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HISTORICAL Band 0264

HISTORICAL Band 0264

Titel: HISTORICAL Band 0264 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: NICOLA CORNICK
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bis ich euch hier vorfand. Du hast doch nicht jedem einen Kuss unter dem Mistelzweig versprochen, Blair?“
    „Nein, natürlich nicht! Ich kam in der Meinung, nur dich allein anzutreffen.“ In dieser gefährlichen Situation hatte Cameron ihr einen Rettungsanker zugeworfen, selbst wenn es auf Kosten ihres guten Rufes geschah. „Cameron konnte mich doch so spät nicht mehr zu Haus aufsuchen“, erklärte sie leise, als fiele es ihr schwer, ihr Tun laut zu gestehen. „Und man hätte es auch missverstehen können, wenn ich zu ihm gefahren wäre.“
    „Deshalb hatte ich ihr die abgelegene Hütte als Treffpunkt vorgeschlagen“, erklärte Lord Lindsay, und der Ausdruck seiner braunen Augen warnte jeden, ihn für einen Lügner zu halten. „Meines Wissens ist die Hütte seit Jahren verlassen. Ich habe ein paar Pferdedecken mitgebracht, etwas Brennholz, einige Kerzen und sogar eine Flasche Cognac. Und was muss ich finden? Allem Anschein nach eine Gesellschaft, zu der ich nicht eingeladen wurde! Ich muss schon sagen, das ist kein erfreulicher Auftakt zu der ersten Weihnacht, die Blair und ich miteinander verbringen wollten. Wenn du dahintersteckst, Harry, werde ich dir das nie verzeihen.“
    „Nein, Cameron, es war ganz anders. Einige von uns stolperten sozusagen über die Hütte und stießen dabei auf manches, was man uns gestohlen hatte. Und wir glaubten, heute Abend den verdammten Dieb stellen zu können“, erwiderte Lord Haverbrook hastig und sah sorgenvoll voraus, dass Cameron ihm in Zukunft verbieten würde, je auf Duncanschem Boden zur Jagd zu gehen. Er war entschlossen, alles zu tun, um den Zorn des Freundes zu besänftigen. Cameron schien zu allem fähig, wenn es um die schöne Miss Duncan ging. „Wann hätte der Kerl denn kommen sollen, wenn nicht heute? Nein, alter Junge, unsere Anwesenheit hat wirklich nichts mit dir und der Dame deines Herzens zu tun. Kommt, Gentlemen, ziehen wir uns zurück und lassen die beiden allein!“
    „Und die Sachen, Sir, die man uns geraubt hat? Ich für meinen Teil denke nicht daran, hier zu weichen, bevor ich nicht die Schafe wiederbekomme und die Satteldecken, die dort drüben liegen!“ Mr. Enright war gründlich verärgert.
    „Auch ich gehe nicht mit leeren Händen nach Hause“, unterstützte ihn Lord Fairfax. „Unsere Frauen würden toben, dass wir sie sinnloserweise am Heiligen Abend allein gelassen haben!“
    „Na gut, nehmt, was euch gehört, und verschwindet!“, sagte Lord Lindsay. „Blair und ich wären gern ein Stündchen allein, solange der Mond am Himmel steht. Und noch etwas! Untersteht euch, auch nur ein Wort über dieses Zusammentreffen verlauten zu lassen! Sonst könnte Blair niemandem mehr unter die Augen treten, meine Freunde! Aber ihr könnt jetzt schon wissen, dass sie mir das Jawort gegeben hat. Wir werden die Verlobung bald offiziell bekannt machen.“
    „Cameron, wie kannst du …?“, begann Blair empört, doch rasch verschloss er ihr den Mund mit einem Kuss und verwandelte ihren Zorn in Wohlbehagen.
    Mit der freien Hand winkte Cameron den Herren zu, doch endlich zu gehen, während sein Kuss Blair den Atem raubte und leidenschaftliches Verlangen weckte. Camerons Lippen kosteten und forderten, bis es ihr gleich war, ob sie allein waren oder nicht. Sie dachte nur noch an diesen rätselhaften Mann, der ihre Kindheitsträume von einer glücklichen Zukunft zu neuem Leben erweckt hatte. Als die Tür ins Schloss fiel und nur noch Blair und Cameron anwesend waren, erinnerte sie sich jäh der haarsträubenden Lügen, die er erzählt hatte, und an den eigentlichen Grund, warum sie sich in der verfallenen Jagdhütte befand. Cameron war der Dieb. Er hatte sich nicht nur an fremdem Eigentum vergriffen, sondern ihren guten Ruf in Gefahr gebracht. Blitzschnell entwand sie sich seinen Armen und vergaß die Versuchung, der sie beinahe wieder erlegen war. „Du bist der gemeinste, unmöglichste und abscheulichste Mensch auf Erden! Wie konntest du diese himmelschreienden Lügen über uns verbreiten?“, sagte sie wütend. „Und selbst wenn es außer dir keinen Mann gäbe, würde ich dir mein Wort nicht geben. Ich denke gar nicht daran, und wenn du dich auf den Kopf stellst!“
    „Vorsichtig, Liebste, sag so etwas nicht! Das Schicksal hat manchmal eine sehr sonderbare Art, uns beim Wort zu nehmen, besonders dann, wenn wir es am wenigsten erwarten. Ich warne dich, Blair“, mahnte Cameron unbeeindruckt von ihrem Zornesausbruch. „Außerdem scheint mir, dass deine

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