufregendes zu tun, es gibt ja ohnehin so viele Menschen, viel zu viele, hört man immer, da kommt es auf die paar doch gar nicht an, und er sammelt die Haare wie in diesem ulkigen Buch beschrieben, das ein Freund in einem Antiquariat in einer großen Stadt gefunden und ihm mitgebracht hat, nur so zum Ausleihen, gar nicht zum Behalten, nur dass der Freund dann eben gestorben ist, Motorradunfall, und er schmökert darin und kriegt einen Ständer, denn da sind Zeichnungen drin mit Frauen – mannomann, was mit denen so angestellt wird, ist ja echt abgefahren, mal was ganz anderes halt, aber das Töten, das Töten ist in Wirklichkeit viel schwieriger, die Opfer krümmen sich immer so oder werden plötzlich mächtig stark, mit harten Muskeln überall, oder sie schreien und sind furchtbar unfair, mit Beißen und Kratzen und so, das macht gar keinen Spaß mehr, das lohnt nicht, macht die Kleidung fleckig, und die Reinigung ist schwer, aber im Buch steht, als Belohnung für diesen ganzen GarkeinSpaß gibt’s

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