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HISTORICAL Band 0264

HISTORICAL Band 0264

Titel: HISTORICAL Band 0264 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: NICOLA CORNICK
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bunten Umzug warten. Aber sie konnte sich nicht dem Brauch entziehen, Duncan House den fröhlichen Menschen zu öffnen, auch wenn ihre Begeisterung für den Jahresausklang zum ersten Male nicht echt sein würde.
    Es war schnell finster geworden. Blair näherte sich der Küchentür und wäre beinahe gestolpert. Vor der Schwelle lagen einige Pakete. Was hatte das zu bedeuten? Sie wollte das erste aufheben, als Mrs. Brown herauskam.
    „Das gefällt mir schon besser, Miss Duncan. Ich habe mich schon gefragt, ob der heimliche Wohltäter außer der Gans, so gut sie auch geschmeckt hat, nichts für Sie hätte! Es ist nur recht und billig, dass er Ihnen zuletzt die Geschenke bringt.“ Die Haushälterin lachte leise. „So sind die Männer nun einmal. Kommen Sie, öffnen Sie die Pakete!“
    „Nein, sie sind ganz bestimmt nicht für mich“, widersprach Blair.
    Bevor sie jedoch etwas tun konnte, hatte Mrs. Brown alle Päckchen ins Haus geschleppt, holte eine Schere und entfernte die Verpackungen. Drei überaus elegante Seidenkleider kamen zum Vorschein. Eines kannte Blair bereits. Es hatte in jener schicksalhaften Nacht auf dem Bett in Camerons Schlafzimmer gelegen.
    Sofort schnitt Mrs. Brown die Schnur des zweiten Paketes auf. Es enthielt zarte Spitzenunterwäsche. „Nun wird der gute Mann aber sehr persönlich, meinen Sie nicht auch, Madam?“, fragte die Haushälterin und zwinkerte ihr vergnügt zu. „Na ja, immerhin sind Sie so gut wie verlobt, und er ist schließlich Mary Connerys Sohn. Da wird keiner etwas daran finden!“Vor allem nicht nach dem, was Ian Ferguson mir heute erzählt hat, fügte sie in Gedanken hinzu.
    Mrs. Brown wusste alles? Diese Erkenntnis verblüffte Blair beinahe so sehr wie der Anblick der eleganten Garderobe. Das also war die Erklärung für die lange Rechnung von Miss Eloise! Blair hatte die Sache gründlich missverstanden. Wie hatte sie nur eine solche Närrin sein können, dass sogar die Dienstboten begriffen, was sie sich nicht eingestehen wollte? Cameron liebte sie! Er liebte sie so sehr, dass er diese Roben schon vor Monaten bestellt hatte, in der Hoffnung, sie würde die Geschenke annehmen. Stattdessen hatte sie das grüne Kleid empört zurückgewiesen und ihn dazu.
    „Ich glaube nicht, dass ich ins Dorf gehe, Mrs. Brown“, sagte sie leise und fühlte sich unglücklich. „Ich werde mich umziehen und hier die letzten Vorbereitungen für den Empfang der Leute treffen.“
    „So? Ganz wie Sie wünschen“, stimmte Mrs. Brown sofort zu. Sie konnte sich vorstellen, dass das junge Paar vorher noch ein wenig allein sein wollte.
    Das blassgrüne Kleid saß tadellos. Das Oberteil betonte den Busen und ließ die Taille so schmal erscheinen, dass Blair den Eindruck hatte, die Gestalt im Spiegel sei zu schlank, zu schön, um wirklich sie selbst zu sein. Einen Augenblick lang hätte sie sich am liebsten die Seide vom Leib gerissen, so sehr schämte sie sich, Cameron missverstanden zu haben. Doch dann tröstete sie sich mit dem Gedanken, wie aufmerksam und liebevoll er Farbton und Stoff ausgewählt hatte. Doch dann sah sie es als Strafe an, das Kleid an diesem Abend zu tragen, zur Erinnerung daran, was ihr törichter Hochmut sie gekostet hatte.
    In der Ferne begannen die Kirchenglocken zu läuten. Eilig ging Blair die Treppe hinunter zur ersten Etage und brachte es fertig, in allen Fenstern die Lichter zu entzünden, obgleich kaum Zeit dafür war. Dies war das Zeichen, dass in Duncan House ganz Glenmuir willkommen war, um das neue Jahr zu begrüßen. Beim letzten Glockenton brannte auch die letzte Wachskerze, und Blair lief zur Haustür, in Erwartung des ersten Besuchers. Wie sehr hatte sie sich gewünscht, dass es ein Mann mit dunklem Haar war, der den Fuß über die Schwelle setzte! Jetzt, da Cameron nicht mehr kommen würde, musste eben Ian Ferguson genügen oder einer der anderen.
    Es klopfte, ehe sie bereit war, den Gästen gegenüberzutreten. Doch als sie öffnete, wusste sie, dass sie schon immer auf diesen Mann gewartet hatte. Sie vergaß die immer gleichen Worte, die bei der Begrüßung zu sprechen waren, und warf sich in seine Arme. „Cameron, ich liebe dich!“, rief sie strahlend aus.
    „Dass du dieses Kleid trägst, hat es mir verraten“, gestand er, zog sie ins Haus und stieß mit dem Fuß die Tür hinter sich zu. „Und ich werde dir beweisen, wie sehr ich deine Gefühle erwidere.“
    „Ich dachte schon, du seist abgereist und nach London zurückgekehrt!“
    „Wie konntest du

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