Historical Collection 04
ihr Herz.
„Ich möchte den Schmerz schnell hinter mich bringen“, hauchte sie, bereit, ihm zu folgen, wohin er sie auch führte. Er hatte sie schon jetzt in Freuden eingeweiht, die sündiger waren als alles, was sie sich je ausgemalt hatte.
In Freuden, die sie niemals vergessen würde, ganz gleich, wie viele Jahre sie durch die einsamen Gänge irgendeines abgelegenen Konvents wandeln würde. Sie unterdrückte einen Schauer und schlang Gareth die Arme um den Leib. Er sollte durch sie denselben seligen Taumel erfahren, zu dem er ihr verholfen hatte.
Mit einem kraftvollen Stoß glitt er in sie hinein. Als er ihr Jungfernhäutchen durchdrang, schrie sie vor Schmerz auf, grub ihm erbost die Finger in die Schultern und bohrte ihm die Fersen in den Rücken, um ihm Einhalt zu gebieten – um weiterer Pein Einhalt zu gebieten. Tränen traten ihr in die Augen, und sie fragte sich, wie sie sich von ihm lösen konnte, wenn doch schon sein Eindringen derart schmerzhaft gewesen war.
„Tut mir leid“, murmelte er und streichelte ihr das Haar, während er sich zugleich abstützte, um sie nicht zu erdrücken. So verharrte er vollkommen reglos.
Er raunte ihr weitere Worte ins Ohr, die sie zwar nicht hörte, die aber dennoch Wirkung zeigten. Unter seiner sanften Berührung beruhigte sich ihr Herzschlag, und der Schmerz ebbte so rasch ab, wie er gekommen war. Vielleicht würde es nicht allzu sehr wehtun, wenn er nun aus ihr herausglitt.
„Es geht mir gut“, versicherte sie ihm, als sie bemerkte, dass ihm Schweiß auf die Stirn getreten war. Er war angespannt wie eine Bogensehne, weil er darum rang, sich nicht gehen zu lassen.
Dabei wollte sie ihm doch in gleichem Maße Wonnen bereiten, wie er sie ihr bereitet hatte.
„Seid Ihr sicher?“ Er regte sich behutsam, zog sich ein winziges Stück nur zurück.
Dieses Mal tat es nicht weh. Im Gegenteil, die Reibung seines Fleisches an ihrem feuchten Innern fachte erneut das Feuer an, das sie soeben noch verzehrt hatte.
„Oh!“, rief sie und strich ihm über die Schultern und hinab bis zu dem zarten Flaum auf seiner Brust. „Ich bin mir ganz sicher.“
Sie bog ihm die Hüften entgegen und fand eine Stellung, in der sie ihn tiefer in sich aufnehmen konnte. Knurrend ließ er sich auf sie sinken und stieß mit einem Fieber in sie vor, das ihr vor Augen hielt, wie vorsichtig er anfangs gewesen war. Noch immer bewegte er sich umsichtig und beherrscht, damit sie sich an das Gefühl gewöhnen konnte.
Allmählich wurde sein Rhythmus schneller, bis sein Vordringen schließlich alles andere als zurückhaltend war. Emma spürte seine wachsende Anspannung in seinen Armen und seinen kräftigen Schenkeln. Sie wollte, dass er dieselbe Erfüllung fand wie sie, und wie es aussah, machte sie alles richtig.
Sie ließ alle Hemmungen fahren und umklammerte ihn, kam jeder seiner Bewegungen entgegen, überließ sich ganz ihrer Eingebung. Bald schon brodelte dieselbe Erregung in ihr, die sie bereits zuvor mit sich fortgerissen hatte – eine weitere wonnevolle Woge stand ihr bevor.
Als das alles verschlingende Gefühl dieses Mal über Emma hinwegbrandete, ließ sie es geschehen und kämpfte nicht dagegen an. Gleich darauf fand auch Gareth zum Höhepunkt, so als beflügele es ihn, sie unter sich erbeben zu spüren.
Sein wollüstiger Aufschrei wiederum ließ die Flammen ihrer eigenen Begierde noch einmal hoch auflodern, und einander fest umklammernd, verloren sie sich im Sturm der Sinne. Emma fragte sich, was Gareth ihr wohl hinterher sagen werde oder wie sie diese Vereinigung hinter sich lassen sollten, die so viel mehr gewesen war als die flüchtige Paarung mit einem Betrunkenen im Burghof, die sie ursprünglich geplant hatte.
Einen flüchtigen Augenblick lang wünschte sie fast, sie hätten zu einem anderen Zeitpunkt zueinandergefunden – zu einem Zeitpunkt, da die Chance darauf, dass sein Samen in ihr aufging, günstiger gestanden hätte. Aber das war nichts als Gefühlsduselei, die sie sich ohne Beschützer nicht leisten konnte. Schon ihre eigene Zukunft stand auf höchst unsicheren Beinen – ganz zu schweigen von der eines Kindes.
Denn was auch immer Gareth mit ihr plante, Emma hatte eigene Pläne, und die sahen nicht vor, dass sie zur Schachfigur im Rachefeldzug eines Kriegers wurde. Der Verlust ihrer Unschuld hatte sich unerwartet als Vergnügen erwiesen, aber dennoch hegte sie die Absicht, die Erinnerung daran zugunsten eines friedvollen, beschaulichen Daseins aus ihrem
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