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Hiobs Spiel 2 - Traumtänzer

Hiobs Spiel 2 - Traumtänzer

Titel: Hiobs Spiel 2 - Traumtänzer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias O. Meißner
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hasse die Pfaffen, die uns Scheiße erzählen vom Leben nach dem Tod, das noch langweiliger sein wird als das Leben jetzt. Ich hasse die pissgelben Zwerge aus Vietnam, die uns die Wohnungen wegnehmen, und die Neger, die so schwarz wie Scheiße sind, die sich den Bauch vollschlagen von dem Geld, das eigentlich uns zusteht, das der verfickte Staat uns wegnimmt und den grinsenden Asylbetrügern vorne und hinten reinschiebt. »Politisch verfolgt« – dass ich nicht lache! Wir werden auch politisch verfolgt, aber wir kommen nirgendwo angekrochen und betteln um irgendwas. Wir schlagen zu. Wir klatschen alle Dreckschweine auf, holzen ihre Fressen zu Brei und spucken drauf. Wir kämpfen gegen den Staat, gegen die Kanacken, gegen die Kommis, die Ratten, die Bullen, und manchmal auch gegen uns selbst.
    Wir sind Skins.
    Wir haben Krieg mit den Autonomen mit ihren fiesen, fettigen Rastalocken und den stinkenden Lederjacken. Weißer Müll, den man verbrennen muss.
    Wir brennen alles runter. Der Führer hat schon recht gehabt. In den Ofen mit den Juden und den Türken. Das sind doch alles keine Menschen, die sind wie Ratten, nur hässlicher und dreckiger. Der Furz eines echten Deutschen riecht besser als das Parfüm von Türken.
    Sprich mich auf der Straße an, du Pottsau, und ich kotz dir mitten ins Gesicht. Fass mich an, und ich polier dir die Schnauze. Zeig mit dem Finger auf mich, und ich beiß ihn dir ab und schluck ihn runter.
    Ich bin Skin.
    Ich bin rechts.
    Ich bin deutsch. Das allein haben sie mir gelassen.
    Es gibt ein paar Leute, die uns sagen, was wir tun sollen. Rechte, in Anzügen und guten Mänteln. Sie denken, sie können uns lenken, aber in Wirklichkeit hassen wir auch sie. Wir tun ihnen ihren Willen, denn sie bescheißen uns wenigstens nicht andauernd. Sie sagen immer, dass wir bereit sein müssen, für’s Vaterland zu sterben. Das Sterben ist das Gute dran, das Wort Deutschland find ich auch gut, das Wort Vaterland hab ich nie so richtig kapiert. Was soll das überhaupt sein – Vaterland? Mein Vater ist eine geile alte Sau.
    Ich bin Skin.
    Ich bin ein Mädchen.
    Ich bin zwölf Jahre alt.
    Guten Abend entschuldigen Sie bitte die Störung mein Name ist Kerstin ich bin zur Zeit obdachlos und normalerweise verkaufe ich die Obdachlosenzeitung damit ich mich finanziell über Wasser halten kann aber die Obdachlosenzeitung ist auch für uns Obdachlose nicht kostenlos wir müssen eine Mark pro Stück bezahlen damit wir sie für zwei Mark verkaufen können wobei wir dann eine Mark behalten dürfen und zurzeit habe ich kein Geld um die Zeitungen anzukaufen deshalb wäre es sehr nett wenn der eine oder andere von Ihnen mir vielleicht mit ein bisschen Kleingeld aushelfen könnte damit ich wieder anfangen kann die Zeitung zu verkaufen und auf eigenen Beinen stehen kann denn ich weiß sonst wirklich nicht mehr wie ich über die Runden kommen soll ich wäre Ihnen sehr dankbar für jede Unterstützung wirklich für jede auch wenn es nur ein paar Pfennige sind ich bitte Sie hat denn wirklich nicht ein Einziger von Ihnen ein bisschen Kleingeld übrig das kann doch gar nicht sein hören Sie ich hätte Ihnen ja auch eine Lüge erzählen können und sagen können dass ich seit zwei Tagen nichts mehr gegessen habe aber das ist nicht wahr ich habe heute Morgen eine Schrippe gehabt mit Käse drauf und ich nehme wirklich keine Drogen ich schwöre es mein Gesicht ist nur deshalb so verquollen weil ich geschlagen worden bin von dem Mann bei dem ich letzte Nacht pennen durfte weil ich nicht alles machen konnte was er von mir gewollt hat es tut mir leid wenn ich Ihnen den wohlverdienten Feierabend verderbe ich versuche doch nur von der Straße wegzukommen es wird doch Winter und ich steh das alles nicht mehr länger durch ich entschuldige mich ja bitte haben Sie doch nein gar nichts ich weiß nicht mehr weiter trotzdem vielen Dank dass Sie mir überhaupt zugehört haben und mich nicht aus dem fahrenden Zug geworfen haben ich wünsche Ihnen noch einen schönen Abend und wenn es dann in ein paar Monaten so weit ist frohe Weihnachten mit Ihren Familien denn Weihnachten kommt trotzdem
    Ich bin jetzt siebenundvierzig
    Mein Gott – wie verbraucht das klingt
    Ich habe immer noch ein hübsches Gesicht
    Aber es ist nicht mehr meins
    Mit den Falten da das bin ich nicht
    Das ist ungerecht
    Mein ganzes Leben bin ich immer hübsch gewesen
    Die Männer haben sich nach mir umgedreht mir nachgepfiffen
    Ich habe leichtes Spiel gehabt eine beachtliche

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