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Historical Band 303

Historical Band 303

Titel: Historical Band 303 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Ashford , Michelle Willingham
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großen Saal vor und fegte den Unrat zusammen. Sie musste sogar – Gott weiß, wo – frische Binsen entdeckt haben, die sie nun auf dem Boden ausstreute, um den schlechten Geruch zu vertreiben.
    Ihr Kopf war bedeckt, aber Bram konnte den dunklen Zopf sehen, der ihr über die Schulter hing. Sie bewegte sich mit einer stillen Grazie, aber ihrem Gesicht sah er an, dass sie sich über etwas Sorgen machte.
    Nachdem sie den Saal etwas aufgeräumt hatte, ging sie plötzlich, als hätte sie jäh einen Entschluss gefasst, zu Alex und den anderen. Ohne zu zögern, unterbrach sie ihr Gespräch.
    „Wo sind die Frauen und Kinder?“, fragte sie ohne Umschweife.
    Bram blickte sich um und stellte fest, dass sie recht hatte. Er war so mit seiner Sorge um Callum beschäftigt gewesen, dass er die anderen MacKinlochs kaum beachtet hatte. Wo waren die Frauen? Vermutlich waren sie in ihren Kammern oder zusammen mit Alex’ Frau sonst irgendwo.
    Er warf seinem Bruder einen fragenden Blick zu, da mischte Ross sich ein. „Lady Laren ist mit ihren Töchtern spazieren gegangen. Das macht sie jeden Morgen.“
    „Und die anderen?“, fragte Bram. Alex machte eine abweisende Geste. Er schien weniger verärgert als verlegen zu sein.
    „Sie sind bei unserer Mutter. Sie hat sie dazu genötigt, bei Kameron MacKinnon, dem Baron of Locharr, Zuflucht zu suchen.“ Aus seinem zornigen Ton schloss Bram, dass ihre Mutter sich wohl kein bisschen geändert hatte.
    Entschlossen und stahlhart wie ein gnadenloser Kriegsherr war Grizel MacKinloch in seiner und seines Bruders Kindheit gewesen. Mit vier kleinen Jungs hatte sie das auch sein müssen. Während andere Frauen ihre Söhne mit einem Kuss trösteten, wenn sie sich das Knie aufschlugen, meinte Grizel nur, sie hätten besser aufpassen sollen, wo sie hintraten. Von ihr war kein Mitleid zu erwarten. Schwäche gab es nicht.
    Und hatte sie erst einmal einen Entschluss gefasst, war sie nicht mehr davon abzubringen. Bram war überzeugt: indem sie den Exodus der Frauen beschloss, wollte sie die Männer bestrafen.
    „Habt ihr sie schon einmal besucht?“, wagte er zu fragen.
    Alex’ Gesicht drückte seinen ganzen Unmut aus. „Einmal. Sie sind in Sicherheit. Und es ist erst zwei Wochen her. Sie werden zurückkommen.“
    Da war sich Bram nicht so sicher. Ihre Mutter hatte noch nie zu denen gehört, die einen Fehler zugaben.
    Nairnas Gesicht verfinsterte sich, während sie Alex aufmerksam musterte. Sie sah dabei aus, als hätte sie tausend Fragen, aber sie stellte eine einzige: „Hast du deine Mutter wissen lassen, dass Bram zurückgekehrt ist?“
    „Ja, ich habe ihr heute Morgen eine Nachricht geschickt.“ Alex stand auf und benutzte seine Größe dazu, Nairna daran zu erinnern, dass er hier die Autorität besaß.
    Doch sie wich keineswegs vor ihm zurück, sondern reckte nur entschlossen das Kinn. Dann drehte sie sich zu Bram um. „Hast du vor, sie zu besuchen?“
    „Nein. Habe ich nicht.“ Seit seiner Hochzeit hatte er Grizel nicht mehr gesehen. Und er wusste, dass sie nicht den Wunsch hegte, ihn wiederzusehen. Durch sein leichtfertiges Verhalten war ihr Mann getötet worden. Er bezweifelte, dass sie ihm je verzeihen würde.
    „Warum nicht?“, fragte Nairna. „Sie ist deine Mutter. Du musst zu ihr gehen.“
    „Ich an deiner Stelle würde den Frieden genießen, solange er währt“, grinste Ross und gab ihm einen Stoß mit dem Ellbogen. Und an Nairna gewandt fuhr er fort: „Grizel ist keine Frau, die vor Freude weint und die Rückkehr des verlorenen Sohnes feiert.“
    „Eher hängt sie ihn auf und verflucht ihn für seine Heimkehr“, fügte Alex hinzu.
    Nairna sah die beiden Männer mit offenem Mund an. Bram schnitt alle weiteren Fragen ab und sagte: „Ich muss mich mit meinen Brüdern im Kampf üben. Ich sehe dich später.“
    Alex verabschiedete sich ebenfalls mit einem Kopfnicken. „Wenn du Laren draußen nicht findest, versuch es mal in der Kapelle. Manchmal verbringt sie dort ihre Zeit.“
    Bram hörte, wie seine Frau vor sich hinmurmelte, dass sie Larens Gebete nur zu gut verstünde, schließlich sei sie die einzige Frau in Glen Arrin.
    Bevor sie gehen konnte, griff Bram nach ihrer Hand. „Es bleibt nicht immer so, Nairna. Die anderen Frauen kommen wieder.“
    Sie zuckte die Achseln, als wäre es ihr gleichgültig. Aber er wusste, dass es nicht stimmte.
    „Wenn du willst, lasse ich jemanden deine Amme holen.“ Vielleicht würde ihr weibliche Gesellschaft Glen Arrin zu einem

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