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HISTORICAL Band 0272

HISTORICAL Band 0272

Titel: HISTORICAL Band 0272 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYN STONE LOUISE ALLEN
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wieder, wenn es sich so ergibt“, meinte Mr. Fowler zurückhaltend. „Aber erfahren …? Und Sie, Mylady?“
    „Susanna hat dem Spielen abgeschworen“, erklärte James, der noch immer damit beschäftigt war, tollpatschig die Karten zu sortieren.
    Alle starrten ihn an.
    „James?“, fragte Susanna mit schwacher Stimme.
    „Nun, du hast es mir hoch und heilig versprochen, als wir uns verlobten, Susanna. Frauen, die spielen, sind mir ein Graus. Das hast du doch nicht etwa vergessen?“
    „Aber … aber mit wem wirst du dann spielen?“, fragte sie erschrocken und unterdrückte für einen Augenblick ihren Ärger über seinen herrischen Tonfall.
    „Ich werde alleine mit Mr. Fowler spielen. Miss Durston und du, ihr könnt uns ja dabei zusehen.“ Er zwinkerte ihr zu. „Aber nur, wenn ihr uns nicht ablenkt!“
    Susanna wusste jetzt nicht mehr ein noch aus. Was ging hier vor? War das sein Ernst? Und musste sie Miranda jetzt ablenken oder nicht? James hatte gezwinkert. Das war das vereinbarte Signal gewesen. Nur – von was sollte sie Miranda ablenken? Vom Kartenspiel?
    Widerwillig wandte sich Susanna Miss Durston zu und hakte sich bei ihr ein.
    „Komm, Miranda! Wenn die beiden Herren ungestört spielen wollen, dann werden wir uns eben anderweitig amüsieren.“
    „O nein, ich möchte den beiden lieber zuschauen!“ Miranda entzog sich ihr schmollend und ließ sich auf einem der leeren Stühle neben James nieder.
    James runzelte die Stirn und bedeutete Susanna, auf dem anderen Stuhl an seiner Seite Platz zu nehmen, während er die abgezählten Karten wieder aufeinanderstapelte. Entrüstet über sein Benehmen schritt Susanna um ihn herum und wartete mit wogenden Röcken, bis Mr. Fowler ihr den Stuhl zurechtrückte.
    „Was spielen wir? Piquet ?“, fragte Mr. Fowler und setzte sich.
    „Nein, nicht Piquet . Ich dachte eigentlich an Vingt-et-un . Da kenne ich die Regeln schon.“
    „Die Regeln für Vingt-et-un kennt ja jedes Kind!“, kommentierte Miranda trocken. „Was ist da schon dabei! Schließlich muss man nur wissen, wie man bis einundzwanzig zählt. Ist das langweilig!“
    „Aber das Spiel geht schnell!“, verteidigte James seine Wahl. „Ich habe keine Lust, irgendwelche Punkte auszurechnen und strategisch herumzulavieren. Das ist nichts für echte Männer.“
    „Nun, ich bin anderer Meinung. Aber wenn Sie sich Vingt-et-un wünschen, dann fangen wir einfach damit an“, erwiderte Mr. Fowler und lächelte süffisant.
    Er griff zu den Karten, mischte sie ein paar Mal in rasender Geschwindigkeit durch und fächerte sie beim letzten Mal gegeneinander auf, um den Damen seine Kunstfertigkeit zu zeigen. Susanna erbleichte. Sogar ihr Vater hätte nicht so mischen können! Jetzt wurde ihr klar: Mr. Fowler war ein gewiefter Spieler!
    „Ziehen wir darum, wer anfängt?“, fragte der junge Mann und sah den Kartenstapel nicht einmal an, als er sich eine Karte nahm. Er hielt Miranda und Susanna eine Pik-Zehn hin.
    James zog ebenfalls eine Karte vom Stapel und erwischte die Herz-Vier. „Sie fangen an“, sagte er und lehnte sich enttäuscht zurück. „Um was wollen wir spielen?“
    „Zwei Pfund pro Partie?“, schlug Fowler vor.
    „Susanna, schreib auf“, befahl James.
    Mr. Fowler teilte James und sich je zwei Karten aus. James nahm seine auf und bat um eine dritte. Mr. Fowler sagte, er brauche keine weitere Karte.
    „Vierundzwanzig!“, rief James und warf seine Karten mit einem glücklichen Lächeln auf den Tisch. Dann sah er die beiden Karten seines Mitspielers.
    Susanna hatte ein flaues Gefühl im Magen, als sie den Bleistift nahm und die Zahl zwei unter James’ Namen in Mr. Fowlers Notizbuch notierte. Es blieb nicht dabei: Dreimal noch verlor James. Er steigerte seine Einsätze auf fünf Pfund, dann auf zehn. Susanna protestierte, doch die Einsätze wurden immer höher, und James wurde mit jeder Niederlage gereizter.
    Als James wieder einmal mit Mischen an der Reihe war, nahm er die Karten und meinte: „Das wird allmählich langweilig, guter Mann. Machen wir ein letztes Spiel. Wie viel sind Sie wert?“
    Mr. Fowler machte große Augen. „Was meinen Sie damit?“
    „Wie viel besitzen Sie? Was haben Sie zu bieten?“
    „Eine impertinente Frage, Mylord!“, empörte sich sein Gast. „Ich bin schockiert.“
    James lächelte grimmig. „Alles, was ich weiß, ist, dass Sie momentan …“, er warf einen Blick in den Notizblock, der vor Susanna lag, „… vierunddreißig Pfund besitzen. Die schulde ich Ihnen

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