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HISTORICAL Band 0272

HISTORICAL Band 0272

Titel: HISTORICAL Band 0272 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYN STONE LOUISE ALLEN
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von sich. Als sie zu ihm aufsah, wirkte er überrascht. Langsam löste er seine Hände von ihr. Obwohl ihr Puls raste, versuchte Susanna, sich so ruhig wie möglich zu geben.
    Triumphierend nickte sie ihrem Vater zum Abschied zu, der die Szene mit offenem Mund angesehen hatte. „Nun denn, ich wünsche dir eine gute Reise.“
    Ein letztes Mal sah sie zu ihrem Bräutigam hoch. Mit der Hand strich sie ihm den steifen Umlegekragen und das Halstuch glatt. „Und du, liebes Herz , darfst so weit nach Süden reiten, wie du möchtest. Auf Wiedersehen.“
    Beschwingt marschierte sie am Türsteher vorbei ins Hotel.
    Gedankenverloren sah James dem Stallknecht zu, der mit einem langen Seil ein gesatteltes Pferd hinten an der Kutsche festband. Er war dankbar für die entstehende kleine Verzögerung. Vor der Abfahrt musste er sich erst noch von Susannas Kuss erholen. Das Verhalten seiner Frau war so wechselhaft und unergründlich wie das Wetter! Einmal war sie ganz kühl, im nächsten Moment wieder leidenschaftlich …
    Es war James allerdings klar, dass nicht die geringste Chance bestand, dass Susanna ihm unter vier Augen eine Wiederholung dieses Kusses anbieten würde. Sie ist ein ganz schön wildes Ding, dachte James, während er seinen Blick unwillkürlich zu dem Fenster im dritten Stock schweifen ließ, hinter dem er sie vermutete. Er lächelte selbstironisch. Hier stehe ich und warte wie ein unreifer Knabe darauf, dass das Licht oben angeht, nur, um den Schatten meiner eigenen Frau zu sehen. Er seufzte, bevor er seine Aufmerksamkeit wieder auf die Kutsche richtete.
    Der Earl war offenbar zutiefst bestürzt über das Schauspiel, das Susanna vor dem Hotel geboten hatte. „Es ist schandbar, wie Susanna gerade … Aber Sie werden sie doch nicht … nicht züchtigen, oder?“, fragte er betreten, kaum dass James Platz genommen hatte. „Auch wenn sie es wegen ihres Betragens verdient hätte!“
    Im Grunde genommen ist es eine Beleidigung, dass Eastonby annimmt, ich würde Frauen gegenüber Gewalt anwenden, dachte James. Doch um des lieben Friedens willen verzichtete er auf eine Diskussion mit seinem Schwiegervater. „Nein, ich werde sie nicht schlagen“, erwiderte er stattdessen kurz.
    Er hatte nicht die geringste Lust, sich über Susannas Kuss zu unterhalten, und blickte aus dem Kutschenfenster hinaus. Bald holperte der Wagen los. Nach einigen Minuten drückenden Schweigens meinte James: „Wir sollten uns jetzt schon etwas für den Fall des Falles überlegen. Wie ich schon sagte, trage ich keine Waffe bei mir außer meinem Dolch. Aber Sie sagten ja, Sie wären bewaffnet.“ Er berührte die Messerschneide, die knapp über seinem Knöchel festgezurrt war. Jeder anständige Schotte fühlte sich nackt ohne seinen Sghian Dhub , auch wenn der Dolch reichlich nutzlos war, seit es Pis tolen und Gewehre gab.
    Der Earl tastete unter die Rückbank und öffnete eine Schublade, aus der er zwei Pistolen zog. Eine reichte er James, mit dem Griff voraus. „Hier. Wie gefallen sie Ihnen? Es sind Webley-Revolver . Jeder von ihnen hat fünf Schüsse im Magazin – der Kutscher hat sie schon geladen. Sie sagten, Sie wären ein guter Schütze?“
    James betrachtete die neumodische Waffe in seiner Hand. Sie ähnelte keiner, die er je gesehen oder benutzt hatte. Skeptisch schüttelte er den Kopf. „Ich habe gute Augen und eine ruhige Hand. Aber Sie müssen mir unbedingt zeigen, wie das Ding hier funktioniert.“
    Die nächste Viertelstunde beschäftigten sie sich mit dem Bau und der Bedienung des Trommelrevolvers. Am liebsten hätte James angehalten und ein paar Probeschüsse abgegeben, bevor der Ernstfall eintrat und er mit dem Revolver das Leben des Earls verteidigen musste. Wieder und wieder spannte er den Hahn an, um sich an die Waffe zu gewöhnen. Dabei schaute er die ganze Zeit aus dem Fenster, auch wenn in der einsetzenden Dämmerung die Bäume an beiden Seiten der Straße nur mehr Silhouetten waren. Schon war der Vollmond blass am Himmel zu sehen. Sein Licht würde bald hell genug sein, um alles zu erleuchten.
    Lange bevor sie Solly’s Copse erreichten, wo die Attacke auf die Kutsche stattfinden sollte, löschte James die Lampen im Kutscheninnern. „Es ist besser, wenn sich unsere Augen schon an die Dunkelheit gewöhnen“, erklärte er. „Und wir wollen ja nicht vorher zur Zielscheibe werden, nicht wahr?“
    „Darauf hätte ich auch kommen sollen, Garrow!“, seufzte der Earl. „Aber meine Tage beim Heer liegen lange zurück. Und

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