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Historical Band 298

Historical Band 298

Titel: Historical Band 298 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blythe Gifford Terri Brisbin
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wäre er die ganze Nacht von einer Frau verwöhnt worden.
    Eigentlich sah er überhaupt nicht anders aus als sonst.
    Duncan stützte sich auf seine Ellenbogen auf. „Na, Junge, wie war dein erstes Mal?“
    Er glaubte, eine leichte Röte in Johns Gesicht zu sehen. „Gut. Ich glaube, es hat ihr gefallen.“
    „Dir sollte es gefallen“, grunzte Duncan. „Und?“
    Der Bursche krümmte sich. „Ich werde bestimmt noch besser.“
    „Besser?“ Er zuckte zusammen. Seine eigene Stimme dröhnte in seinem Kopf. Leiser sprach er weiter. „Das ist nichts, das du lernen kannst wie Latein, Junge. Dein Körper weiß von alleine, was zu tun ist. Und es ist zehnmal besser, es mit einer Frau zu tun, als es selbst in die Hand zu nehmen.“ Er blinzelte und versuchte zu erkennen, ob seine Lektion fruchtete.
    Aber John weigerte sich, ihn anzusehen. „Sie ist ein hübsches Mädchen.“
    „Hübsches Mädchen? Sie ist eine, die jeder haben kann.“ Sein hämmernder Kopf ließ ihn seine Schuldgefühle noch stärker empfinden. Er wusste, dass die Geschichte von gestern Nacht ein Fehler gewesen war. Aber er zog es vor, nicht weiter darüber nachzudenken. „Du hast bei ihr gelegen, und das war’s. Ich sage dir, sie ist keine Frau zum Heiraten.“
    „Wie ist dann eine Frau zum Heiraten?“
    „Was ist denn das für eine Frage?“
    John sah ihn unverwandt mit seinen blauen Augen an. Es war ein unerbittlicher Blick, der ihn nicht loslassen wollte. „Welche Art von Frau wollt Ihr einmal heiraten?“
    „Jetzt fang nicht mit so was an. Danach steht mir heute Morgen nicht der Sinn.“ Woher hatte der Junge nur diese Ideen? „Heute Morgen denke ich nicht ans Heiraten. Ich denke darüber nach, wie ich dem Priester erklären soll, warum die Kirche verriegelt war, als die Gläubigen zur Messe kamen.“
    „Das war sie nicht. Als ich die Frau aus der Herberge schmuggelte, bevor jemand sie sehen konnte, nahm ich den Schlüssel und habe sie für Euch aufgeschlossen.“
    Blinzelnd versuchte Duncan, die Spinnweben aus seinem Kopf zu vertreiben. John zeigte an diesem Morgen mehr Verantwortungsbewusstsein als er. Hätte ein Proctor die Frau beim Verlassen der Unterkunft gesehen, hätte das Studentenwohnheim bis nächste Weihnachten eine Buße zahlen müssen.
    Wenigstens hatten die letzten beiden Nächte ihm eine Sorge genommen. Der Junge sah wieder wie ein Junge aus. Obwohl …
    Er betrachtete Little John aus schmerzenden Augen von Kopf bis Fuß.
    Wie ein Junge, der ein klumpiges Stoffknäuel zwischen den Beinen trägt, wo eigentlich der Beweis seiner Männlichkeit sein sollte.

10. KAPITEL
    E r starrte auf das seltsame Gebilde zwischen den Beinen des Jungen und sah dann in Little Johns Gesicht.
    Als der Junge bemerkte, wo er hinsah, wurde er starr vor Angst und wich entsetzt zurück. „Ihr wollt sicher etwas essen.“ Er wandte sich ab. „Ich hole es Euch.“
    Duncan packte ihn am Arm und riss ihn zurück.
    Die Bewegung brachte beide Brust an Brust. Beim Atmen fühlte Duncan etwas wie Leinenbinden um des Jungen Brust.
    Er sah ihn genauer an, betrachtete zum ersten Mal wirklich die Gesichtszüge, die er doch zu kennen glaubte. Das helle, feine Haar. Die geschwungenen Lippen, die sich ein wenig zu oft zu einem Schmollmund verzogen. Vor seinen Augen verwandelte sich Johns Gesicht auf fast magische Weise. Und Duncan erkannte, was er schon längst hätte sehen müssen.
    Die Erkenntnis traf ihn wie ein Schlag in den Magen.
    Die Wangen, auf denen noch kein Bart wuchs – und auch nie wachsen würde. Die Augen, die ihn immer offen und ehrlich angeschaut hatten, blickten plötzlich schüchtern zu ihm auf. Brust und Schultern zu schmal, die Hüften ein wenig zu breit für einen Mann.
    „Mein Gott“, stieß er hervor. „Du bist eine Frau.“ Es war ein völlig ungewohnter Gedanke. So, als müsste er auf einmal mit der linken Hand schreiben.
    Sie schüttelte den Kopf, obwohl sie es doch nicht länger leugnen konnte. Schüttelte ihn so heftig, dass ihre Tränen seine Brust trafen. Die Tränen einer Frau.
    Wenn jemand sie jetzt sah, wenn jemand davon erfuhr – sein benebelter Verstand konnte nur mühsam über die Folgen nachdenken. Er packte sie und zog sie mit sich. „Komm, schnell!“
    Zum Glück begegnete ihnen keiner auf der Treppe.
    Als sie seine Kammer erreicht hatten, schlug er die Tür zu und schleuderte die Frau fast gegen die Wand. Der Drang, sie zu küssen, nein, sie in seiner Gier zu verschlingen, erschreckte ihn. Wie sehr hatte er sich

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