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HISTORICAL Band 0272

HISTORICAL Band 0272

Titel: HISTORICAL Band 0272 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYN STONE LOUISE ALLEN
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wo sie in der frischen Luft auf den Wiesen gespielt hatte. Neugierig musterte sie ihn. James war von der Sonne leicht gebräunt, und um sein Kinn lag ein dunkler Schatten.
    Susanna studierte immer noch seine markanten Kieferknochen, als ihr Vater in die Kutsche stieg, wo er sich ihnen gegenüber niederließ. Offensichtlich war er mehr als zufrieden mit dem, was er bewerkstelligt hatte. Susanna war ebenfalls nicht unzufrieden. Unter den gegebenen Umständen war die Heirat mit diesem Schotten das Beste, was ihr hatte passieren können.
    Susanna träumte davon, die erste vollkommen emanzipierte Ehefrau in ganz Großbritannien zu sein. Ihr Leben würde ein Beispiel für andere sein, wenn es ihr gelang, Drevers trotz der geltenden Gesetze als Eigentum zu erlangen, das wusste sie. Welcher Ort wäre zudem besser geeignet, ihre Theorien von Gleichberechtigung von Mann und Frau in ihrer Ehe in die Praxis umzusetzen, als die entlegenen Regionen der schottischen Highlands? Dort waren die gesellschaftlichen Zwänge bestimmt nicht so erdrückend wie in London. Und sobald die Frauen in ihrer unmittelbaren Umgebung erst einmal erkannten, dass die geltenden Gesetze Unrecht waren und dass die Vorherrschaft des männlichen Geschlechts nicht naturgegeben war, würden sie sich ihrer Sache anschließen.
    Susanna sah zu ihrem Ehemann auf, der ihr all das ermöglichen würde. Es war erstaunlich, wie umgänglich er in diesem Moment wirkte. Dieser sanfte Bär von einem Mann und der Ring, mit dem er sie an sich gebunden hatte, garantierten ihr eine gesellschaftliche Stellung, die sie als unverheiratete Frau niemals hätte erreichen können. Sie seufzte.
    James lehnte sich vor und küsste sie sanft auf die Stirn. „Danke“, sagte er.
    Gegen ihren Willen musste Susanna lächeln. „Bitte“, erwiderte sie überrascht, während sie sich zurücklehnte. Ich wünschte, Mutter hätte ihr Leben nicht einfach als unabänderliches Schicksal angesehen, sondern selbst in die Hand genommen, dachte sie. Mutter könnte heute noch leben. Interessiert studierte James das Gesicht seiner Frau. Ihre Gedanken schienen sich förmlich zu überschlagen.
    Was ging in diesem Moment wohl in ihr vor? Aber vielleicht war es ganz gut, dass er es nicht wusste. Einiges von dem, was sie gerade dachte, war vielleicht nicht sehr schmeichelhaft für ihn. Beizeiten würde er das zu ändern wissen – aber nicht an diesem Abend.
    „Wir werden dich noch ins Royal Arms bringen, Susanna, bevor wir aufbrechen“, erklärte der Earl seiner Tochter. „Es ist schon fast dunkel. Wir sollten uns allmählich auf den Weg machen, Garrow.“
    „Gut“, stimmte James zu. Durch die Heirat war der Earl sein Schwiegervater geworden. James war ebenso für ihn verantwortlich wie für seine Frau und die Leute von Galioch und Drevers.
    „Warum nimmst du nicht einfach den Zug oder das Schiff, Vater?“, mischte sich Susanna ein.
    „Weil ich auf dem Weg nach London noch Geschäftliches zu erledigen habe. Es würde das Unvermeidliche auch nur hinauszögern, wenn ich Solly’s Copse vermeiden würde.“
    „Bitte, versprecht mir beide …“
    „Nur keine Bange“, warf James ein, während er sanft ihren Arm streichelte. „Wir werden bis an die Zähne bewaffnet sein. Ich bin ein guter Schütze.“
    „Ich auch, mein Junge.“ Eastonby schmunzelte. Er fischte eine elegante goldene Uhr aus einer seiner Westentaschen, deren Deckel er aufschnappen ließ. „Es ist jetzt kurz nach halb sechs. Dein Mann wird bestimmt gegen neun Uhr wieder zurück sein“, meinte er.
    „Und wann … wann wirst du wieder nach Schottland kommen?“, fragte Susanna ihren Vater. Ungern musste sie sich eingestehen, dass sie eine gewisse Furcht davor empfand, allein zurückgelassen zu werden. Sie würde ohne ihren Vater in Schottland bleiben müssen, an einem wildfremden Ort, den sie noch nicht einmal kannte.
    „Sie kommen uns doch sicher bald besuchen, nicht wahr, Eastonby?“, fragte James, als hätte er ihre Gedanken gelesen.
    „In einem Monat etwa, vielleicht auch früher“, gab der Earl mit einem Lächeln zurück. „Aber zu euch in die Highlands werde ich wohl erst im kommenden Frühling reisen.“
    Als Susanna dies hörte, entgleisten ihre Gesichtszüge. Es dauerte einen Moment, bis sie ihre Mimik wieder unter Kontrolle hatte, um ihre Enttäuschung zu verbergen.
    „Du bist jederzeit herzlich bei uns willkommen“, erwiderte sie mit einem kaum hörbaren Zittern in der Stimme.
    „Mach dir keine Sorgen, Susanna“,

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